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Feinste Pralinen und Trüffel zerkleinern und mit einer Sahnemischung auf einer eiskalten (- 25°C) Teppanyaki-Platte vermengen. Masse verstreichen, kurz anfrieren lassen, dann vorsichtig mit einem Spachtel aufrollen und in einen Becher heben. Anschließend mit feinsten Zutaten dekorieren – Fertig sind die Praliné-Icerolls à la Sawade, Berlins ältester Pralinenmanufaktur. &hellip
Malerei, die Raum braucht, aber nicht dessen Begrenzung. Farben, die nicht eine Leinwand in ein Gemälde verwandeln, sondern Flächen, Gegenstände, Wände, Böden und die Natur mit einem bunten Kleid überziehen und zum Kunstwerk erheben. Objekte, die statisch sind und dennoch permanent ihre Form und Dimension verändern.»It Wasn't Us«. Eine Ausstellung von Katharina Grosse im Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart in Berlin. Kuratiert von Udo Kittelmann und Gabriele Knapstein.
Farbe überzieht den Boden der historischen Bahnhofshalle, übertritt Stufen, erklimmt kunstvoll erschaffene Skulpturen aus Polystyrol, vereinnahmt sie, nimmt sie zu einem großen Ganzen auf. Mal schwunghaft, mal als Verlauf, stets kraftvoll und intensiv. Sind es schroffe Felsen, Eisberge oder Gletscher, die sich im hinteren Teil der Halle zur Decke empor wachsen? Etwas entfernt liegt ein kleines Bruchstück ganz alleine, entfernt von der alle Augen auf sich gerichteten (Haupt)Skulptur. Hat sich das Stück absichtlich gelöst um Position zu beziehen? Oder wird es ausgegrenzt, obgleich es eine gemeinsame Basis gibt, die die beiden verbindet?
Beim Betreten des Ausstellungsraumes erscheint die Skulptur von oben betrachtet noch recht klein. Mit jedem Schritt auf das Kunstwerk zu, verändern sich Perspektive und Wahrnehmung. Man wird eins mit der Kunst, der Malerei, den Objekten. Wir laufen auf dem Gemälde, knien uns darunter, schauen hinauf. Wir werden zu einem Teil des Kunstwerks und somit verantwortlich für die Situation, in der wir uns gerade befinden, für das, was wir gerade tun, entdecken und erkennen. Und meinen doch: »It Wasn't Us«.
Man sollte meinen, Katharina Grosses Kunst auf Fotos festzuhalten und zu zeigen, widerspräche der Idee der entgrenzten Malerei, den unendlichen Facetten, die immer in Bewegung und Veränderung begriffen sind wie die Bildmuster eines Kaleidoskops. Für einen kurzen Moment kann der Betrachter das gerade entstandene Bild festhalten, schon ist es wieder verschwunden. Doch bei der Fotografie ist es ähnlich. Ein Schritt, ein Blickwinkel und schon verändert sich das Motiv. Grenzenlos. Der Fotograf kann diesen winzigen Ausschnitt, den Blick oder die Sekunde der Wahrnehmung zwar mit nur einem Klick einfangen, muss sich aber eingestehen, dass es noch unendlich viele andere Optionen gegeben hätte.
Ich habe fotografiert. Festgehalten. Katharina Grosses expansive Malerei auf ein (Foto)Format reduziert. It Was Me. Es war mir eine Freude.
Zu sehen noch bis zum 10.01.2021Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin Geöffnet: So von 11.00 bis 18.00, Di – Fr von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa von 11.00 bis 18.00 Uhr, Mo geschlossenZeitfenster-Tickets gibt es hier&hellip
Seit 2013 gibt es in der Schöneberger Barbarossastraße den Laden J&V Finest Vintage Industrial Furniture. Bei Jools und Vince, den beiden Inhabern, schaue ich nur zu gerne vorbei. Immer wieder dekorieren sie ihren Shop um und stellen neueste Fundstücke aus. Die die beiden »Sachensucher« treiben auf ihren Fahrten durch Berlin und Europa die tollsten Dinge auf und überarbeiten sie (wenn nötig) in der eigenen Werkstatt hinter dem Ladenraum.
Jools und Vince wohnen seit fünf Jahren zusammen in einem Kreuzberger Loft. Ein Paar sind sie schon viel länger. Da beide leidenschaftliche Sammler sind und unglaublich viele Dinge besitzen, muss das Zusammenziehen gut geplant und abgestimmt sein. Vince wohnt seit 1998 in der Kreuzberger Fabriketage. Jools zieht dazu. Eine coole Wohnung mit riesigen Fenstern, hohen Decken, weiß getünchten Backsteinwänden. Große Grünpflanzen trennen Wohnraum und Küche. Auf den meist selbst gebauten Regalen befinden sich kleine und große Kuriositäten aus den vergangenen Lebensjahrzehnten des Paares. Es gibt eine silberne Ente zwischen Gläsern in allen Formen und Größen, gleich daneben einen aufblasbaren Fisch aus den 1970er Jahren, eine Streichholzschachtelsammlung von Jools UND Vince, unzählige Sonnenbrillen und Taschen, alte Leuchtbuchstaben und Küchenborde voller Fläschchen, Dosen und witziger Dinge. An einer Wand hängt ein schwarzer Gorillakopf. Die Totenmaske, ein (nicht 100 % gelungener und somit freigegebener) Abguss des wohl ältesten Gorillas des Allwetterzoos in Münster. Ein Geschenk eines Freundes an Vince. Wow. Und ein kleines bisschen gruselig.
Vince kocht Kaffee in der offenen Loftküche. Selbstverständlich jedes Detail selbst gebaut aus »gefundenen« Materialien, die Schränke verkleidet mit alten DDR-Blechen. Wir sitzen am großen (Billard)Tisch auf Stahlbeinen. Schwer und (fast) unverrückbar. Jools hätte gerne einen anderen. Vince wohnt aber länger dort : ) Dafür stehen und hängen seit Jools Einzug überall Kunstblumen in der gemeinsamen Wohnung. Über dem Tisch leuchtet die gemeinsam entworfene Lampe aus gläsernen Lampenschirmen – einem verstaubten Kellerfund aus Gera.Eine Wand in der gemütlichen Sofaecke hängt voller Bilder und Kunstwerke. Darunter ein großes Gemälde im Goldrahmen, ein Erbstück seiner Mutter, erklärt Vince. Jools und Vince stehen auch privat auf Vintage Industrial Furniture. Im Loft gibt es Fabriklampen in allen Ausführungen, Hocker, Spinde und Stahlregale im finest J&V-Style. Eine Wunderkammer.
Danke für den Kaffee und die vielen Geschichten zu Euren Möbeln und Schätzen, Ihr Lieben!
J&V Finest Vintage Industrial Furniture, Barbarossastraße 61, 10781 Berlin-Schöneberg, Tel: +49 173 600 71 33 (Jools), +49 163 290 78 31 (Vince)Geöffnet Mi – Fr von 12-19 Uhr, Sa von 10-16 Uhr&hellip
Ein Streichquartett Joseph Haydns erfüllt den Raum. Klassische Musik sei der Soundtrack seines Lebens, erzählt Loti Pantón. Seit seinem 6. Lebensjahr spielt der Inhaber der kleinen Macarons-Manufaktur Geige. Geboren in Tel Aviv, lebt Loti für die Musik, macht seinen Bachelor im Hauptfach Geige und zieht anschließend nach Berlin. Hier fasst er spontan den Entschluss, das Instrument erst einmal im Kasten zu lassen.
Freunde schenken Loti zum Geburtstag ein Buch mit den schwersten Rezepten der Welt. Er nimmt sich das süße Konfekt aus Frankreich vor – Macarons. Eine echte Herausforderung. Wochenlang übt er sich in der Herstellung bis er mit dem Ergebnis 100 Prozent zufrieden ist. »Loti ist Perfektionist« sagt Carolina Isenberg, Lotis Lebensgefährtin, die sich neben ihrem eigenen Beruf um Marketing und Backoffice der Macarons-Manufaktur kümmert. Freitags und samstags hilft sie im Shop mit. Zusammen verwöhnen sie ihre Kunden mit den feinen Süßigkeiten, die Loti dort täglich kredenzt. Aus einer selbst auferlegten Rezepte-Challenge ist eine Passion und ein Geschäftsmodell geworden.
Die ersten Macarons verkauft Loti auf dem Schöneberger Winterfeldtmarkt. Die Kunden lieben Lotis süß-salzigen Köstlichkeiten, die mit den aufregendsten Füllungen und (natürlichen) Aromen daher kommen. Ob weiße Schokolade gepaart mit weißen Trüffeln, Erdnussbutter im Zusammenspiel mit Erdbeermarmelade oder Ziegenkäse kombiniert mit Feigen und Thymian – grandiose Geschmacksrichtungen. Lotis Signature Macarons sind größer als andere. Sie haben einen Durchmesser von 5 Zentimetern. Um das volle Geschmackserlebnis zu haben, brauche es mindestens drei Bisse, erklärt Loti. Zuerst käme der knusprige süße Keks, dann die Füllung und schließlich der (meist) überraschende Moment in der Mitte des Macarons. Die Marktkunden kaufen das immer wieder wechselnde Angebot jedes Mal binnen weniger Stunden leer. Ein voller Erfolg.
Carolina ermutigt ihren Lebensgefährten, Räume für eine kleine Macarons-Boutique zu suchen. Fündig wird er in der Ladenstraße im U-Bahnhof Onkel Toms Hütte in Zehlendorf. Im April 2020 folgt die Eröffnung. Kein leichter Beginn in Zeiten des Corona-Lockdowns. Doch der parallel ins Leben gerufene Online-Shop sorgt für ein lebhaftes Geschäft mit (Gratis)Lieferungen ins gesamte Stadtgebiet. Stammkunden ordern jede Woche pünktlich zum Wochenende. Freitags liefert Loti aus, während Carolina den Laden in Zehlendorf übernimmt.
Zur Zeit verführt die Spring Collection in 12 frühlingshaften Farben und mit außergewöhnlichen Füllungen unter der Glasvitrine. Carolinas Lieblings-Macaron ist nach Lotis Heimatstadt Tel Aviv benannt. Grapefruit, Anis und Minze sorgen (nach spätestens drei Bissen) für eine erfrischende Geschmacksexplosion. Im Juni folgt die Summer Collection. Zwölf neue Rezepturen frei nach Loti Pantón. Klassische Musik inklusive. Ganz ohne Geige geht es eben doch nicht. Herzlichen Glückwunsch zur Shop-Eröffnung, Loti und Carolina!
Loti Pantón Signature Macarons, Ladenstr. 35, 14169 Berlin (U-Bahnhof Onkel Toms Hütte), Tel: +49 30 984 325 64Geöffnet Mo – Fr von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa von 10.00 bis 16.00 UhrBestellungen im Online-Shop werden jeden Freitag frei Haus geliefert&hellip
Ein perfektes Wochenende... zu Hause. Weder Dublin, Istanbul oder Lissabon können wir zur Zeit bereisen. Marrakesch, Toscana, Apulien oder Südtirol sind unerreichbar. Die geliebten Reiseführer stehen im Regal und wir sitzen auf dem Sofa. Wann es wohl wieder möglich sein wird, die Koffer zu packen?
Bis dahin machen wir es uns zu Hause gemütlich. Träumen von der Ferne. Richten uns auf weitere Wochen mit Fernweh ein.Beim (Distanz)Kaffee mit Nicola Bramigk, Herausgeberin der Smart Traveling App mit mehr als 60 Reiseführern zu den schönsten Zielen der Welt, trösten wir uns gegenseitig. Wie gerne wären wir unterwegs, würden gerne wieder schöne neue Orte, Hotels, Restaurants aufspüren, um sie anschließend unseren Lesern vorzustellen.
Vor Jahren trafen wir uns durch Zufall in Apulien. Beide mit unseren Männern. Auf Recherchtour in Ostuni, wo wir uns die Klinke der alten Holztür des bezaubernd-coolen Turmapartments Torretta Alchimia in die Hand gaben. Große Begeisterung ob des grandiosen Domizils und des zufälligen Treffens. Am Abend verabredeten wir uns spontan zum Essen bei Pasta und Primitivo in einem urigen Restaurant in der Nähe. Dafür fuhren Nicola und ihr Lebensgefährte Markus Dreesen extra noch mal zurück nach Ostuni, obwohl sie schon an einem anderen Ort an der Küste angekommen waren. An diesem Abend sprachen wir viel über das Reisen, über Smart Travelling und die beeindruckenden To do-Listen, die Nicola und ihr Team für jedes Update eines Reiseführers abarbeiten müssen. Bei Nicolas Pensum kann reisen schon richtig anstrengend werden. Die Buchtitel »Ein Wochenende in...« oder »Eine perfekte Woche in...«, herausgegeben von Smart Travelling und der Süddeutschen Zeitung, versprechen Orte, die das Flair der jeweiligen Orte ausmachen. Sorgfältige Recherche, lebendige Fotos und gut geschriebene Texte machen die Reiseführer aus. Wie viel Herzblut und Arbeit (seit 2006) in jedem Titel stecken, erfuhren wir an jenem Abend in Apulien.
Und nun Corona. Wir werden hoffentlich bald wieder reisen können. Vielleicht machen die europäischen Länder ja schon in naher Zukunft ihre Grenzen und die Hoteliers ihre Häuser auf. Es wäre nicht nur schön, sondern lebenswichtig für die Regionen, die Hotelbesitzer, Gastronomen und alle Angestellten in diesen Bereichen.
Während unseres Kaffeedates erzählt mir Nicola von der Smart Travelling App, die es bereits seit fünf Jahren gibt, die nun aber ein neues Feature hat – Rezepte. Vom weltbesten Granola der Botelet Farm (B&B) in Cornwall über Entrecôte des Relais de Venise in Paris bis zum fantastischen Weihnachtsrezept aus der Toscana – Pappardelle al Cinghiale. Von den Reisen mitgebracht und nun für die Nutzer der Smart Travelling App zusammengestellt. Voraussetzung ist jedoch, nach der dem ersten kostenlosen Download eines Online-Reiseführers, einen kostenpflichtigen zu laden. Damit gibt es anschließend Zugriff auf 85 Rezepte. In Auberginenbällchen mit Ziegenkäse, einem Rezept aus Barcelona, könne sie sich reinlegen, schwärmt Nicola und scrollt durch die App, um mir weitere Köstlichkeiten, deren einmalige Herkunftsorte und Unterkünfte zu zeigen. Smart Travelling at Home. Wenn wir schon nicht reisen können, dann lasst uns die Welt nach Hause holen. Kochen und lecker essen hilft in dieser Zeit erheblich, oder?
Nicola Bramigk ist nicht nur hauptberufliche Reisende, Fotografin und Entdeckerin. Als gelernte Designerin hat sie ein Gespür für das Schöne. Sie liebt Mode, Interieur und das Entwickeln immer wieder neuer kreativer Ideen. Brüche mag sie besonders gerne. In ihrer Berliner Villenetage findet man deshalb Designklassiker und Antiques aus Frankreich, sehr dunkle und ganz helle Wände, Kunststoffstühle auf Holzböden und Fabrikleuchten unter Stuckdecken. Ein Paradies für meine Kamera. Inspiration für Euch. Danke, Nicola, für die schönen Einblicke in Dein Tun und Dein Zuhause&hellip
Ein altes Berliner Backsteinhaus mit Erker, Balkon, Veranda und einem großen Garten. Ein Juwel, eine Traumvilla, deren Leerstands-Geschichte (anscheinend) ein gutes Ende nimmt. Es heißt, das Haus sei verkauft. Wer wohl die Glücklichen sind?
Vor zwanzig Jahren zogen die letzten Bewohnerinnen, zwei betagte Damen, aus. Das Leben in einem Haus ohne Zentralheizung wurde für die beiden Schwestern zunehmend zur Last.
Damals sprach mich ein älterer Herr, der im Haus gegenüber wohnte, an. Er sah, wie ich mich am Zaun entlang drückte und fragte, ob ich gerne mal in das nun leere Haus hinein schauen würde. Er hätte einen Schüssel – – – Den Rundgang durch die verlassene, aber fast komplett eingerichtete Villa werde ich nie vergessen. Wie konnten die Frauen hier bis vor wenigen Wochen noch gewohnt haben? Es war kalt, feucht und dunkel, die Einrichtung in die Jahr(hundert)e gekommen. Über dem Gasherd in der Küche bildeten sich bereits kleine Stalaktiten über dem Gasherd. Der integrierte Ofen wurde wahrscheinlich als Heizungsersatz betrieben.
Daran sollte sich bis vor wenigen Jahren nichts ändern. Durch die Erkerfenster konnte man bis dahin einen künstlichen Weihnachtsbaum erspähen. Auf der Veranda standen Möbel und im Garten wurde hin und wieder der Rasen gemäht. Eine Angehörige der Schwestern kümmerte sich noch bis zu ihrem Tod um das Haus, schaute mehrfach im Jahr vorbei. Es hielt sich das Gerücht, die alte Dame wolle an der Vergangenheit festhalten. Alles so lassen, wie es war. Den einsetzenden Verfall des Hauses konnte sie jedoch nicht aufzuhalten.
Im Briefkasten stapelten sich unterdessen Briefe von am Kauf interessierter Passanten. Besonders junge Familien wollten hier zu gerne wohnen. Immer wieder hörte ich von Anstrengungen, die unternommen wurden, den Besitzer ausfindig zu machen. Irgendwie müsse doch an das Haus ranzukommen sein. Es hieß, das Problem sei eine weit in der Welt verstreute Erbengemeinschaft. Vor etwa drei Jahren wurde das Haus aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Plötzlich wurde dort geräumt, ein bisschen renoviert und in Stand gesetzt. Dann zog wieder Ruhe ein im Märchenschloss.
Im letzten Herbst drückte ich mich erneut am Zaun der Villa entlang, als ich jemanden auf der Pippi Langstrumpf-Veranda sitzen sah. Es war wieder ein älterer Herr, der mich ansprach und einlud, doch gerne hineinzukommen. Er stellte sich als Makler vor, der dabei war, im Auftrag der Erbenfamilie Besichtigungen und den Verkauf in die Wege zu leiten – – – Schließlich mit Erfolg, wie ich jetzt erfuhr.
Ich durfte damals das beinahe leere Haus fotografieren. Ein letzter Blick ins (vor)letzte Jahrhundert. Spätsommerlicht fiel durch die von einer Glyzinie umrankten Doppelkastenfenster, belichtete die verlassenen Räume. Alte Lampen hingen von der Decke herab. Wer es sich wohl auf der rotkarierten Klappliege gemütlich gemacht hat? Ein (Villen)Traum. Mit gutem Ende.
Zu gerne würde ich hier ans Werk gehen – umbauen, einrichten, den Garten gestalten. Ideen schwirren mir seit zwei Jahrzehnten durch den Kopf&hellip
Support von Herzen | Die Schweizerin Elen Rolih ist eine der mit Sorgfalt kuratierten KünstlerInnen, deren Werke bei Kunst/100 ausgestellt und zum Kauf angeboten werden. Die Online Galerie aus Berlin macht es (gerade in Zeiten geschlossener Galerien, Museen und Ateliers) möglich, sich bequem von zu Hause aus inspirieren zu lassen und für kleines Geld Kunst zu kaufen. Seit heute steht eine »echte Rolih« auf meinem Nachttisch. So schön.
Gründerin Lila Nettsträter und Elisabeth Kostenko lieben Kunst. Als Geschäftsführerinnen kümmern sie sich zusammen um alles, was ihre Online Galerie ausmacht. Immer auf der Suche nach jungen und aufstrebenden Künstlern, kuratieren sie Zeichnungen, Collagen, Risographien, Gemälde oder Drucke, persönlich. Sie kümmern sich um den Transport eines Kunstwerkes vom Atelier des Künstlers zum Lager der Galerie. Sie rahmen, verpacken und verschicken&hellip
Ein Spaziergang durch den noch unbelaubten Wald über sanfte grüne Hügel. Vogelgezwitscher und Frühlingssonnenschein. An der Havel kurz vor der Glienicker Brücke, die Berlin mit Potsdam verbindet, scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Der Himmel ist blau. Corona kann ihn mal.
Der Glienicker Park ist einer der vielen schönen Orte Berlins, die, besonders in dieser von beängstigenden Nachrichten geprägten Zeit, sehr gut tun. Ein Glück, dass wir zum Spazieren hinaus gehen können, wenn auch nur zu zweit oder als Familie. Die Natur wirkt beruhigend und aufmunternd zugleich. Sie zeigt, dass es weiter geht. Schönheit überstrahlt unsere im Kreise drehenden Gedanken, wirkt Wunder und wie Balsam für die Seele. Der (Wald)Park und der von dem Gartenkünstler Peter Joseph Lenné angelegte Pleasureground, der das Schloss Glienicke umgibt, ist voller Schönheit.
Dies erkannte schon Prinz Carl von Preußen, als er 1824 das damalige Landgut des Fürsten von Hardenberg kaufte. Gerade zurück aus Italien, verliebte er sich in das Grundstück am Wasser und verwirklichte dort seinen Traum, eine Villa im italienischen Stil zu errichten, umgeben von einem Garten mit südländischem Flair. Nach den Entwürfen des Architekten Karl Friedrich Schinkels wurde in den darauf folgenden Jahren an-, um-, neu und vor allem »antik« gebaut. Aus dem Herrenhaus Hardenbergs wurde eine Villa, ein (Sommer)Schlösschen im klassizistischen Stil, das alte Billardhaus am Havelufer zu einem Casino (Häuschen) mit herrlichenTerrassen und berankten Pergolen mit Sicht auf das Wasser. Später folgten der Bau des Schlossturms, der Rotunde (Große Neugierde), des Klosterhofs und einiger anderer Bauwerke. Peter Josef Lenné gestaltete das Areal ganz im Sinne des Prinzen. Die Brunnen, Wasserläufe, Brücken, Skulpturen und eine Vielzahl antiker Kunstwerke prägen bis heute den wundervoll harmonischen Stil des Glienicker Parks. Bella Italia in Berlin. Schickt Eure Gedanken auf Reisen. Wenn wir es schon nicht können.
Etwas anderes noch zum Schluss. Zufällig bin ich heute über ein Zitat Fontanes gestolpert. 1895 schrieb er ein Gedicht, nachdem er von einer Reise zurück kam. Seine Schlussworte: »Das Haus, die Heimat, die Beschränkung - die sind das Glück und sind die Welt.« Hm.
Park Glienicke, Königstraße 36, 14109 BerlinGanzjährig geöffnet ab 8.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit&hellip
Es gibt sie überall, die schönen Dinge. Sie sind uns nur zu Corona-Zeiten nicht wichtig. Oder gerade doch?
Support von Herzen | Unsere Gedanken fahren Karussell, unsere Köpfe sind voller Sorgen. Wir denken ständig an unsere Familien, Freunde und alle Menschen da draußen. Unser Dank gilt denen, die dafür sorgen, dass nicht alles vollends zusammenbricht – Den Ärzten und Forschern, den Supermarktangestellten, Paketboten und Fahrern der Öffis – um nur einige der guten Seelen zu nennen, die täglich hinaus gehen, um ihren Berufen nachzugehen – Ihr seid so unglaublich toll und zuverlässig! Der Rest bleibt zu Hause um die Kurve niedrig zu halten, arbeitet vom Küchentisch, Sofa oder vom Schreibtisch aus. Manch einer ist ganz alleine, andere haben die Kinder zu Hause. Die ganze Welt sitzt in einem Boot. Und in der Wohnung. So etwas gab es noch nie. Sorge und Hoffnung wechseln sich ab. Tutto andrà bene, hashtaggen die Italiener. Es sei die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg mit noch unvorhersehbarer Zukunft, sagen die anderen. Fest steht, dass die Wirtschaft weltweit gerade am Zusammenbrechen ist, dass es viele Millionen Arbeitslose geben wird und dass die, die sich in mühsamer Arbeit etwas aufgebaut haben, plötzlich einen »sudden death« erleben. Weil die Kosten weiterlaufen und nichts reinkommt.
Seit 2012 schreibe ich über die schönen Dinge und vor allem über die Menschen dahinter. Über Designer und Künstler, über Ladenbesitzer, Gastronomen, Hoteliers. Frauen und Männer, deren Zukunft durch Corona in den Sternen steht. Support und Hilfe sind gerade jetzt so wichtig wie nie. Deshalb mache ich weiter, supporte, helfe und stelle vor. Mache Werbung von Herzen. Als Interior Designerin und Beraterin habe ich die Chance, meinen Kunden vor allem die »Kleinen«, die small businesses und deren Produkte zu empfehlen. Artikel und Features auf AnneLiWest|Berlin sollen bei der Ideenfindung unterstützen und inspirieren. So schließt sich der Kreis und ein großes Netzwerk entsteht. Schöne Dinge sind gut für die Seele. Noch gibt es sie überall. Mögen sie die Krise überstehen.
Jetzt aber zu KAFFEEFORM und der genialen Idee, aus Kaffeesatz und anderen nachwachsenden Rohstoffen, Tassen und Becher herzustellen. Hashtag supportsmallbusiness.KAFFEEFORM-Gründer Julian Lechner studiert in Bozen, Südtirol, Produktdesign. Er trinkt dort, na klar, unzählige Espressi, und stellt sich die Frage, ob man aus dem täglich anfallenden Kaffeesatz nicht etwas Neues herstellen könne. Man kann.
2009 entsteht der erste Prototyp einer Espressotasse, 2015 wird Julians Vision Wirklichkeit und KAFFEEFORM gegründet. Aus Kaffeesatz, der regelmäßig in der Berliner Gastronomie eingesammelt wird, und Biopolymeren, Stärke, Zellulose, Holz, Naturharzen, Wachsen und Ölen, entsteht ein stabiles Material, das frei von erdölbasierten Bindemitteln und Weichmachern ist. Stabil, formbar, vielfältig einsetz- und recycelbar. 2018 bekommt das junge Unternehmen den reddot product design award in der Kategorie New Materials.
Bisher gibt es Tassen in verschiednen Größen und den Weducer, einen Coffee to go-Becher, der neuerdings auch in der Alphabet Edition mit weißen Buchstaben von A bis Z zu haben ist. Schlicht und fein im Design, mild nach Kaffee duftend, vegan, designed in Berlin und made in Germany. Zur Zeit zum Coffee to stay-Becher umbenannt, macht er sich gut und schick im Homeoffice und auf dem Weg zum Balkon oder Garten. Schön.
Für alle weiteren Informationen schaut gerne auf der Webseite oder im Shop von KAFFEEFORM vorbei. Ihr Lieben, passt gut auf Euch auf und bleibt vor allem gesund! &hellip
Wie schön zu erleben, was erreicht werden kann, wenn Engel am Werk sind. Während sich in diesen Tagen sieben Trucks, vollgeladen mit Isomatten, Schlafsäcken und Winterkleidung, auf den Weg zu den 7000 auf der griechischen Insel Samos ausharrenden geflüchteten Menschen machen, kümmert sich der Berliner Verein Be an Angel e.V. in Berlin weiterhin um Asylanträge, Wohnraumvermittlung, Ausbildung, Wohlergehen und Integration Geflüchteter.
Andreas Toelke, Gründer und Vorstand von be an Angel e.V., kann auf turbulente und erfolgreiche Jahre zurückblicken. Seit der Vereinsgründung 2015 hat er und sein Team aus Kultur, Marketing und Journalismus, zusammen mit vielen Unterstützern, Helfern und gut vernetzten Engeln, unendlich viel Zeit investiert, Projekte initiiert, entwickelt, Menschen zusammengebracht und ehrenamtlich gearbeitet – Hier bei Interesse im Detail nachzulesen&hellip
Soft Opening im neuen Coffeeshop PORTIER in Berlin Schöneberg – Anfang Dezember ist zwar noch nicht alles fertig eingerichtet, die Marzocco steht aber schon an ihrem Platz im Fenster des ehemaligen Pförtnerhäuschens und der Duft frisch gebrühten Kaffees zieht aus dem blauen Schiebefensters bis hinaus auf die Belziger Straße.
Was für eine besonders schöne Location für ein Café. Das kleine denkmalgeschützte Empfangsgebäude des ehemaligen Postfuhramts West bietet sich geradezu an, um dort Gäste zu bewirten. Es gehört zum neu entstandenen Quartier Bricks Berlin, einem modernen Ensemble aus historischen und neu errichteten Gebäuden zwischen Hauptstraße und Belziger Straße – Mit Wohnungen, Büros, Gastronomie und schön gestaltete Höfen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind.Ein Neubau spannt sich neuerdings über das alte Pförtnerhaus, das sich durch seine gerundete Backsteinfassade und die blauen Metallfenster dennoch gelungen in den Vordergrund spielt. Ein (kleines) Denkmal, erbaut Anfang der 1930er Jahre.
Seit Ende November betreiben Ayhan Yilmaz und Vytas Caim hier das Café PORTIER. Es ist ein Herzensprojekt der beiden Inhaber. Sie möchten richtig guten Kaffee und besten Service anbieten. Zur Straße hin durch das Schiebefenster ideal mit den Passanten verbunden, können Espresso & Co direkt hinaus gereicht werden. PORTIER Coffee to go oder wer mehr Zeit hat, kann es sich drinnen gemütlich machen. Es gibt genug Platz, um sich niederzulassen, mit den Barristas zu quatschen oder einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. Die Barhocker (von HAY) stehen bereit, es leuchten skandinavisch schicke Lampen von Frama aus Kopenhagen und vor den Wänden und Fenstern zieht sich ein schmaler Tresen aus Holz entlang. Die leckeren Backwaren kommen unter anderem von Sironi aus der Goltzstraße. Die Kaffeebohnen werden von den Berliner Röstereien Zazza und 19grams geliefert. Außerdem gibt es Kombucha und andere fermentierte Drinks von Gut.Gut. aus Berlin Mitte. Lecker.
Wenn die Temperaturen wieder steigen, werden Ayhan und Vytas auch draußen Kaffee servieren. Bänke und Hocker stehen schon in den Startlöchern... Schön.
PORTIER Coffee, Belziger Str. 33, 10823 BerlinGeöffnet Mo – Fr von 8.00 bis 18.00 Uhr, Sa von 9.00 bis 17.00 Uhr, Sonntags geschlossen&hellip
Als Ia Kutateladze vor zwei Jahren von Tiflis nach Berlin zog, entschloss sie sich die junge georgische Produktdesignerin, erst einmal mit Ton und recyceltem Silber (von georgischen Flohmärkten) zu experimentieren. Keine leichte Entscheidung, denn eigentlich liebt Ia alle Materialien. Wären nicht Werkzeuge, Maschinen und vor allem viel Platz nötig, um mit Holz und anderen Werkstoffen zu arbeiten, hätte Ia in Berlin auch gerne Möbel entworfen und gebaut wie in Georgien. Für die Arbeit mit Ton und Silber braucht es außer einer Töpferscheibe und einigen Goldschmiede-Werkzeugen nicht viel. Außerdem lassen sich beide Materialien mit der Hand formen. Perfekt. Ia mietete eine kleine Ladenwohnung in Berlin Prenzlauer Berg, richtete Atelier und Werkstatt ein und kreiert dort seither Keramik- und Schmuckunikate, die sie im Showroom gleich ausstellen und verkaufen kann.
Ias Produkte entstehen intuitiv, spontan aus einem Arbeitsprozess heraus. Formen sind nicht geplant, sondern erlangen ihre Ästhetik durch das Experimentieren und Erforschen der Materialien. &hellip
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