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Support von Herzen | Die Schweizerin Elen Rolih ist eine der mit Sorgfalt kuratierten KünstlerInnen, deren Werke bei Kunst/100 ausgestellt und zum Kauf angeboten werden. Die Online Galerie aus Berlin macht es (gerade in Zeiten geschlossener Galerien, Museen und Ateliers) möglich, sich bequem von zu Hause aus inspirieren zu lassen und für kleines Geld Kunst zu kaufen. Seit heute steht eine »echte Rolih« auf meinem Nachttisch. So schön.
Gründerin Lila Nettsträter und Elisabeth Kostenko lieben Kunst. Als Geschäftsführerinnen kümmern sie sich zusammen um alles, was ihre Online Galerie ausmacht. Immer auf der Suche nach jungen und aufstrebenden Künstlern, kuratieren sie Zeichnungen, Collagen, Risographien, Gemälde oder Drucke, persönlich. Sie kümmern sich um den Transport eines Kunstwerkes vom Atelier des Künstlers zum Lager der Galerie. Sie rahmen, verpacken und verschicken&hellip
Auf dem Weg ins Berner Oberland sind wir zu Gast im Hotel Krone in Weil am Rhein. Eine Unterkunft so schön, dass man sie am liebsten gar nicht verlassen möchte. Wären da nicht die reizvollen Ziele in der Umgebung. Mit den hoteleigenen Fahrrädern sind es nur wenige Minuten bis zum Vitra Campus oder zur Fondation Beyeler im benachbarten Riehen, einer Gemeinde des Kantons Basel-Stadt. Wir entscheiden uns für einen Besuch der Fondation Beyeler und radeln hinüber in die Schweiz. Am Naturschwimmbad Riehen (Gebäude von Herzog & de Meuron) vorbei, über die Wiese (einen Seitenarm des Rheins) und entlang mohnroter Wiesen und Felder bis zum Berower Park.
Die im englischen Stil angelegte Parkanlage gehört zum historischen Berower Gut und beheimatet seit über 20 Jahren die Fondation Beyeler. Der von Stararchitekt Renzo Piano für die Kunstsammlung und 1982 ins Leben gerufene Stiftung Ernst und Hildy Beyelers konzipierte moderne Museumsbau liegt leicht und unaufdringlich inmitten einer großen Wiese, etwas tiefer gelegt, umgeben von Seerosenteichen und altem Baumbestand. Ein Gebäude aus rötlichbraunem vulkanischem Gestein (Porphyr), bodentiefen Fenstern und gläsernem Flachdach – Natur, Kunst und Architektur, vereint zu einem der schönsten Museen weltweit. Und Herberge der etwa 300 Werke umfassenden Sammlung (großer Künstler der letzten 100 Jahre) des Stifterehepaars Ernst und Hildy Beyeler. Neben wechselnden Präsentationen aus diesem Fundus, zeigt das Museum mehrere Ausstellungen großer Meister moderner Kunst im Jahr.
Die diesjährige Sommerausstellung ist dem zeitgenössischen Maler Rudolf Stingel gewidmet. Welch' ein (Kunst)Genuss für unseren ersten Besuch in der Fondation Beyeler. Die großen lichtdurchfluteten Räume, gefüllt und bespielt mit den Werken Stingels, zu begehen, ist wundervoll und faszinierend zugleich. Tun sich doch immer wieder unvorhergesehene Sichtachsen auf, unsere Blicke wandern von außen nach innen, von innen nach außen. Die Übergänge von Park und Teich, Wiesen und Kornfeldern vor den Fenstern verschmelzen mit den großformatigen Gemälden oder Installationen des Künstlers, die (fast alle) ohne Titel auskommen. Farben, Materialien, Kunsttechniken, von bis zur Decke mit Teppich ausgekleideten Räumen, über mit Silberfolie bespannte Schaumstoffplatten, bis zum fotorealistisch gemalten Rotfuchs an der Wand... Schön.
An dieser Stelle verweise ich auf die Webseite des Museums, auf der ausführlich und sehr informativ über die Geschichte, das Leitbild, den Status Quo und die Zukunftspläne der Fondation Beyeler und Wissenswertes über Rudolf Stingel und seine Arbeit berichtet wird.
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101 , CH-4125 Riehen/Basel, Tel. +41 61 645 97 00365 Tage im Jahr geöffnet, Mo – So von 10 bis 18 Uhr, Mi von 10 bis 20 Uhr&hellip
Olaf Hajeks farbfantastische Bilderwelten faszinieren und lassen die Betrachter in Geschichten eintauchen, die von anderen Welten zu erzählen scheinen. Da ranken sich bunte Blüten, Blätter, Vögel und Phantasiegewächse auf Frauenköpfen, recken verrückte Blumen ihre Köpfe in die Höhe oder es spielen sich von der Natur und fremden Kulturen inspirierte, märchenhafte Szenen ab. Großes Theater. Berauschende Kunst.
Vergangenen Sonntag lud der Künstler zusammen mit Galeristin Anna Jill Lüpertz (AJLArt) und der Manufaktur Rohleder zum Launch-Event in die Potsdamer Villa Francke ein. Die oberfränkische Weberei Rohleder stellt außergewöhnliche Möbelbezugsstoffe und Heimtextilien her. Die bisher aufwendigste und exklusivste Kollektion entstand 2018 in Zusammenarbeit mit dem Künstler und Illustrator Olaf Hajek. Geschaffen wurden Kunstwerke auf (Möbel)Textilien, gerahmte Webbilder, Kissenbezüge und Plaids. Im Rahmen der Ausstellung »Travel the World and the Seven Seas« (AJLART) wurde die Rohleder Home Collection by Olaf Hajek präsentiert.
Schöner hätte man die Zusammenarbeit zwischen Künstler und Manufaktur nicht inszenieren können – Eine alte Villa, großer Garten, Sonnenschein, Drinks, etwas Feines zum Essen und viele illustre Gäste, die ihren Weg zur ehemaligen Sommerresidenz des Berliner Holzhändlers Carl Francke fanden. Ein Traum. Passend zu den Motiven Hajeks. Im Jahr 1873 nach Plänen des Architekten Reinhold Persius errichtet und nun im Besitz des Kunsthistorikers Matthias Köppel und des Architekten Wolfgang Keilholz, bot die Villa Francke mit ihrer großen Freitreppe, der Terrasse und den restaurierten Räumen eine perfekte Kulisse für die Exponate.
Ein großes Samtsofa im Wohnbereich der Villa war die Bühne für Kissen in den schönsten Farben und Mustern. Wer für sein Zuhause schon immer mal einen echten Hajek erwerben wollte – »Crazy Flowers«, »South African Flora«, »Delightful Garden« und viele andere Motive gibt es als Textile Art bei Rohleder. Schön.
Villa Francke, Gregor-Mendel-Str. 23, 14469PotsdamGeöffnet: Sa, 18.05., 25.05. und 01.06.2019 von 11.00 bis 18.00 Uhr&hellip
Auf unserer Reise über die Südinsel wohnten wir zwei Nächte bei Hilke und Rory McDougall in der Nähe von Hokitika. Rory war zwar gerade in den umliegenden Bergen wandern und nicht zu Hause, doch wir lernten den Bildhauer trotzdem kennen. Durch die Erzählungen seiner Frau Hilke, das sehr besondere Haus und Rorys Kunstwerke, die allgegenwärtig und sehr beeindruckend über das 5 Hektar große Grundstück verteilt, zu bewundern waren.
Hilke und Rory, sie Deutsche, er Schotte, lernten sich vor etwa 25 Jahren in Neuseeland beim Traveln kennen. Daraus entwickelte sich eine Liebes- und Lebensgeschichte wie aus dem Bilderbuch. Sie kehrten ihrer Heimat den Rücken zu, beschlossen, gemeinsam in Neuseeland zu leben, kauften für wenig Geld viel Land, gründeten eine Familie und arbeiteten fortan hart und ohne Unterlass. Heute können sie stolz zurück blicken, denn alles, was sie auf diesem Grundstück schufen – ob Gebäude, Baumbestand oder Garten nach dem Konzept der Permakultur – entstand durch eigene Kraft, Kreativität, Durchhaltevermögen und sparsames Leben mit drei mittlerweile erwachsenen Kindern.
Hokitika liegt am Meer, der Lake Kaniere etwa 30 Minuten im Landesinneren. Dazwischen wohnen Hilke und Rory in einem für Neuseeland äußerst untypischen Haus. Halb aus Flussteinen, halb aus Holz, mit zu 100% gebrauchten Fenstern gebaut, mit einem kathedralen-ähnlichen Hauptraum mit Betonfußboden und großer Esse, Schlafebene und Galerie, großer offener Küche mit Sofa-Lounge, vier Schlafzimmern und einem Gästezimmer, das wir bewohnten. Das Haus entdeckten wir auf Airbnb. Ich kann Euch diese Unterkunft nur ans Herz legen, solltet Ihr nach Neuseeland reisen. Der Garten ist eine Open Air Gallery, ein Sculpture Trail, eine Oase. Alle paar Meter entdeckt man etwas Neues, kann sich auf Bänken unter Bäumen niederlassen und zwischendurch einen Apfel ernten.
Rory McDougalls arbeitet mit Metall, Kunst, Holz und Glas. Im Haus habe ich sogar Kissenbezüge gesehen, die mit seiner, von der keltischen Kunst und Symbolik inspirierten Bildsprache, versehen waren. Ein Alleskönner, so scheint es, denn Hilke, die uns nicht nur eine Hausführung gab, sondern auch sehr von der Begabung ihres Mannes schwärmte, erklärte an fast jeder Stelle des Gebäudes oder Gartens, was sich Rory damals dabei dachte, wie er es plante und konstruierte. Er verwertete nicht nur alte Fenster, Balken, Zargen, Metallwinkel oder Hölzer. Die Familie sammelte in den ersten Jahren Hunderte flache Steine in den umliegenden Flüssen, um nach und nach dem Haus ein Gesicht zu geben. In den Jahren der Bauphase lebten Rory, Hilke und die Kinder in einem kleinen Haus auf dem selben Grundstück, das sie auch erst selber bauen mussten (und währenddessen in einem Bauwagen wohnten) und das heute als Werkstatt dient. Wirklich beeindruckende Menschen auf einem nicht weniger beeindruckenden Stück (Neusee)Land.
Wie schön, dass wir bei Euch wohnen konnten! Danke für Deine Gastfreundschaft, liebe Hilke, den gemeinsamen Weinabend und Yellah für's spontane Betten vorbereiten! &hellip
Viola und Arno Haus kennt Ihr schon. ARMSTRONG noch nicht. Das kreative (Ehe)Paar lebt mit seinen Kindern in einer alten Villa in Kleinmachnow. Eigentlich kommen die beiden aus der Werbebranche. Kreative sozusagen. Ja, und das sind sie. Kreativ bis zum Gehtnichtmehr. Drei Stunden saß ich auf der gemütlichen Pipi-Langstrumpf-Veranda von Haus & Haus, streichelte die schwarze Katze und versuchte mir zu merken, was Viola und Arno in den letzten Jahren so alles auf die Beine stellten.
Sie stiegen aus ihren Berufen aus, sanierten (fast ganz alleine) ein Haus, zogen nebenbei Zwei Kinder groß, eröffneten einen Einrichtungsladen in einer Zehlendorfer Remise und stellten nach ein paar Jahren fest, dass sie lieber wieder kreativ und handwerklich arbeiten möchten. Jetzt machen sie Upart, Skulpturen für Räume, Filmsets und andere Orte und haben eine eigene Möbelserie entwickelt: ARMSTRONG. Nicht, dass dies die einzigen Möbel wären. Nein, da gibt es noch OXER, COMMANDER, BROOKLYN, XAVER und Tische mit alten Stövchen...
Aber ARMSTRONG hat's mir angetan. Das heutige Montagsmöbel ist eine Fusion aus klassischem Holzmöbel und Industriedesign. ARMSTRONG ist nicht einer, sondern gleich mehrere. Es gibt ihn als Tisch, Bank, Hocker, Stehtisch, Barhocker und Sideboard. Alle Möbel bestehen aus pulverbeschichtetem Aluminium (in jeder RAL-Farbe bestellbar) und Holz. Für den Außenbereich wird Thermoesche und Kambala, für innen Eiche verwendet. Die ARMSTRONGs wohnen mit Familie Haus in der alten Villa und (seit Jahren) schon in deren Garten. Wind und Wetter kann ihnen nichts anhaben. Robuste und gleichzeitig filigrane, leichte Möbel, die in jedes Wohnumfeld passen.
Apropos Wohnumfeld. Die alte Villa, in der Familie Haus und jede Menge ARMSTRONGs leben, ist GRANDIOS. Selten solch ein Schmuckstück betreten. Altbaucharme der Jahrhundertwende, Original Parkett, hohe Räume, wunderschöne Farben in Grün- und Blautönen, Akzente in Schwarz, alte und moderne Möbel, Leuchten und tolle Kunst. Einige Werke stammen von Violas und Arnos Tochter. In der Küche hängt ein Schweinekopf an der Wand. Gefilzt statt geschossen – So bewirbt Violas Schwester Miriam die realanatomischen Tierköpfe aus Wolle auf der Webseite von Starke Beest. Nachdem Miriam ihren Beruf als Tierärztin aufgab, stellt sie jetzt nur noch Biester aus Wolle her. Stark.
Schon wieder viel zu viel geschrieben. Schaut Euch an, wie besonders schön es bei Viola, Arno & Family ist. Wenn Ihr mehr über die ARMSTRONGs erfahren möchtet, klickt einfach auf ARMSTRONG. Wie immer kein Affiliate, keine versteckte Werbung, nur restlose und ehrliche Begeisterung. Ganz toll, was Ihr so alles macht, Viola und Arno&hellip
Ulf Geyersbach baut Möbel aus alten Berliner Holzdielen und gebrauchten Hölzern. Der Showroom von GEYERSBACH reccled furniture befindet sich in einem kuriosen Gebäude in Berlin Prenzlauer Berg. Es stammt aus DDR-Zeiten und beherbergte einst einen Intershop am heutigen Ostbahnhof: Die RaumErWeiterungsHalle, kurz REH genannt. Seit den 1950er Jahren gehörten die Ziehharmonika-Container aus Aluminium zum vertrauten Bild der Stadt- und Dorflandschaften Ostdeutschlands. Darin untergebracht waren Gaststätten, Speisesäle, Verkaufsstellen für HO oder Konsums, Kinderferienlager und vieles andere. Die REH galt als ein Symbol für mobile Architektur in Ostdeutschland. Ulf erklärte mir bei meinem Besuch bei GEYERSBACH, dass die REH (voll ausgezogen) eine Länge bis zu 16 Metern erreicht. Nicht nur Platz genug für viele schöne GEYERSBACH-Möbel, sondern auch für Autoren, Musiker und Künstler, die die REH als Bühne oder Veranstaltungsort nutzen können.
Bis zum 5. Juli 2018 ist Christian Hiemenz mit seinen Lichtobjekten bei Ulf Geyersbach zu Gast. »REH leuchtet« heißt die temporäre Ausstellung des Künstlers, der aus unbrauchbar gewordenen Alltagsdingen und anderen Fundstücken in seinem Schöneberger Atelier kunstvolle Leuchten baut. Für die Wand, die Decke oder als Skulptur. Der künstlerische Akt, erzählte mir Christian während meines Besuchs im REH, läge primär im Auswählen bzw. Erkennen des Potenzials eines Alltagsgegenstandes. Beim Spaziergang (z.B. über einen Schrottplatz) entstünden meist schon beim Entdecken und Finden Ideen für neue Kunstwerke.Jahrzehntelang war Christian Top-Manager. Heute greift er lieber zum Schweißbrenner, Lötkolben und Feinwerkzeug und beschäftigt sich voll und ganz mit dem Thema Licht. Mehr als das Naturwissenschaftlich-Nüchterne fasziniert ihn die Magie, die dem Licht innewohnt und den Betrachter in Stimmungen versetzen kann. So werden aus rostigem Eisen, verwittertem Holz, Beton, Kunststoff und manchmal sogar aus Spielzeug Leuchtobjekte, die es jeweils nur ein Mal gibt.
Christians Unikate beleuchten zur Zeit das REH und ergeben mit den GEYERSBACH-Möbeln eine gelungene gestalterische Einheit. Die Lichtobjekte wirken in den Raum hinein, haben keine feste Grenzen und strahlen mit Tischen, Hockern und Bänken um die Wette. Schön.
GEYERSBACH recycled furniture, REH, Kopenhagener Str. 19, 10437 Berlin und auf FacebookHiemenz Lichtobjekte, noch bis zum 05.07.2018 im REH und auf FacebookKontakt: hc.hiemenz@t-online.de
Finissage, REH leuchtet, am 05. Juli 2018 ab 19.30 Uhr&hellip
Der Frühling ist da. Mit Sonne, Wärme und energiereichen Farben. Der Wechsel der Jahreszeiten ist etwas sehr Wertvolles und Schönes. Wie viel mehr können wir die kommenden Wochen und Monate schätzen, nachdem wir monatelang mit Kälte und oft verhangenem Himmel zu kämpfen hatten. Unsere Stimmung hängt ja leider zu oft davon ab, ob draußen der Himmel blau ist oder Wolken über uns hinweg ziehen.
»Der Tag beginnt mit dem Blick aus dem Fenster und ich frage mich, ob ich heute Kraft genug habe für das große Ganze oder ob ich in meinem kleinen Mikrokosmos nicht schon genug mit mir selber zu tun habe«, sagt die Künstlerin Katharina Schmidmayer bei unserem Besuch in ihrem Atelier und Werkraum am Chiemsee. Katharina ist gebürtige Rosenheimern, hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert und sich 2011 als freischaffende Künstlerin selbständig gemacht.
Sie malt fast jeden Tag, sofern sich das mit dem Familienleben mit zwei kleinen Kindern vereinen lässt. Wenn Katharina morgens ins Atelier kommt, fühlt sie zunächst in sich hinein und entscheidet dann, wie sie ihre kreative Energie umsetzen kann, verrät sie uns. Wir stehen in ihrem Atelier zwischen ihren meist großformatigen Bildern, die überall im Raum an den Wänden lehnen. An manchen Tagen malt sie an noch nicht ganz beendeten Werken weiter, mal erschafft sie ein Neues. Mal bessert sie aus, übermalt, mit kleinen Pinselstrichen, mal bringt sie Farbe in großen Schwüngen auf die Leinwand – eben je nach Stimmung, Himmelsfarbe und Wolkenfluss. Ihre liebsten Motive sind Dirndl und Lederhose. Bayerischer geht's nimmer. &hellip
Mit Sonne und Wärme im Herzen, unvergesslichen Bildern im Kopf und viel Staub im Gepäck sind wir wieder zurück aus dem Sudan. Heiß war's. Bis zu 43°Grad im Schatten. Die Hitze sei trocken, halb so schlimm, wir könnten uns auf viel Neues, Aufregendes und noch nie Erlebtes freuen, so unsere Gastgeber am Telefon vor unserer Abreise. Unsere Freunde leben für drei Jahre in Khartum und luden uns ein, sie in ihrer Wahlheimat zu besuchen. Sie waren, wie schon im Mosambik und Simbabwe, die besten Gastgeber, die man sich nur wünschen kann.
In Khartum treffen sich der weiße und der blaue Nil. Auf den Sandbänken der Tuti-Insel wird zu dieser Zeit im Jahr Fußball gespielt und gepicknickt. Einige Sudanesen gehen baden. Der Wasserstand des Nil ist sehr niedrig, 8 Meter tiefer als im Herbst, wenn das Wasser aus den Gebirgen Äthiopiens kommt und den Pegel wieder steigen lässt. Es ist eine große Stadt – friedlich, staubig, quirlig. Minibusse und Rishkas prägen das Straßenbild, der Muezzin ruft über Lautsprecher mehrmals täglich zum Gebet. Der Staub, der aus der Wüste mal schwächer, mal stärker in die Stadt hinüber geweht wird, ist allgegenwärtig und überzieht Khartum mit einem erdigen Farbton. Auf den Straßen sieht man (erstaunlich) weiß gekleidete Männer in Galabijas, den landestypischen, hemdartigen Baumwollgewändern und gewickelten Turbanen und Frauen in farbenfrohen Thoben, langen und weiten farbenfrohen Schals, die sie um den ganzen Körper wickeln. Auf den staubigen Straßen ergeben die sudanesischen Frauen in ihren bunten Gewändern ein schönes Bild. In der Wüste haben wir viele Frauen, die oft in Gruppen unterwegs sind, gesehen. Um sie herum nur Sand und ewige Weite, fast schienen sie zu schweben...
»Frauen in der Wüste« – ein Motiv, inzwischen international bekannt durch den sudanesischen Künstler Dr. Rashid Diab. Geboren Im Sudan, studiert, promoviert und verheiratet in Madrid und nach 20 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt, gehört Rashid zu den bekanntesten Künstlern des Landes. 2006 eröffnete er das erste und einzige Kunst- und Kulturzentrum des Landes. Unser Besuch bei Rashid war rückblickend eines der beeindruckendsten Erlebnisse während unseres Aufenthalts im Sudan. Rashid empfing uns im schattigen Innenhof seines Kunstzentrums und schenkte erst einmal Tee zur Begrüßung ein. Es folgte ein Rundgang über das Gelände und durch die Häuser, begleitet von vielen interessanten Geschichten aus seinem Leben als Maler, Architekt, Designer und Schriftsteller, der bereits auf der ganzen Welt ausstellen durfte.
Das Rashid Diab Arts Centre (RDAC) ist ein Ort der Begegnung, des Lehren und Lernens. Es spiegelt die Weltoffenheit des Künstlers unter Wahrung seiner sudanesischen Wurzeln und sein Engagement für den künstlerischen Nachwuchs des Landes wider. Fünf Häuser mit herrlichen Dachterrassen, mit Werkräumen, Ateliers, je einer Küche, Wohn- und Schlafräumen, bieten Platz für Workshops, Kunstkurse, Vorträge und regelmäßig stattfindende Artist-In-Residence-Programme. Zusammen mit dem großen Garten und einen Innenhof ist das Ensemble ein einziges Kunstwerk. Das Kunstzentrum trägt bis in den letzten Winkel die Handschrift Rashids. Hier wurde oder besser wird nichts dem Zufall überlassen. Von der Architektur über das Möbeldesign bis zur Gestaltung der Außenbereiche. Die kunstvollen Bodenmosaike, Skulpturen aus gebrauchten Materialien, selbstgebauten Sitzgelegenheiten, die Einrichtung und farbliche Gestaltung der Räume – alles Ideen und Umsetzungen Rashids.
In der zum Zentrum gehörigen Galerie gibt es immer wieder Ausstellungen bekannter und weniger bekannter Künstler. Im Shop auf dem Grundstück gibt es Kunst(Gewerbe) und Rashids eigene Mode-Kollektion zu kaufen – wunderbar bestickte Galabijas und Schals für den Turban.
Die farbigen Wände der Häuser, die vielen Gestaltungsdetails und vor allem die Gemälde Rashids, die die Räume zusätzlich schmücken, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. »Frauen in der Wüste« auf Leinwand, auf Papier, auf Passepartouts oder auf Holz. In den Farben des Sudans. Sehr sehr schön&hellip
65 Spiegel und 90 Lichtmodule, die sich computergesteuert zu elektronischen Sounds synchron bewegen, verwandeln das Kathedralen ähnliche Innere des Kraftwerks Berlin für einen Monat in eine spektakuläre Kunstinstallation. Anlässlich des Medienkunstfestivals Transmediale (CTM) zeigen der Berliner Künstler Christopher Bauder und Musiker David Letellier, besser bekannt als Elektro-Avantgardist Kangding Ray, ihr gemeinsames Werk SKALAR.
Licht, das auf Spiegel trifft, in der riesigen Industriehalle umhergwirbelt wird, die Farbe im Rhythmus der elektronischen Beats wechselt und beim Betrachter Emotionen wie Wut, Trauer, Freude oder Angst auslösen kann. Insgesamt acht menschliche Emotionen werden bei SKALAR in Licht dargestellt. Über Wochen trafen sich die beiden Kreativen, stellten sich gegenseitig ihre Ideen vor, probierten aus, verwarfen wieder und erstellten schließlich ein grandioses Konzept, das anschließend von Bauders Team aus Ingenieuren, Programmierern, Designern und Innenarchitekten (WHITEvoid) technisch umgesetzt wurde.
Die Installation umfasst 40 x 20 Meter und erstreckt sich über 10 Meter Höhe. Im Hintergrund arbeitet das Team an Mischpulten und Computern, um SKALAR Leben einzuhauchen. Während der Presse Preview am vergangenen Freitag durften wir hinter die Kulissen schauen und bekamen eine erste kleine Performance zu sehen oder besser zu spüren. Die sonst graue und düstere Kraftwerkshalle wurde in Farbe getaucht, kräftige Sounds erhoben sich zwischen den Betonpfeilern und füllten den Raum mit Energie und Power, die Gänsehaut erzeugte.
Noch bis zum 25. Februar wird die Lichtshow als Ausstellung im Kraftwerk Berlin zu sehen sein. Zudem gibt es vier Live Performances, Konzerte, in denen Christopher Bauder und Kangding Ray selber an den Mischpulten stehen werden. Sehr zu empfehlen.
SKALAR – Reflections On Light And Sound, Kraftwerk Berlin, Köpenicker Str. 70, 10179 Berlin, Tel: +49 (0)30 2300 5100 und auf Facebook
27.01 bis 25.02.2018, geöffnet Mo – Do von 15.00 bis 21.00 Uhr, Fr & Sa von 13.00 bis 23.00 Uhr und So von 13.00 bis 21.00 UhrLive Performances: 04.02.2018 um 18.00 und 20.30 Uhr, 24.02.2018 um 20.00 und 22.30 UhrTickets gibt es hier&hellip
»Wenn Ihr nach Turin kommt, gehen wir zusammen in die Peter Lindbergh Ausstellung«, freut sich Tilla beim FaceTime-Anruf. Wir hätten zwar den Bildband von TASCHEN zu Hause, aber die Original-Fotos müssten wir uns unbedingt zusammen anschauen. Alleine der Palast von Venaria Reale und dessen Garten seien »sooo schön« und nur eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Seit September lebt unsere Tochter als Au-Pair-Mädchen in einer Turiner Familie. Im Dezember waren wir zu Besuch dort. Turin im Winter. Eine tolle Stadt. Wir wohnten in San Salvario, dem Ausgehviertel Turins, und nur wenige Minuten entfernt von Tillas Gastfamilie. Über unser sehr nettes Backpackers Hotel »Tomato« werde ich demnächst berichten.
Ein Highlight des Kurztrips nach Turin war die große Lindbergh Retrospektive »A Different Vision on Fashion Photography«. Noch bis zum 04. Februar 2018 sind 220 Fotos des Starfotografen im Palast von Venaria Reale zu sehen. Faszinierende, zeitlose Aufnahmen von Persönlichkeiten, denen Peter Lindbergh während der letzten Jahrzehnte begegnete. Schauspieler, Künstler, Models oder Musiker, viele bekannte Gesichter, ohne viel Schminke und sexy Posen abgelichtet. Hier habe ich vor einem Jahr den Bildband zur Ausstellung vorgestellt und bereits über Lindbergh berichtet.
Die Fotos in Originalgröße zu sehen, war ein Ereignis. Ein bisschen enttäuscht waren wir von den recht kleinen Räumen des sonst hochherrschaftlichen Jagdschlosses. Wir hätten uns eine großzügigere Hängung erwartet. Nicht weiter schlimm, die einzigartige Bildsprache Lindberghs kam deshalb nicht zu kurz. Wir genossen die Ausstellung im Reggia di Venaria Reale und möchten Euch einen Besuch dort sehr empfehlen. Die Ausstellung endet am 04.Februar 2018.
La Venaria Reale, Piazza della Republica, 4, 10078 Venaria Reale TO, Italien, Tel: +39 011 499 2333 und auf FacebookGeöffnet: Di – Fr von 9.00 bis 17.00 Uhr, Sa, So & Feiertage von 9.00 bis 18.30 Uhr&hellip
Seit September 2017 hat Berlin ein Museum, das es (laut eigener Aussage) gar nicht geben dürfte. Im URBAN NATION MUSEUM FOR CONTEMPORARY URBAN ART in der Berliner Bülowstraße werden Werke von renommierten und noch unbekannten Streetart-Künstlern gezeigt. Die Straße wird hier kurzerhand in ein Gebäude verlegt. &hellip
Eine Woche vor dem Gallery Weekend lud der Verein »Kultur am Nauener Platz« zum Tag der offenen Tür ins gleichnamige Atelierhaus. In meinem letzen Beitrag habe ich Euch bereits über die Künstlerinitiative berichtet und Fotos aus Carola Göllners Atelier gezeigt.
Auf der gleichen Etage, gleich nebenan, arbeitet der Berliner Künstler Christian Grosskopf. Kleine und großformatige Bilder stellen einzelne oder mehrere Menschen im Raum oder in der Landschaft dar. Im Atelier hängen und stehen Portraits und realistische Bilder mit meist gesellschaftlichen Bezügen. Dabei sind auch Szenen, die von Terror, Armut oder dem Kampf ums Überleben handeln. Die Dramatik der gezeigten Situation liegt in der bevorstehenden Eskalation, erklärte uns Christian. Ein Auto brennt und droht zu explodieren, während Kinder mit Wasser an einem Gullydeckel spielen, Kampfjets fliegen am Himmel über einem Ölbohrloch... Die Arbeiten des Künstlers kann man als aktuelle Form des Historienbildes verstehen. Auf Christians Webseite findet Ihr eine Vielzahl von aktuellen Arbeiten und Werke aus früheren Schaffensphasen.
Eine Etage höher, im vierten Stock des Atelierhauses, erhielten wir Einblick in die Wohn- und Arbeitsräume von Anne Amelang und Chika Takabayashi. Anne Amelangs Baumschattenmotive, die sie auf Beton, Putz, Holz, Stoff und anderen Materialien darstellt, sind faszinierend. Dem Betrachter wird die Illusion vermittelt, dass in diesem Moment Bäume bzw. deren Blätter ihre Schatten auf eine Hauswand o.ä. werfen. In Wahrheit fing die Künstlerin diesen flüchtigen Moment irgendwo ein, um ihn im städtischen Raum oder auf diversen Oberflächen wieder frei zu lassen... Die gefangenen Schatten sind auch in Annes Atelier zu bewundern. Ob auf der großen Wand im Raum, auf Beton- oder Acrylplatten oder anderen Materialien. Gearbeitet wird mit verschiedenen Techniken wie z.B. Siebdruck, Digitaldruck, Schablonen, Airbrush und anderen Verfahren. Phänomenal.
Chika Takabayashi arbeitet als Bildenden Künstlerin und Bühnenbildnerin. Installationen im Raum, dreidimensionale Formen aus organischen Stoffen, die aussehen wie (Vorzeitliche) Kreaturen, haben immer wieder das Thema des »Lebendigen«. Gerne benutzt China Brotteig für ihre Skulpturen. So jedenfalls habe ich es auf der Webseite des Vereins gelesen. Im Atelier war von alldem nichts zu sehen. Dafür gab es einen Flamingo aus Stoff, der über einer Stuhllehne hing und eine Stehlampe mit Globus zu sehen.
Im Atelierhaus arbeiten noch viele andere Künstler, deren Arbeitsräume jedoch am Vormittag noch nicht geöffnet waren. Bitte schaut gerne auf der Webseite des Vereins »Kultur am Nauener Platz« vorbei und lernt dort auch Christoph Both-Asmus, Peter Bömmels, Juro Grau, Lisa Huber und Klaus Mertens kennen. &hellip
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