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Sehnsucht nach Zukunft & All-days For Future
Bereits drei Tage ist das neue Jahr alt. Wie sehr haben wir darauf gewartet, das alte zu beenden, um in 2021 all unsere Hoffnung in die Erfüllung von Wünschen und in die Sehnsucht nach Zukunft zu setzen. Ich wünsche uns allen von Herzen das Allerbeste, viel positive Energie und Kraft, um aus diesem Jahr ein erinnerungswürdiges zu machen. Inspiriert von einem Kunstprojekt zur Förderung der Kaufleute, Handeltreibenden und der lokalen Künstlerschaft in Brixen, Südtirol, über das ich gestern auf der Instagramseite des Alten Schlachthofs stieß, verleihe ich diesem ersten Artikel des neuen Jahres den Titel »Sehnsucht nach Zukunft«. Acht KünstlerInnen gestalteten für acht lokale Betriebe Kunst-Einkaufstaschen, die von den Konsumenten durch die Straßen getragen werden und die Stadt so zur lebendigen Bildergalerie wird. Für den Alten Schlachthof wurde das Werk des Bozner Künstlers Nicolò Degiorgis ausgewählt – eine Tasche mit dem kunstvollem Schriftzug »Sehnsucht nach Zukunft«. »Die Arbeit ist ein Statement für die jetzt gefühlte Stimmung... «, erklärt der Kunstschaffende, der mir tief aus der Seele spricht. Bevor ich fortfahre, über die schönen Dinge zu schreiben, die es zweifellos noch immer (überall) gibt und geben wird, möchte ich Stellung beziehen, ermahnen und zum Nachdenken anregen. Nachts schlafe ich schlecht, sobald ich beginne nachzudenken über das, was ist und wohl noch kommen mag. Was die Pandemie bzw. der Umgang mit ihr aus uns Menschen macht – aus unserer Gesellschaft, aus uns Menschen aller Generationen. Ich merke, wie ich zunehmend ungehaltener werde. Ob der täglichen Nachrichten, unserer offensichtlichen individuellen Machtlosigkeit und fehlenden Freiheiten oder der Berichterstattung der Presse. Mir fehlen Zahlen, Statistiken, Auskünfte, die beruhigen statt Ängste zu schüren. Der Gesundheitsforscher Hans Rosling schrieb das Buch »Factfulness«, das ich bereits vor dem Aufkommen von COVID-19 las und das mich folgendes lehrte: Erst wer die (fundierten) Fakten kennt, kann seine Situation richtig einschätzen. Wusstet Ihr, dass laut Statistischen Bundesamts, ein Drittel der jährlichen Todesfälle auf Herz-Kreislauferkrankungen zurückzuführen ist, nämlich etwa 345.000 im Jahr 2018? Die Webseite des statistischen Bundesamtes gibt immer wieder Sonderauswertungen zum Thema Sterbefälle heraus. Am 8. Januar werden die neuesten Zahlen veröffentlicht. Jeder sollte diese Tabellen kennen, auch die Fakten zu den häufigsten Todesursachen, über die Ihr hier Einblick erhaltet.Gerne zitiere ich aus einem Artikel von Rainer Radtke: »Im Jahr 2018 waren rund 38 Prozent der verstorbenen 470.000 Männer und 485.000 Frauen bei ihrem Tod über 85 Jahre alt. Das durchschnittliche Sterbealter belief sich auf 78,93 Jahren... Altersbedingte Erkrankungen bleiben die häufigste Todesursache. Vor dem Hintergrund eines steigendenden Durchschnittsalters im Zuge der demografischen Entwicklung in Deutschland – die Anzahl der über 65-Jährigen könnte bis 2050 auf knapp 23 Millionen ansteigen – werden auch zukünftig altersbedingte Erkrankungen das Todesursachengeschehen dominieren.« Daraus folgt, dass auch zukünftig und ohne COVID-19 eine Übersterblichkeit zu erwarten ist. Warum werden diese Fakten nicht überall publiziert? Wie viele Menschen sterben jährlich und an was? Wer hat wie mit Corona zu kämpfen, wie alt sind die Patienten, die beatmet werden und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein durchschnittlich gesunder Mensch schwer erkrankt? Würde es uns nicht helfen, die Lage besser einzuschätzen und entsprechend darauf reagieren zu können? Könnte nicht die Regierung anhand der Fakten vorausschauend(er) denken und handeln? Wir brauchen Klardenker, Zukunftsdenker, kluge Menschen. Menschen an der Spitze des Landes, die nicht nur immerzu beschließen, sondern Dinge in die Tat umsetzen. Für die Generationen, die jetzt kommen. Für unsere Kinder und deren Kinder. Deutschland ist alt. Und wird von (relativ) Alten regiert. Man hat den Eindruck, Entscheidungen werden nur im Hinblick auf die nächste Wahl getroffen. Ich merke, dass ich beim Schreiben immer mehr verzweifele. Warum gibt es nur so wenige Impfdosen in Deutschland, warum wurden sie nicht zeitig bestellt? Warum dürfen immer noch ungetestete Ärzte, Pfleger, Besucher und Weihnachtsmänner zu den betagten Menschen in die Heime? Wenn die große Mehrheit der Toten in den Alters- und Pflegeeinrichtungen zu verbuchen ist, warum wird dort das Problem nicht angegangen? Es heißt, man dürfe die alten Menschen nicht isolieren. Stattdessen werden etwa 80 Millionen Menschen zum Zuhause bleiben verpflichtet. Aus Gesprächen mit alten Menschen weiß ich, dass viele ihre Angehörigen trotz Corona gerne sehen würden. Wofür lebe man denn sonst noch? Warum also nicht (strenge) Testungen an den Eingängen aller Einrichtungen und Krankenhäuser ausführen? Am 31.12.20 ist mein lieber Onkel verstorben. Mit 88. Wegen Altersschwäche wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, sein Zimmernachbar am nächsten Tag positiv getestet. Mein Onkel steckte sich an, verbrachte zwei Wochen in Isolation auf einer Station und verstarb letztendlich an Nierenversagen ohne Nähe eines geliebten Menschen. Seine Frau durfte ihn wenige Tage vor dem Tod für eine halbe Stunde sehen. Sie kannten sich 70 Jahre lang.Starb er nun mit oder an Corona? Jedenfalls geht mein Onkel in die Statistik ein. Im Januar wäre er 89 geworden. Er war einer der liebsten Menschen, den ich kenne. Ich bin unendlich traurig, dass er nicht mehr lebt. Aber der Tod gehört zum Leben. Das müssen wir akzeptieren und jeden Tag schätzen, den wir gesund und glücklich erleben dürfen. Angst (vor Krankheit und Tod) kann uns krank, Einsamkeit depressiv machen. Menschen brauchen Menschen, Nähe, Berührung, lachende Gesichter und wir brauchen den Austausch. Kinder brauchen Freunde und Gleichaltrige um zu lernen, Kinder brauchen Schule, Studenten die Uni, Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz und alte Menschen möchten ihre Angehörigen sehen – analog, nicht digital. Bildschirme machen schlechte Augen, und dick wegen der fehlenden Bewegung. Spazierengehen ist was sehr Schönes, reicht aber auf die Dauer nicht, um sich physisch und psychisch fit zu halten. Wir brauchen Sport, Bewegung, frische Luft. Wir brauchen die Kneipe und das Restaurant um einen gesunden Ausgleich zum Alltag zu erhalten. Wir brauchen Tapetenwechsel, müssen mal raus, müssen eine Chance bekommen, von außen auf unsere Gesellschaft und unser Land blicken zu können. Wo steht Deutschland? Wo steht unser Planet? Freitage reichen nicht aus, um die Welt zu retten. »All-days for Future« wäre besser. Fakt ist, die Natur zeigt, dass wir Menschen zur Vernunft kommen müssen. Sonst sterben wir in Feuersbrünsten, an Hitzewellen, Dürre, Überschwemmungen und an Viren. Der Planet ist nicht mehr im Gleichgewicht. Und wer ist schuld? Wir Menschen. Wir haben dafür gesorgt, dass Arten sterben, dass die Meere voller Plastik sind, dass der Klimawandel unablässig fortschreitet. Außerdem sind wir zu viele. Corona ist wahrscheinlich nur ein Anfang. Und schon jetzt sitzen alleine in Deutschland über 80 Millionen Menschen fest, ernähren sich (noch) schlecht(er), schauen auf Bildschirme, bestellen bei den Internet-Giganten Dinge, die sie nicht brauchen. Und Speisen in Plastikverpackungen beim Gastronom ihres Vertrauens, dessen Gewerbe mangels angemessenen Umsatzes bald sterben wird. Genau wie die Innenstädte, die kleinen Läden, die Cafés, die Kunst- und Kulturlandschaft und obendrein unser aller Wohlbefinden. Der Planet, das große Ganze muss wieder ins Gleichgewicht kommen. Wir müssen überlegen, wie das zu schaffen ist und lernen, dass das Sterben zum Leben gehört, dass die Medizin kein immer währender Reparaturbetrieb des Menschen sein kann. Wir müssen lernen, mit Krankheiten umzugehen, sie zu integrieren. Wir müssen unsere gesamte positive Kraft in Energie umwandeln und endlich die jungen Menschen ans Ruder lassen. Sehnsucht nach Zukunft. Wir schaffen das&hellip
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Townhouse Living auf dem ehemaligen Mauerstreifen – Zu Besuch bei Anne Haffmans
Anne Haffmans wohnt mit ihrer Familie an einem geschichtsträchtigen Ort im Herzen Berlins. An der Grenze zwischen Mitte und Wedding erstreckte sich entlang der Bernauer Straße von August 1961 bis November 1989 die Berliner Mauer. Heute erinnert eine Gedenkstätte an die Teilung Berlins. Auf dem ursprünglich in Ost-Berlin gelegenen Grenzstreifen befinden sich neben der informativ angelegten Gedenklandschaft, die sich der Dokumentation der Geschichte Berlins vom Bau bis zum Fall der Mauer widmet, 16 architektonisch meisterhaft gestaltete Townhäuser. Die Grundstücke wurden 2007 von einer Vermögensgesellschaft eingeteilt und per Erbpacht an junge Familien vergeben. Insgesamt neun Architekten entwickelten einzelne Häuser mit unterschiedlichen Fassaden entlang eines kleinen autofreien Wohnwegs zwischen Strelitzer und Bernauer Straße. Die Gestaltungssatzung schrieb eine einheitliche Traufhöhe und ein Verbot von Kunststofffenstern vor. So stehen die Häuser trotz individueller Planungen in Bezug zueinander. Der Weg ist öffentlich zugänglich und zieht bis heute immer wieder (nicht nur) architekturbegeisterte Spaziergänger an, die sich an der modernen und multifunktionalen Bauweise erfreuen. In den Townhäusern wird gewohnt und gearbeitet, das Küchenfenster gerne auch mal als Schaufenster und der Wohnraum als Showroom oder Büro, genutzt. Hier wohnen Kreative aus der Design- und Musikbranche, ArchitektInnen und KünstlerInnen mit ihren Kindern. Die Mehrzahl ohne Auto und stattdessen mit (Lasten)Fahrrädern. Alle Häuser haben Dachterrassen und kleine Gärten und verfügen über eine Ressourcen schonende Gebäudetechnik&hellip
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Simple – Handmade Ceramics, Berlin
Handgemachte Keramik aus Berlin – Im neuen Online-Shop Simple findet Ihr Geschirr und Vasen in wunderbar reduzierter Formensprache. Schlicht, schnörkellos und fein sind die Produkte, die Katja Woywood und Cecilia Ragan-Rabini in ihrer kleinen Berliner Hinterhofremise herstellen. Katja und Cecilia waren einmal Nachbarinnen. Inzwischen wohnen sie zwar nicht mehr in einem Haus, sehen sich aber mehr denn je. 4 bis 6 Mal in der Woche sitzen sie nebeneinander an ihren Töpferscheiben und arbeiten mit Ton. »Etwas mit den Händen zu erschaffen macht glücklich«, sagt Cecilia und zeigt auf die vielen Gegenstände in den Regalen ihrer kleinen Werkstatt. Jedes Stück sei ein Unikat, mit Freude hergestellt und warte darauf, einen Kunden ebenfalls glücklich zu machen. Katja habe hier in der Remise schon länger getöpfert, sie zu einem Workshop in der Tortus School in Kopenhagen animiert. »Ich war die einzige Anfängerin. Die anderen Teilnehmer hatten meist langjährige Erfahrung, sogar eigene Keramik-Labels und kamen aus der ganzen Welt, um bei Eric Landon (Tortus) zu lernen. Das Wochenende war so inspirierend, dass für mich schnell feststand, ich möchte in Berlin unbedingt weitermachen«, erzählt Cecilia. »Katja lud mich zum gemeinsamen Töpfern in ihre Remise ein, eine zweite Töpferscheibe wurde angeschafft und was zunächst als Hobby begann, endete vor einem Monat mit der Eröffnung unseres gemeinsamen Online Shops«. Simple ist eine Herzensangelegenheit, die gut mit den Berufen der beiden Frauen zu vereinbaren ist. Katja, die während meines Besuches leider nicht anwesend sein konnte, arbeitet als Schauspielerin, Cecilia leitet eine Modelagentur für Kinder. Jede freie Stunde nutzen die beiden, um sich in die Werkstatt zurückzuziehen. Dort kommen sie zur Ruhe und können mit Muße Schönes kreieren. Katja und Cecilia lieben simple Formen, ruhige Farben und Schwarz. Aus der Synergie, dem Zusammenspiel ihrer ähnlichen Stile, entstand Simple, ein Label, von dem wir bestimmt noch viel hören werden. Simply nice. Simple Online Shop, Werkstatt, Albrechtstr. 124, 12165 BerlinKein Verkauf, nur Abholung nach Vereinbarung, Kontakt via Online Shop, simpleceramics@gmx.de oder Instagram&hellip
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Tyler Brûlé lässt (schön) grüßen – Zu Gast in der Villa Fluggi, Meran
Presseaufenthalt | In Zeiten von Lockdowns unterschiedlichster Härten ist das Reisen so gut wie unmöglich geworden. Und doch dreht sich die Welt weiter und die Südtiroler Sonne taucht die Landschaft wie gewohnt in dieses wunderbare herbstliche Licht, für das wir dieses schöne Land so lieben. Irgendwann wird es wieder möglich sein, den nächsten Urlaub zu buchen, sich aufzumachen in die Ferne. Bis dahin bleiben uns nur Bilder, Erinnerungen und Reiseberichte. Sie erfreuen und helfen gegen den Coronablues. Kommt mit auf eine Reise nach Meran. Im Villenviertel Obermais, zwischen Berggipfeln, Apfelplantagen, Weinhängen, Palmen und hochherrschaftlichen Jugendstil-Häusern, wartet die Villa Fluggi darauf, Euch ihre Geschichte zu erzählen. Ein Haus, erbaut in den Sixties, umgeben von einem großen Garten. Als es vor vielen Jahren zum Verkauf stand, war es für den Gründer des Nachrichten- und Lifestylemagazins Monocle, Tyler Brûlé, Liebe auf den ersten Blick. Er kaufte die Villa Fluggi, sanierte mit einem Team von Architekten, Planern, Handwerkern und dem Südtiroler Designer Harry Thaler, das Haus in nur sechs Monaten und erschuf eine Design-Ikone mit Designklassikern, Retromöbeln und Kunst, die bis heute bis ins kleinste Detail so erhalten geblieben ist. Und das, obwohl sie seit diesem Jahr nicht mehr Tyler gehört, sondern Carmen und Klaus Alber, den Besitzern des Meraner Hotels Miramonti. »Wie haben wir in der Villa Fluggi gefeiert... Wir vermissen die Zeit sehr«, erzählt Linda Egger vom Meraner Monocle Store, der nur wenige Gehminuten von der Villa entfernt ist. Ein offenes Haus, rauschende Feste bis tief in die Nacht hinein und beste Drinks aus der Hausbar, die Harry Thaler extra für die Villa entwarf – So beschreibt Linda ein bisschen wehmütig Tylers ehemaliges Meraner Zuhause. Im Monocle Store dreht sich nach wie vor alles um Design, Mode und Lifestyle, auch wenn Tyler längst wieder in Zürich lebt und von da in der ganzen Welt. Bis zu diesem Frühjahr lebte Tyler mit seinem Partner und seiner Mutter Virge (sie bewohnte das Erdgeschoss) in der Villa Fluggi. Dann zog es ihn zurück in die Schweiz, Virge in ihre Heimat Kanada. Das Haus, samt Mobiliar und Kunstsammlung, ging in die Hände des Hoteliersehepaares Carmen und Klaus Alber. In gute Hände. Sie führen eines der schönsten Hotels oberhalb Merans, sind Gastgeber mit Leib und Seele und möchten, dass sich zukünftig ihre Gäste auch in der Villa so wohl fühlen wie in ihrem Hotel. Mitte Oktober waren wir in der Villa Fluggi zu Gast. Zwei Nächte in einem Haus mit fünf Schlafzimmern, zwei Wohnzimmern, je einem Arbeits-, Lese- und Kinderzimmer, 3 Bädern, Küche, eigenem Weinkeller und sonnigen Balkonen und Terrassen rundherum. Zu zweit auf drei Etagen im Sixties Design und Monocle Playlist im gleichnamigen Radio. 114 Kunstwerke habe ich gezählt, die Gartenschuhe von Tyler getragen und die Elefantenservietten passend zu den Kissenbezügen von Svenskt Tenn bewundert. Wir haben uns mit einem Kaffee mal auf dem einen Balkon, mal auf dem anderen niedergelassen, unsere Tochter und ihren Freund, die in Bozen studieren, zu Wein und Südtiroler Brotzeit unter dem fancy Lobmeyr-Lüster eingeladen und sie stolz durch das Haus geführt. Für zwei Tage fühlten wir uns als Meraner Villenbesitzer und haben nachts beim offenen Fenster dem Rauschen der Palmblätter gelauscht. Auf etwa 300 Fotos habe ich versucht, die Stimmung und das Interior einzufangen. Etwa 40 haben es in den Artikel geschafft. In der Hoffnung, es kommt ein bisschen Fluggi-Feeling herüber, Ihr erholt Euch beim Betrachten der sonnigen Bilder vom grauen Alltag und begebt Euch auf eine Zeitreise in die 1960er Jahre, als es noch keine Lockdowns gab... Villa Fluggi, Fluggigasse 18/Via Fluggi 18 , I-39012 Meran, Südtirol, Italien , Tel: +39 0473 861 700 MIRAMONTI Boutique Hotel , St. Kathreinstraße 14, Via S. Caterina 14, I - 39010 Hafling/Avelengo, Merano/Südtirol/Alto Adige, +39 0473 27933&hellip
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Kulinarik, Kultur und (Schlaf)Kojen unter dem Dach – Zu Gast im Alten Schlachthof, Brixen
Eine Woche Südtirol in diesen Zeiten. Dass wir so etwas (Schönes) in diesem Jahr noch erleben durften – ein Geschenk. Es waren Tage voller Licht, guter Luft, herrlicher Natur und feinster Kulinarik. Eindrücke, die uns während der nächsten Wochen gedanklich begleiten und helfen werden, durch den düsteren Coronawinter zu kommen. Lock- und Shutdowns weltweit, kurze Tage, die wir fast ausschließlich zu Hause verbringen werden und wenige bis gar keine Sozialkontakte, verheißen nichts Gutes für unser aller Seelenheil. Wir Menschen brauchen Gesellschaft, Freiheit, Ausgleich zum Alltag, Reisen, Inspiration und unsere Arbeit.Die Kulturschaffenden, die Gastronomen, Hoteliers, die vielen kleinen Familienbetriebe und Soloselbständigen trifft diese Krise besonders hart. Im Frühjahr mussten sie, auch die Einzelhändler, wir alle, in den ersten Lockdown. Die meisten haben sich bis heute finanziell nicht erholen können. Und nun drohen erneut wochenlange Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Nicht weitsichtig, überlegt, lokal, mit Rücksicht und vor allem verhältnismäßig, sondern eher ein pauschaler Knockdown. Während unserer Reise mit dem eigenen Auto, in Unterkünften und Gastronomiebetrieben mit wohl durchdachten Hygienekonzepten und genug Platz für den nötigen Abstand, Ausflügen in die Natur und Wandern auf dem Berg, fühlten wir uns immer sicher und gut geschützt. Maskentragen, Desinfektionsmittel, nur zu zweit in einer Gondel, höfliches Miteinander und Vorbeilassen auf etwas mehr frequentierten Spazierwegen, Plexiglasscheiben zwischen Restauranttischen – Vorsichtsmaßnahmen, die inzwischen selbstverständlich zum (Reise)Alltag gehören – mach(t)en Urlaub trotz Corona möglich. Auch das – vorbei&hellip
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Feuer, Stein und Wohndesign – Le Tam Tam Concept, Neubeuern
»Bis 2013 standen hier noch die Kühe«, erzählt Mario Scheucher und lacht. Seit dem ist viel geschehen. Stall und Heuschober in Neubeuern sind heute ein Showroom für Handwerk und Wohndesign. Mario und seine Frau Antje haben mit Le Tam Tam Concept einen Ort geschaffen, der ihre Leidenschaften für Einrichtung, Wohlfühlgegenstände und natürliche Materialien zum Leben erweckt, fühlbar macht. Auf dem Weg Richtung Italien fahren wir hinter dem Inntaldreieck von der Autobahn ab. Auf Empfehlung einer Leserin, die mir schrieb, wenn in Bayern, müsse ich unbedingt den Concept Store Le Tam Tam besuchen und dessen Inhaber kennenlernen. Bereits drei Tage später fahren wir auf Pressereise nach Südtirol und machen Halt in Neubeuern. Es ist Samstag. Es regnet ein bisschen. Die Kirchenglocken läuten gerade als wir aus dem Auto steigen. Vor dem Eingang des ehemaligen Kuhstalls flackert ein Feuer in einer Opalglasschale. Mario Scheucher trinkt gerade (s)einen Kaffee vor dem Showroom. Entspannte Stimmung, die sich auch während unserer Besuches fortsetzen wird. Obwohl immer mehr Kunden ankommen, die aus München, Salzburg, Innsbruck und anderen Richtungen anreisen, um bei Antje und Mario einzukaufen oder sich bei einem Cappuccino (oder einem Gläschen Weißwein) beraten zu lassen&hellip