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Als Ia Kutateladze vor zwei Jahren von Tiflis nach Berlin zog, entschloss sie sich die junge georgische Produktdesignerin, erst einmal mit Ton und recyceltem Silber (von georgischen Flohmärkten) zu experimentieren. Keine leichte Entscheidung, denn eigentlich liebt Ia alle Materialien. Wären nicht Werkzeuge, Maschinen und vor allem viel Platz nötig, um mit Holz und anderen Werkstoffen zu arbeiten, hätte Ia in Berlin auch gerne Möbel entworfen und gebaut wie in Georgien. Für die Arbeit mit Ton und Silber braucht es außer einer Töpferscheibe und einigen Goldschmiede-Werkzeugen nicht viel. Außerdem lassen sich beide Materialien mit der Hand formen. Perfekt. Ia mietete eine kleine Ladenwohnung in Berlin Prenzlauer Berg, richtete Atelier und Werkstatt ein und kreiert dort seither Keramik- und Schmuckunikate, die sie im Showroom gleich ausstellen und verkaufen kann.
Ias Produkte entstehen intuitiv, spontan aus einem Arbeitsprozess heraus. Formen sind nicht geplant, sondern erlangen ihre Ästhetik durch das Experimentieren und Erforschen der Materialien. &hellip
Willkommen in Berlin, Timorous Beasties! Endlich gibt es einen Showroom des schottischen Designlabels außerhalb Großbritanniens. Die Textildesigner und Firmeninhaber Alistair McAuley und Paul Simmons wählten für ihre »scheuen Biester« und farbgewaltigen Muster auf Tapeten und Stoffen hohe, weiß gestrichene Räume in einem Schöneberger Hinterhof und luden Ende Oktober zur feierlichen Eröffnung.
Alistair McAuley und Paul Simmons lernten sich in der Kunsthochschule in Glasgow kennen und gründeten 1990 gemeinsam das Unternehmen Timorous Beasties. Mit ihren extravaganten Entwürfen und Designs eroberten sie schnell den Markt und statten heute neben Wohnungen und Häusern vor allem Hotels, Restaurants, Läden und öffentliche Räume weltweit aus. Timorous Beasties ist nichts für Langweiler.
Neugier, Mut und Lust auf etwas Neues, nie da Gewesenes, sind die Voraussetzung, sich für die hochwertigen und von Hand bedruckten Stoffe und Tapeten aus Glasgow zu entscheiden. Die Leguane, Motten, Falter, Vögel und anderen scheuen Wesen, die psychedelischen Muster und wilden Farbkleckse auf Wand, Gardinen- und Möbelstoffen bringen Glamour und vor allem Farbe ins Haus. Sie sorgen für den nötigen Twist und setzen der klassischen Vorstellung von Interiorgestaltung gehörig was entgegen. Ob Krabbe oder Hummer auf Geschirrtüchern, Wildbienen auf Lampenschirmen oder Polstermöbel mit Rohrschachmuster – Timorous Beasties interpretiert traditionelle Muster und Herstellungstechniken neu und stellt das klassische Textildesign mit Ironie, Humor und viel Sinn für Details auf den Kopf.
Auf dass die scheuen Biester Berlin erobern! Cheers und viel Erfolg, Alistair McAuley und Paul Simmons!
Timorous Beasties Showroom, Kurfürstenstraße 14, 10785 Berlin, Tel: +49 (0)30 263 922 99 10Geöffnet Mo – Fr von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa + So geschlossen&hellip
Mit dem Telefon am Ohr und heftig diskutierend, stürmt Helene Stolzenberg auf mich zu, stoppt kurz für eine Umarmung und gibt Zeichen, dass sie gleich bereit sei. Es sind arbeitsreiche Zeiten für Helene, die im April 2019 mit ihrem Nordliebe Store für skandinavisches Design von der Salzburger Straße in die Schöneberger Goltzstraße zog. Dort wurde zufällig einer der schönsten Läden frei und Helene verliebte sich sofort in die Räume, die vor Jahrzehnten eine Metzgerei beherbergten. Über 100 Jahre alte Porzellanfliesen von Villeroy & Boch an den Wänden, groß, hell und tiefe (Schau)Fenster zur Straße – ein kleines Juwel. Inzwischen beschäftigt Helene 20 Mitarbeiter, mit deren Hilfe sie parallel den florierenden Nordliebe-Online-Shop stemmt und im Store in der Goltzstraße täglich bis 20.00 Uhr die Kunden glücklich macht.
Schlaflos sei die letzte Nacht gewesen, erzählt Helene später. Deshalb sähe sie schrecklich aus (sah sie nicht) und würde nicht so gerne fotografiert werden. Nun muss der heutige Artikel ohne eine Foto von Frau Nordliebe auskommen. Allerdings ist Helene eine der aktivsten Ladenbesitzer auf Instagram. In ihren Stories führt sie regelmäßig und höchstselbst durch Laden und Lager, um all' die schönen Dinge anzupreisen, die man online bestellen oder in der Goltzstraße sofort mitnehmen kann. Dort könnt Ihr Euch also ein Bild machen von der quirligen Helene, ihrer Passion für schöne Dinge aus Skandinavien und ihrem rot getigerten Kater, der von den inzwischen fast 25.000 (echten) Followern als heimlicher Nordliebe-Star gefeiert wird.
Der Nordliebe Store hat (fast) alles, was Skandinavien zu den Themen Wohnen, Dekorieren, Spielen, Mode, Bücher und Papeterie zu bieten hat. Für große und kleine Menschen gibt es hier ausgewählte Accessoires, Geschirr, Glaswaren, Teppiche, Kleinmöbel, Körbe und das alles so herrlich hygge (dänisch für gemütlich – DAS Interior-Mode-Wort zur Zeit), dass es eine Freude ist. Schaut mal vorbei. Der Laden ist wirklich ganz besonders und befindet sich genau gegenüber der gerade eröffneten Sironi Bakery. Lässt sich bestens kombinieren. Erst Skandinavien, dann Italien und das alles in Schöneberg. Schön.
Nordliebe, Goltzstraße 18, 10781 Berlin, Tel: +49 (0)30 864 544 51Geöffnet: Mo – Sa von 10.00 bis 20.00 Uhr
PS: Helene wohnt zusammen mit ihrer Tochter in ihrem kleinen Häuschen im Südwesten Berlins. Dort trafen wir uns im letzten Jahr, um Fotos für eine Homestory zu machen. Den Beitrag findet Ihr hier&hellip
Außen knusprig und innen fluffig – So schmeckt das Brot von Bäcker Alfredo Sironi. Seit vielen Jahren knetet der Norditaliener täglich den Teig für sein berühmtes »Pane di Milano« in der gläsernen Backstube der Berliner Markthalle IX in Kreuzberg. Dort stellt er und sein Team auch Ciabatta, Focaccia, Pizza und süße Backwaren nach traditionellen Rezepten und mit Mehl aus Italien her.
Seit Mitte Oktober gibt es nun auch die Sironi Backstube mit Café in Schöneberg. Auch dort kann man den Bäckern zuschauen, wie sie den Teig zu Brotlaiben formen, Focaccia mit reichlich Gorgonzolakäse oder Pizza mit Schinken (von Kumpel & Keule aus der Markthalle IX) bedecken. Aus den Öfen duftet es stets so betörend, dass es schwer fällt, nicht schon morgens um 10.00 Uhr Pizza zu bestellen. Da ordert man lieber ein frisch gebackenes Croissant oder ein Hefeteilchen (Maritozzi) zum Kaffee. Lecker.
PS: Noch ist dort Baustelle, aber gleich nebenan eröffnet demnächst die Pizzeria Sironi. Lasst Euch überraschen und freut Euch auf Pizza, Negroni & Spritz in der Goltzstraße!
Sironi Schöneberg, Goltzstr. 36, 10781 Berlin
Geöffnet Mo – Fr von 7.00 bis 20.00 Uhr, Sa & So von 8.00 bis 20.00 Uhr
Die gläserne Bäckerei Sironi – Il Pane di Milano, Markthalle IX, Eisenbahnstraße 42, 10997 Berlin
Geöffnet Mo bis Sa von 8.00 bis 20.00 Uhr, Do von 8.00 bis 22.00 Uhr&hellip
Eigentlich müsste das Designstudio JOHANENLIES en HENRI heißen. Denn seit einem Jahr haben Mike Raaijmakers Kinder Johan und Lies einen kleinen Bruder und schon etwas länger eine »Bonusmama« – Coco Prange. Eine süße Patchworkfamilie, die zusammen das Familienunternehmen JOHANENLIES stemmt – Mike, der Gründer(Vater), Designer und Manager, Coco die Kreativdirektorin, die älteren Kinder Namensgeber und stolze Promoter. Und Henri, nach dem demnächst sogar eine eigene Kindermöbelserie benannt wird&hellip
Heute wird auf der ganzen Welt gestreikt und demonstriert: Global Climate Strike. Für unseren Planeten. Letzte Woche zeigten Berliner und internationale Künstler unter kuratorischer Leitung von Yasha Young, Direktorin des Urban Nation Museums, wie es um unsere Erde steht.
Vom 12. - 15. September 2019 fand in Berlin die Urban Nation Biennale unter dem Titel »Robot and Relics: UN-manned« statt: Ein 100 Meter langer Zeittunnel unter den Berliner U-Bahngleisen gegenüber des Urban Nation Museums in der Bülowstraße. 27 Künstler, 27 Ziele für eine nachhaltige Zukunft auf unserer Erde. Eine Zeitreise von der Vergangenheit in eine mögliche Zukunft. Emotional, provokant, visionär, motivierend und zum Reflektieren ermahnend.
What if... Und jetzt zitiere ich: »Was wäre, wenn wir aus der Vergangenheit gelernt hätten, um uns auf das zu konzentrieren, was heute wichtig ist?
Was wäre, wenn wir eine neue Wahrnehmung unserer Städte entwickeln würden, um umzudenken, was wir für sie tun können?
Was wäre, wenn wir endlich anfangen würden, die Zukunft zu erkunden, indem wir jetzt anfangen zu verstehen?
Was wäre, wenn wir verstehen würden, dass wir auf diesem Planeten kurzfristig Besucher sind?
Was wäre, wenn wir die Kommunikation aus der Einbahnstraße zurück in einen Dialog drängen?Was wäre, wenn wir als eine Gemeinschaft handeln würden?
Was wäre, wenn wir den Werten, die wir teilen, mehr Aufmerksamkeit schenken als unsere unterschiedlichen Glaubensrichtungen?
Was wäre, wenn die Gesellschaft sozial, aber auch wettbewerbsfähig wäre?
Was wäre, wenn “Was wäre?” die große Frage wird?
Und was wäre, wenn jede gegebene Antwort von einem neuen Bewusstsein angetrieben würde, das auf Nachhaltigkeit und Menschlichkeit abzielt?«
Fragen, die Yasha Young zusammen mit 27 Berliner und internationalen Künstlern auf sehr unterschiedliche und eindringliche Weise zu beantworten versuchte&hellip
Nachsaison im Sommerbad Humboldthain im Berliner Bezirk Wedding. Nur einzelne Schwimmer ziehen ihre Bahnen in der 50-Meter Bahn, das Kinderbecken glitzert und liegt unberührt in der Sonne. Es herrscht eine ungewöhnliche Ruhe über Wasser und Parkanlage, die untypisch ist für ein Freibad. Hier herrscht sonst das pralle Leben, es geht fröhlich, bunt und manchmal auch stressig zu. Wegen des sonnig warmen Wetters verlegten die Bäderbetriebe das Saisonende um ein paar Tage nach hinten. Bis Sonntag bleibt das Sommerbad geöffnet.
Heute eröffnet offiziell die 8. Berlin Art Week und wird die Stadt an vielen sehr unterschiedlichen Orten mit Kunst bespielen – In drei Hangars des ehemaligen Flughafen Tempelhof, in Galerien, privaten Ausstellungsräumen und den für Berlin so (hoffentlich noch lange) Hidden Spaces. Wer noch nicht so genau weiß, wo es in den nächsten Tagen kunstmäßig hingehen soll, liest am besten den Artikel von Juliane Rohr. Sie gibt hier viele tolle Tipps zu sehenswerten Orten und Veranstaltungen während der Berlin Art Week.
Das TROPEZ im Sommerbad Humboldthain ist einer der Kunstorte, der vielleicht nicht wirklich »hidden« ist, weil mitten in einem Freibad befindlich, der aber dennoch eine kleine Perle des Kunstbetriebs darstellt. Seit zwei Jahren betreibt die Kunsthistorikerin Nele Heidevetter und ihr Team den Kiosk des Weddinger Freibads. Ein Projekt, das nicht nur von der Kunstszene, sondern auch bei den Besuchern des Sommerbads bestens angenommen wird. Im Retro-Bungalow mit den roten Metallfenstern gibt's neben wechselnden Ausstellungen, Performances, Lesungen, Konzerte, Workshops für kleine und große Menschen, selbstverständlich Pommes, Currywurst (auch halal), Kaffee und Süßigkeiten. Wie sich das für einen Kiosk im Freibad gehört. Die Gäste sitzen unter Hawaiisonnenschirmen auf Vintage-Klappsesseln mit Blumenmuster oder auf Plastikstühlen, dafür aber mit Poolblick, mitten im bunten Treiben der (Sonnen)Badenden unterschiedlichster kultureller und sozialer Herkunft. Das TROPEZ ist Treffpunkt, Bindeglied und Kulturort in einem. Mitten im Wedding. Pommes und Schwimmen inklusive.
Seit Juni läuft im TROPEZ bereits die Ausstellung »Amour«. Noch bis Sonntag werden die Exponate von Gili Avissar, Kira Bunse, Natalie Czech, Luzie Meyer, Hayal Pozanti, Constant Dullaart und anderen Künstlern im Kiosk oder im Außenbereich gezeigt. Kunst, die sich als Liebesbekundung an die Badegäste versteht. Es gibt sogar einen Fotokalender, den man kaufen kann. Dafür lichtete Kira Bunse nicht etwa Frauen mit knappen Bikinis und sexy Ausschnitt ab, sondern bat männliche Badegäste vor Ort vor die Kamera. Sehr cool und authentisch.
Das TROPEZ schließt mit dem Ende der Badesaison. Wer also Berlin Art Week, Kunsterlebnis und Pommes essen noch mit einem herrlichen Spätsommerbad verbinden möchte – wie wir gestern – nüscht wie hin. Ab morgen scheint wieder die Sonne.
TROPEZ im Sommerbad Humboldthain, Wiesenstraße 1, 13357 BerlinNoch bis 15.09.2019 von 10.00 bis 18.00 Uhr, danach erst wieder geöffnet zum Saisonbeginn der Berliner Sommerbäder&hellip
Was bringt man zu einer Abendeinladung mit, wenn der Gastgeber ein grandioser Florist und obendrein Interior Designer ist? Jemand, der die schönsten Gebinde und Blumensträuße kreiert und dessen Räume, ob im Büro oder zu Hause, immer blumenprächtig geschmückt sind? Diese Frage musste ich mir vor einigen Tagen stellen. In welchem Blumenladen würde ich fündig, welcher Laden hätte ein Geschenk oder Accessoire, das mein Gastgeber noch nicht kennen oder gar besitzen würde? Eine passende Antwort wollte mir nicht einfallen.Schließlich ging ich durch meinen Garten, schnitt Rosen, Astern, Pfaffenhütchen, Hortensien und Kräuter ab, band sie zu einem Strauß und machte mich auf zu Frank Stüve in die Fasanenstraße.
Einer der letzten warmen Sommerabende. Die Hitze des Tages weicht langsam, die Sonne schafft es schon nicht mehr über die Dächer der stattlichen Häuser der Fasanenstraße. Von den Balkonen schallt entspanntes Gelächter hinunter, Gläserklirren, Wortfetzen. Was für eine hochherrschaftliche Straße. Immer wieder denke ich das, wenn ich in diese Ecke Berlins komme. Gründerzeithäuser, Galerien, Läden, das Auktionshaus Grisebach, das Literaturcafé und viele andere schöne Orte der Inspiration befinden sich hier zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Im Haus Nummer 29 betreibt Frank Stüve seit vier Jahren einen Showroom samt Büro und Textilarchiv. Eine beeindruckende Wohnung – Gefühlte fünf Meter Deckenhöhe, Stuck, Altbauelemente vom Schönsten, Blumen soweit das Auge reicht und eine immer wieder wechselnde Einrichtung, die (nicht) nur der Inspiration seiner Kunden dient. Der gelernte Florist und Designer fühlt sich in den großzügigen Räumen wohl, zieht seine Kraft aus diesem Ort, genießt die schönen Dinge, die ihn umgeben. Endlich käme er zur Ruhe, erzählt er später im Gespräch auf dem (ausschließlich mit weißen Geranien bepflanzten) Balkon.Bis vor wenigen Jahren bespielte Frank Stüve und sein Team aus Floristen und Designern noch die prachtvolle Villa Harteneck im Grunewald. 15 Jahre, von 1999 bis 2014, dann Veränderung, Downsizing, Umzug. Der Showroom in der Fasanenstraße ist nicht mehr ganz so groß und weniger opulent als früher, Franks Stil und Liebe zum Kreieren von Räumen findet hier allerdings eine für ihn perfekte Umgebung. &hellip
Josephine Boesser bereitet Cappuccino an der edelstahlglänzenden Handhebelmaschine zu und erzählt dabei von den turbulenten letzten Tagen ihres neuen Lebens. Seit letzter Woche betreibt sie ein eigenes Café – das Schöngrau Coffee & Interior in der Eisenacherstraße in Schöneberg.
Ihr Alltag sei ganz schön (im wahrsten Sinne) umgekrempelt, erzählt Josephine. Sie steht nicht nur morgens früh auf, bereitet schon um 8.00 Uhr morgens den ersten Espresso für ihre Gäste, serviert, lächelt (viel) und schließt abends wieder die alte Holztür – Nein, nach Geschäftsschluss muss die Espressomaschine gereinigt, der Laden geputzt, eingekauft, gebacken, Speisen vorbereitet und Buchhaltung erledigt werden. Sie nimmt es gelassen, freut sich auf jeden neuen Tag und ist gespannt auf die Dinge (und Gäste), die da kommen werden.
Josephine hat sogar schon Stammgäste. Seit dem Eröffnungstag schauen sie täglich auf einen Espresso vorbei. Der Kaffee schmecke ihnen richtig gut, die Atmosphäre sei schön. Trotz grauer Wände, sagen sie, und freuen sich über die Kombination aus Kaffeehaus und Interiorshop. Dass Grau nicht kühl oder ungemütlich sein muss, zeigt das Interiorkonzept, das Josephine zusammen mit ihrer Mutter entwickelte und umsetzte. Verschiedene Grautöne an den Wänden, feine Zusatzfarben auf Möbeln und Accessoires, viel Holz, ein gekachelter Tresen und viele Blumen. So wird ein Schöngrau daraus. Gemütlich, unique, einladend. Den Tresen und einzelne Möbel baute Josephines Schwester Zora zusammen mit ihrem Freund. Die beiden leben und arbeiten als Tischler in München. Die Hocker am Fenster können bei Zora bestellt werden, verrät Josephine und zeigt auf die Unikate, die gerade von der Abendsonne beschienen werden. Diese seien allerdings unverkäuflich.
Der Cappuccino schmeckt wirklich köstlich. Die Bohnen kommen von der Berliner Rösterei Flying Roasters aus dem Wedding. Auch den leckeren Kuchen haben wir bereits probiert. Zum Frühstück oder mittags müssen wir noch mal wieder kommen. Auch zum Shoppen. Denn neben leckeren kleinen Speisen wie Bagels mit hausgemachten Aufstrichen, Salaten und Eierspeisen, Getränken und Smoothies, gibt es wunderbar ausgewählte Dinge zum Verschenken oder selber behalten. Gläser, Keramikvasen, Textilien, Körbe, Kerzen und sogar Möbel und Leuchten. Auch die Blumen- und Pflanzendekoration darf gekauft werden. Regelmäßig führe sie zum Blumengroßmarkt und später auch wieder nach Holland, um Accessoires und Kleinmöbel zu kaufen, sagt Josephine und lacht. Jetzt müsse sie aber erst mal einen neuen Gast bedienen...
Herzlichen Glückwunsch zur Neueröffnung, viel Glück, Power und ganz viel Erfolg, liebe Josie!
Café Schöngrau, Eisenacher Straße 79, 10823 Berlin, Tel. +49 (0)30 984 10940Täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr&hellip
Berlin ist seit diesen Tagen um eine architektonische Perle reicher. Am 13. Juli 2019 eröffnete die von David Chipperfield Architects geplante James-Simon-Galerie. Über eine breite Freitreppe gelangen die Besucher künftig in das neu entstandene Herzstück der Museumsinsel. Hell und leicht fügt sich das moderne Gebäude in das Ensemble von Stüler, Schinkel und anderen großen Baumeistern ein und bereitet seinen Gästen einen groß(artig)en Empfang..&hellip
Sommer in Berlin. Die schönste Zeit im Jahr, dachte sich der österreichische Möbelsammler und -händler Franz Polzhofer und lud zum Sommerfest von SellaBerlin ein. Allerdings nicht in die Firmenräume in der Zionskirchstraße, sondern an den zukünftigen Standort von SellaBerlin – in das ehemalige Feuerwehrhaus des alten DDR-Funkhauses in der Nalepastraße.
Eine Ruine aus Backstein, mit viel Gestaltungs- und Improvisationstalent verwandelt in eine Ausstellungsfläche, umgeben von einer wilden Wiese. Weiße Design-Liegen aus Corian stehen im Gras zwischen lila Blumen. Leckere Speisen und Getränke werden auf langen Tischen angerichtet, ein befreundeter Tenor singt ein Ständchen zu Ehren des Gastgebers, der zuvor herzlich seine Gäste begrüßt. Schön.
Franz Polzhofer ist möbelverrückt, wie er selber sagt. Seine private Sammlung ist immens. Viele Designer und Hersteller zählen inzwischen zu seinen Freunden. Oder sind im Produkt-Portfolio von SellaBerlin zu finden. Große, aber auch kleine Unternehmen. Sie alle zeichnen sich durch die gleichen Merkmale aus. Sie sind international tätig, arbeiten innovativ, erzeugen qualitativ hochwertige Produkte und sind zuverlässige Partner, sagt Franz im Gespräch. Darunter Hussl, Fantoni, Moroso oder Engelsrechts.
Im Feuerwehrhaus zeigt Franz Polzhofer besondere Exponate aus der SellaBerlin Möbelkollektion. Entwürfe von Eileen Gray, Mies van der Rohe, Frank Gehry, Kengo Kuma und Patricia Urquiola sind dabei, aber auch mundgeblasene Leuchten von Jan Plecháč and Henry Wielgus, die sich von der Formgebung der Kronleuchter großer Opernhäuser inspirieren ließen.
Was für eine kunstvolle Inszenierung. Das alte Gemäuer als Bühne für all die schönen Exponate – grandios. Überall tun sich unerwartete Räume und Sichtachsen auf. Licht, Farbe und Wiesenblumen vom Grundstück werden gekonnt und sehr dekorativ eingesetzt und Fensteröffnungen geschickt mit Wellblech (oder ist es Kunststoff?) verschlossen. Nur das Fenster mit der schönsten Aussicht hinunter zu den Feiernden bleibt offen. Immer wieder schauen Gäste mit einem Weinglas in der Hand hinaus in die Abendsonne und genießen die Stimmung.
Als weiteres Highlight werden in einem Teil des Gebäudes „Hidden Treasures“, Stühle aus der Polzhofer Möbelsammlung, gezeigt. Kuratiert von Ulrich Müller, Leiter der Architekturgalerie Berlin. Ebenfalls großartig in Szene gesetzt. Das Perfekte trifft auf das Unperfekte.Vielen Dank, lieber Franz, für den inspirierenden Abend! Das Sommerfest war einmalig.Wer sich jedoch für die Sammlung oder die Möbelkollektion von SellaBerlin interessiert, kann sich sehr gerne zu einer Besichtigung der »Feuerwehr« anmelden. Das Team von SellaBerlin freut sich.
SellaBerlin GmbH, Zionskirchstr. 36, 10119 Berlin, Tel: +49 (0)30 517 333 80
Ausstellung »Hidden Treasures« & SellaBerlin Möbelausstellung in der ehemaligen Feuerwehr, Nalepastraße 19-25, 12459 Berlin, Termine nach Vereinbarung&hellip
Unglaublich. Nach 19 Jahren haben wir es nun tatsächlich geschafft, unsere Gästetoilette zu renovieren. Und das in 24 Stunden.
Unser Haus ist schön, sagen die Gäste. Unsere kleine Toilette im Erdgeschoss nicht. Sagen die Gäste nicht, aber ja, den zwei Quadratmeter kleinen Raum im sonst nahezu perfekt renovierten und eingerichteten Haus, behandelten wir sehr stiefmütterlich. Ließen ihn links und langweilig liegen. Als wir das Haus vor fast zwei Jahrzehnten erwarben, musste großflächig renoviert werden. Die Gästetoilette »sparten« wir aus. Alles andere war wichtiger und die zwei Quadratmeter würde man eben etwas später in Angriff nehmen. Nicht.
19 Jahre und etwa 6000 WC-Besuche (pro Familienmitglied, wir sind sechs Personen und Gäste nicht mitgezählt) später, bestellten wir endlich einen Handwerker, der sich des kleinen Raumes annehmen sollte. Was nicht heißt, dass wir uns in den letzten Jahren nicht schon Gedanken zur Renovierung gemacht haben. Wie gerne hätte ich einfach ein bisschen Farbe in die Hand genommen, die Fliesen überstrichen, andere Lampen und Objekte angebracht und umdekoriert. Schon wäre es schöner gewesen. Für mich. Für ihn: »Wenn, dann machen wir es richtig. Fliesen ab, neu verputzen, Boden aufstemmen, neuer Fußbodenaufbau und Rohre in die Wand verlegen. Dann erst streichen, neue Objekte und die Armatur anbringen« – So passierte all' die Jahre gar nichts.
Der letztlich einbestellte Handwerker schickte einen Kostenvoranschlag von 8000,00 €. Für zwei Quadratmeter. Wir sagten ihm ab.
Ganz vorsichtig brachte ich beim abendlichen Vino ins Gespräch, doch vielleicht die Budget-Variante in Betracht zu ziehen. »Mach doch«, sagte mein Mann. So tat ich das, was ich auch bei meinen Kunden am liebsten mache – mit vorhandenen Dingen und möglichst wenigen (finanziellen) Mitteln etwas erschaffen. Im Keller fanden sich angebrochene Farbtöpfe von Farrow & Ball, eine Lampe, die früher im Arbeitszimmer hing, ein Spiegel, den ich vor kurzem bei Maisons du Monde bestellte, ohne genau zu wissen wofür. Kaufen mussten wir Lack für den Boden, ein neues Waschbecken samt Armatur und Syphon, ein bisschen Kabel und einen neuen Toilettendeckel.
Die Fliesen und die Rohrverkleidung blieben, die Decke und das vergilbte Lüftungsgitter strich ich zwei Mal im Farbton Vert de Terre (Grün) von F&B. Das dauerte eine halbe Stunde. Das Türblatt drei Mal in Pitch Black. Insgesamt drei Stunden. Die Bodenfliesen lackierte ich mehrere Male innerhalb von einem Tag mit silbergrauem Lack von Hammerite. Eigentlich ein Rostschutzlack. Der hält auch sehr gut auf Fliesen. In den Trocknungsphasen fuhren wir zum Baumarkt und besorgten ein kleines Waschbecken von Duravit, eine Armatur von Grohe, einen passenden Syphon und den neuen Klodeckel. Zurück zu Hause brachte mein Mann Spiegel, Lampe und die Objekte an. Der Fußboden musste anschließend noch zwei Mal überstrichen werden. Sobald dieser auch nur halbwegs trocken war, stand der Mülleimer und die WC-Bürste wieder an ihrem Platz, das Handtuch hing, die neue Seife stand am Beckenrand und der kleine Holzaffe von Kay Bojesen saß auf dem Spiegelrand. Aus dem Schlafzimmer holte ich den kleinen Sisal-Teppich, der zufällig genau passte, aus dem Keller einen afrikanischen Hocker, der noch aus Studentenzeiten stammte. Einige Ausgaben der IDEAT darauf gelegt und letzte Accessoires im Haus zusammen gesucht. Fertig. 24 Stunden, insgesamt 480,00 € und nachhaltig noch dazu. Schön&hellip
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