Polyluma Leuchtenmanufaktur – (3D)designed & made in Berlin
Es ist fast meditativ, den 3D-Druckern zuzuschauen, wie sie in gleichförmigen Bewegungen Runde um Runde, Schicht für Schicht, exakt das Material aufbringen, aus dem nach 8 Stunden ein Lampenschirm entsteht. Ein Wunder der Technik, wenn aus hellen Schnüren, die aus einem Mix von Maisstärke, Papier, Mineralien und natürlichem Kunststoff PLA (Polymilchsäure) bestehen und über einer Spule in den Drucker eingezogen werden, Designleuchten entstehen, die fast aussehen wie Porzellan.
Die 20 cm großen, im wahrsten Sinne »wunder«vollen Lampenschirme, die in der Werkstatt hinter dem Showroom der Berliner Leuchtenmanufaktur Polyluma produziert werden, sind das Ergebnis einer zweijährigen Forschungs- und Entwicklungsphase. Firmengründer Johannes Schacht, Kreativer und Ausprobierer seit Kindheitstagen, kommt eigentlich aus der Agentur- und Start Up-Szene, arbeitet jahrelang als Art Director und Entwickler.
Der Wunsch, etwas mit den Händen zu tun und zu erschaffen, bringt ihn dahin, wo er heute steht. Im eigenen Showroom hinter dem selbst entworfenen (und gebauten) Tresen vor ebenfalls selbst getischlerten Ausstellungswänden mit integrierten Leuchtmitteln, die die 3D-gefertigten Lampenschirme zum Strahlen bringen. Lichtdurchlässige Unikate mit matter Oberfläche und sieben unterschiedlichen Texturen oder Mustern, die robust sind und sogar kompostierbar wären, wenn man das nur wollte. Aber wer will denn Designleuchten zum Kompost bringen?
Einmal an die Decke montiert oder auf den Tisch gestellt, möchte man sie nicht mehr hergeben, so schön ist die Formgebung, das Licht, das sie verströmen, die Stimmung im Raum. Ausgeschaltet sehen die Lampen, alleine oder im Cluster gehängt wie eine Skulptur, wie Kunst, aus.
In den zurückliegenden zwei Jahren sei so viel passiert, erzählt Johannes Schacht im Interview. Zunächst entwickelt und baut er zusammen mit seinem Bruder 3D-Drucker im eigenen Wohnzimmer. Er überlegt, was man mit dieser Technologie herstellen könnte und experimentiert mit verschiedenen Materialien. Sein Ziel, eine Oberfläche zu kreieren, die nicht aussieht wie Plastik, erreicht er nach unzähligen Versuchen. Johannes programmiert die Drucker, entwickelt einen speziellen PLA-Mix aus nachwachsenden Rohstoffen und lässt die Maschinen Lampenschirme mit verschiednen Mustern für sich bauen. Schicht für Schicht. Das Material muss 100 % rein sein. Eine Leuchte bringt den kleinsten Fleck im Schirm ans Licht...
Johannes bringt sich das Fräsen (für die Baldachine) bei, tüftelt an den Magnetverbindungen zwischen Schirm und Kabel, immer noch im Wohnzimmer, bis er 2019 Polyluma gründet und schließlich 2022 in die Torstraße 140 zieht.
Inzwischen arbeitet Oliver Stark, ein alter Freund und heute Partner im Unternehmen, mit. Er kümmert sich um das Unternehmerische, um Sales & Customer Support.
Oliver und Johannes strahlen wie ihre Leuchten, wenn sie von Polyluma erzählen. Die Leuchten seien überall einsetzbar, nähmen sich zurück, und fallen doch auf. Je nach Einrichtungskonzept und Ort der Anbringung könne man die Lampen individuell anpassen, Kabellängen und -farben bestimmen, die 7 verschiedenen Designs miteinander kombinieren. Bis zu 19 Leuchten hätten sie bisher an einem Baldachin unterbringen können und diese Lampeninstallation sei einfach toll geworden.
Das Zusammenspiel der verschiedenen natürlichen Formen und die sehr unterschiedlichen Lichtstimmungen, die dank dimmbarer Birnen in den Schirmen erzeugt werden können, machen die Polyluma-Unikate zu etwas ganz besonderem. Ob über dem Esstisch, im Treppenaufgang oder als Hingucker im Raum. »Wunder«schön.
Polyluma, Showroom, Torstraße 140, 10119 Berlin, Tel: +49 30 30806061 & Instagram
Geöffnet: Mo-Fr von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa von 11.00 bis 18.00 Uhr