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Fünf Tage Mailand liegen hinter uns. Laut Smartphone waren es 49,8 Kilometer, die wir zu Fuß unterwegs waren. Davon mindestens 10 Kilometer in den Messehallen des Salone del Mobiles.
Wie gut, dass das schwedische Unternehmen Hästens seine wunderbar gemütlichen Betten mitgebracht hat. Der 400 Quadratmeter große Messestand der Betten-Manufaktur wurde zum Anlaufpunkt (nicht nur) ermüdeter Salone-Besucher, die sich samt Schuhen in die Betten kuschelten, die Füße hochlegten und mit einem Strahlen in den Augen Pause machten. So viele glückliche Gesichter habe ich selten auf einer Messe gesehen. Es wurde viel gelacht, sich gegenseitig fotografiert und die Bilder und Filmchen wahrscheinlich gleich auf Instagram hochgeladen. Spätestens nach der diesjährigen Möbelmesse in Mailand kennt (fast) jeder das blau-weiße Karomuster, das Hästens seit 40 Jahren auszeichnet. Das »Blue-Check« feiert Jubiläum. Vier Jahrzehnte himmlischer Schlaf in Blau-Weiß.
Vor zwei Jahren besuchte ich die Betten-Manufaktur im schwedischen Köping und berichtete hier mit vielen Fotos über das Familienunternehmen, das Firmenchef Jan Ryde bereits in der fünften Generation leitet. Demnächst werden seine beiden Söhne die Tradition fortführen. Der damalige Rundgang durch die Werkstätten beeindruckte mich sehr. Bis heute besteht der Wunsch, mir einmal solch ein von Hand gefertigtes Luxusbett zu kaufen. Der Messebesuch hat dieses Gefühl des Habenwollens noch mal verstärkt. Wir verbringen schließlich unser halbes Leben im Bett.
Hästens feiert sein 40-jähriges Jubiläum auf dem diesjährigen Salone mit den neuen Stoff-Designs Appaloosa und Marwari und der feinen Bettwäsche Satin Pure des Design-Duos Bernadotte & Kylberg. &hellip
In Berlins wohl schönstem Küchenstudio »Station Küche« in der alten Jugendstil-Bahnhofshalle am Botanischen Garten könnte ich mich ständig aufhalten. Bei Hans und Johannes Kirsch, Vater und Sohn, lasse ich mich gerne inspirieren, wenn ich Ideen zum Thema Küche brauche. Dort schicke ich meine Kunden hin, wenn ein komplette Küchenplanung gewünscht wird. Die beiden Bayern können Küche. Und haben richtig guten Geschmack, wenn es ums Einrichten geht.
Vor drei Jahren eröffneten die Kirschs das Küchenstudio, das gleichzeitig Showroom, Concept Store und Designbüro ist. Damals berichtete ich hier über die Neueröffnung. In Zusammenarbeit mit dem Möbelhersteller Next125 und einer Partnertischlerei kreieren Vater und Sohn wunderbare Kochräume. Johannes Kirsch ist Produktdesigner. Er hat eine Küche entwickelt, die für den Innen- und Außenbereich bestens geeignet ist. Eiche und Naturstein ergeben zusammen ein solides Modul. Töpfe, Pfannen und Kochutensilien finden Platz an einem Gestell aus Holz und Stahl. Die Küche kommt leicht und edel daher. Im Gegensatz zu der fast drei Tonnen schweren Outdoorküche aus mit Stahl eingefasstem Wachenzeller Dolomit. Eine bayerische Partnerwerkstatt stellt diese beeindruckenden Steinmetz-Unikate her, die besonders die Männerherzen höher schlagen lassen dürften. Ich sehe echte Kerle vor mir, die große saftige Steaks auf den in den Stein eingelassenen Grill werfen, dabei ein Bierchen trinken und im Garten ihre Gäste bewirten... Die Outdoor Saison kann beginnen.
station küche im S-Bahnhof Botanischer Garten, Hortensienstr. 28, 12203 Berlin,Tel: 030 - 287 064 36Geöffnet: Mo – Fr von 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag 10:00 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung&hellip
Der Frühling ist da. Mit Sonne, Wärme und energiereichen Farben. Der Wechsel der Jahreszeiten ist etwas sehr Wertvolles und Schönes. Wie viel mehr können wir die kommenden Wochen und Monate schätzen, nachdem wir monatelang mit Kälte und oft verhangenem Himmel zu kämpfen hatten. Unsere Stimmung hängt ja leider zu oft davon ab, ob draußen der Himmel blau ist oder Wolken über uns hinweg ziehen.
»Der Tag beginnt mit dem Blick aus dem Fenster und ich frage mich, ob ich heute Kraft genug habe für das große Ganze oder ob ich in meinem kleinen Mikrokosmos nicht schon genug mit mir selber zu tun habe«, sagt die Künstlerin Katharina Schmidmayer bei unserem Besuch in ihrem Atelier und Werkraum am Chiemsee. Katharina ist gebürtige Rosenheimern, hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert und sich 2011 als freischaffende Künstlerin selbständig gemacht.
Sie malt fast jeden Tag, sofern sich das mit dem Familienleben mit zwei kleinen Kindern vereinen lässt. Wenn Katharina morgens ins Atelier kommt, fühlt sie zunächst in sich hinein und entscheidet dann, wie sie ihre kreative Energie umsetzen kann, verrät sie uns. Wir stehen in ihrem Atelier zwischen ihren meist großformatigen Bildern, die überall im Raum an den Wänden lehnen. An manchen Tagen malt sie an noch nicht ganz beendeten Werken weiter, mal erschafft sie ein Neues. Mal bessert sie aus, übermalt, mit kleinen Pinselstrichen, mal bringt sie Farbe in großen Schwüngen auf die Leinwand – eben je nach Stimmung, Himmelsfarbe und Wolkenfluss. Ihre liebsten Motive sind Dirndl und Lederhose. Bayerischer geht's nimmer. &hellip
Der dänische Architekt und Designer Sigurd Larsen lebt und arbeitet in Berlin. Wenn er nicht gerade Häuser entwirft, steckt er seine kreative Energie in Möbeldesign. Die Ergebnisse sind bei Formel A in der Rosa-Luxemburg-Straße in Berlin Mitte zu sehen. Sein »A Sofa« erfreut sich in der letzten Zeit bei meinen Kunden großer Beliebtheit. Immer wieder verlieben sie sich in das klassisch elegante und leichte Design, in die Farben und Qualitäten der Bezüge. Fotos, wie sich das Sofa in ihren Räumen einfügt, werden mir per Mail zugeschickt. Ich freue mich, wenn Empfehlungen, die während einer Stand-Up-Beratung ausgesprochen, anschließend erfolgreich umgesetzt werden.
Das »A Sofa«, aber auch die vielen anderen Entwürfe Sigurd Larsens, bringen mich dazu, heute die bereits in Vergessenheit geratene Montagsmöbel-Serie auf AnneLiWest|Berlin wieder aufleben zu lassen. Bei Beratungen sprachen mich Kunden an, dass sie sich früher häufig unter dem Schlagwort Montagsmöbel auf dem Blog inspirieren ließen und ihnen Neuvorstellungen von besonderen Sofas, Tische, Stühlen fehlen würden. Das wird ab heute geändert.
Montags wird es nun wieder vermehrt um Möbel gehen. Der Markt ist auch wirklich sehr groß und fast unüberschaubar. Das nehme ich zum Anlass, zum Wochenbeginn einzelne Designer, Marken oder Hersteller herauszuheben und hier (möglichst) regelmäßig vorzustellen. Mal schauen, ob ich meinem Anspruch, alle Fotos selber zu machen, gerecht bleiben kann. Durch die Arbeit als Interior Designerin und Beraterin bin ich zwar viel unterwegs, entdecke Neues, habe Kontakt zu Herstellern und Designern, aber es bleibt eben auch wenig Zeit, um zu fotografieren, entstandene Fotos zu bearbeiten und Gesehenes und Erlebtes in Worte zu fassen. Dass sich Job und Blog gut ergänzen, erfahre ich bei Gesprächen mit meinen lieben Kunden. Sie hätten etwas auf AnneLiWest|Berlin gesehen oder gelesen, was ihnen gut gefiel – Nicht nur Möbel, sondern auch Accessoires oder Wandfarben..
Apropos. Das Farbkonzept im Berliner Formel A-Showroom gefällt mir sehr. Ausdrucksstarke Farbtöne, die durch spannende Sichtachsen zusätzlich an Intensität gewinnen, umspielen die Möbelentwürfe Sigurd Larsens, ohne aufdringlich zu sein. Kontraste, Farbtöne, Sonnen- und Neonlicht, sparsame Möblierung und vor allem gutes Design unter Einsatz hochwertiger Materialien – Das perfekte Setting für ein Montagsmöbel-Feature.
Die Wandteppiche stammen übrigens von RÖD Studio aus Kopenhagen.
Formel A Berlin, Rosa-Luxemburg-Str. 22, 10178 Berlin, Tel: +49 (0)152 169 360 49Geöffnet Mo – Sa von 12.00 bis 19.00 Uhr&hellip
Mit Sonne und Wärme im Herzen, unvergesslichen Bildern im Kopf und viel Staub im Gepäck sind wir wieder zurück aus dem Sudan. Heiß war's. Bis zu 43°Grad im Schatten. Die Hitze sei trocken, halb so schlimm, wir könnten uns auf viel Neues, Aufregendes und noch nie Erlebtes freuen, so unsere Gastgeber am Telefon vor unserer Abreise. Unsere Freunde leben für drei Jahre in Khartum und luden uns ein, sie in ihrer Wahlheimat zu besuchen. Sie waren, wie schon im Mosambik und Simbabwe, die besten Gastgeber, die man sich nur wünschen kann.
In Khartum treffen sich der weiße und der blaue Nil. Auf den Sandbänken der Tuti-Insel wird zu dieser Zeit im Jahr Fußball gespielt und gepicknickt. Einige Sudanesen gehen baden. Der Wasserstand des Nil ist sehr niedrig, 8 Meter tiefer als im Herbst, wenn das Wasser aus den Gebirgen Äthiopiens kommt und den Pegel wieder steigen lässt. Es ist eine große Stadt – friedlich, staubig, quirlig. Minibusse und Rishkas prägen das Straßenbild, der Muezzin ruft über Lautsprecher mehrmals täglich zum Gebet. Der Staub, der aus der Wüste mal schwächer, mal stärker in die Stadt hinüber geweht wird, ist allgegenwärtig und überzieht Khartum mit einem erdigen Farbton. Auf den Straßen sieht man (erstaunlich) weiß gekleidete Männer in Galabijas, den landestypischen, hemdartigen Baumwollgewändern und gewickelten Turbanen und Frauen in farbenfrohen Thoben, langen und weiten farbenfrohen Schals, die sie um den ganzen Körper wickeln. Auf den staubigen Straßen ergeben die sudanesischen Frauen in ihren bunten Gewändern ein schönes Bild. In der Wüste haben wir viele Frauen, die oft in Gruppen unterwegs sind, gesehen. Um sie herum nur Sand und ewige Weite, fast schienen sie zu schweben...
»Frauen in der Wüste« – ein Motiv, inzwischen international bekannt durch den sudanesischen Künstler Dr. Rashid Diab. Geboren Im Sudan, studiert, promoviert und verheiratet in Madrid und nach 20 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt, gehört Rashid zu den bekanntesten Künstlern des Landes. 2006 eröffnete er das erste und einzige Kunst- und Kulturzentrum des Landes. Unser Besuch bei Rashid war rückblickend eines der beeindruckendsten Erlebnisse während unseres Aufenthalts im Sudan. Rashid empfing uns im schattigen Innenhof seines Kunstzentrums und schenkte erst einmal Tee zur Begrüßung ein. Es folgte ein Rundgang über das Gelände und durch die Häuser, begleitet von vielen interessanten Geschichten aus seinem Leben als Maler, Architekt, Designer und Schriftsteller, der bereits auf der ganzen Welt ausstellen durfte.
Das Rashid Diab Arts Centre (RDAC) ist ein Ort der Begegnung, des Lehren und Lernens. Es spiegelt die Weltoffenheit des Künstlers unter Wahrung seiner sudanesischen Wurzeln und sein Engagement für den künstlerischen Nachwuchs des Landes wider. Fünf Häuser mit herrlichen Dachterrassen, mit Werkräumen, Ateliers, je einer Küche, Wohn- und Schlafräumen, bieten Platz für Workshops, Kunstkurse, Vorträge und regelmäßig stattfindende Artist-In-Residence-Programme. Zusammen mit dem großen Garten und einen Innenhof ist das Ensemble ein einziges Kunstwerk. Das Kunstzentrum trägt bis in den letzten Winkel die Handschrift Rashids. Hier wurde oder besser wird nichts dem Zufall überlassen. Von der Architektur über das Möbeldesign bis zur Gestaltung der Außenbereiche. Die kunstvollen Bodenmosaike, Skulpturen aus gebrauchten Materialien, selbstgebauten Sitzgelegenheiten, die Einrichtung und farbliche Gestaltung der Räume – alles Ideen und Umsetzungen Rashids.
In der zum Zentrum gehörigen Galerie gibt es immer wieder Ausstellungen bekannter und weniger bekannter Künstler. Im Shop auf dem Grundstück gibt es Kunst(Gewerbe) und Rashids eigene Mode-Kollektion zu kaufen – wunderbar bestickte Galabijas und Schals für den Turban.
Die farbigen Wände der Häuser, die vielen Gestaltungsdetails und vor allem die Gemälde Rashids, die die Räume zusätzlich schmücken, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. »Frauen in der Wüste« auf Leinwand, auf Papier, auf Passepartouts oder auf Holz. In den Farben des Sudans. Sehr sehr schön&hellip
Auf dem Gelände des Berliner Bauhaus-Archivs/Museum für Gestaltung, stehen noch bis zum 3. März 2018 kleine Mini-Häuser auf Rädern – sogenannte Tiny Houses. Während der letzten 12 Monate dachten Architekten, Gestalter und Geflüchtete auf dem Museumshof im Rahmen der Tinyhouse University über neue Wege in der Bildungs- und Baukultur nach. Auf dem Bauhaus Campus Berlin wurde gemeinsam studiert, gebaut und gelebt. Es fanden Workshops statt, um Ideen rund um das Wohnen in der Zukunft zu entwickeln und man experimentierte mit neuen Tiny Häusern. Die Projekte konnten mit Hilfe von freiwilligen Helfern umgesetzt werden. So zum Beispiel die Erstellung von drei Häusern, entworfen von Van Bo Le Mentzel, Architekt und Kurator des einjährigen Projektraums auf dem Bauhaus-Gelände.
Noch gibt es die Möglichkeit, die Tiny House Design School, eine Schule auf Rädern, der Tiny Temple, ein alternatives Miet-WC und das TITO Tiny Town House, das erste Reihenhaus Deutschlands auf Rädern, auf dem Museumshof zu besichtigen&hellip
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Was gibt's Schöneres, als draußen die ersten Sonnenstrahlen mit einer Tasse Kaffee oder Tee in der Hand zu genießen. Wären da nicht die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt und die Worte der Mutter im Ohr: »Kind, Du holst Dir noch 'ne Blasenentzündung.« Die Sonne wärmt bisher tatsächlich kaum und wenn, nur das Gesicht. Das tut zwar auch gut, aber zu schön wäre es, man hätte eine Wärmequelle unter dem Popo.
Das dachten sich wohl auch die Industriedesigner Maarten Middelkoop und Teun van Leijsen aus den Niederlanden. 2016 gründeten sie ihr Unternehmen Stoov. Um Menschen zu wärmen. Sie entwickelten das erste Heizkissen, das zu 50 % aus recycelten Materialien besteht, durch Infrarot-Technik nicht unseren Planeten wärmt, sondern nur dort, wo es notwendig ist – nämlich unseren Allerwertesten. Wiederaufladbare Produkte, die mit Akkubatterien betrieben werden und wunderschön designt sind.
Doch lasst mich kurz weiter ausholen. Als wir im Januar nach unserem Besuch auf der Kölner Möbelmesse noch einen Abstecher nach Aachen machten, saßen wir in der Mikrorösterei Leni liebt Kaffee in der Innenstadt und tranken Cappuccino. Vorn an der Tür stand ein schwarzer Rollcontainer mit grauen dicken Kissen mit roten Ziernähten. Sicher Kissen für draußen, dachten wir, sahen dann aber die orangefarbenen Labels mit einem On/Off-Schalter. » Das sind Heizkissen von Stoov. Für unsere Gäste, super bequem, nehmt sie ruhig mit nach draußen«, wurde uns fröhlich erklärt. Wow. Wie cool. Oder besser gesagt, wie hot! Im Container werden die Kissen aufgeladen und der Akku reicht anschließend bis zu 5 Stunden. Mit 12 Watt pro Stunde verbrauchen sie so viel weniger Energie als Heizpilze, die zudem die Umwelt mitbeheizen. Was für eine schöne Idee&hellip
Designerin Hedwig Bouley war gerade auf dem Sprung nach Berlin, als wir letzte Woche spontan vor der Tür ihres »Concept House« in Aschau standen. Morgens eine Mail geschickt und erzählt, wir seien gerade in Oberbayern und würden gerne vorbei kommen und nur einige Minuten später die Antwort – Unsere Chefin Hedi müsse zwar nachmittags zum Flughafen, aber ja klar, sehr gerne, kommt's einfach!
Es ist gar nicht so lange her, dass ich hier über unseren inspirierenden Besuch im oberbayerischen Aschau am Chiemgau bei Designer und Möbelhersteller Nils Holger Moormann berichtete. Jetzt waren wir wieder dort. Dieses Mal lag Schnee, die Kampenwand lag im Nebel und die Burg Hohenaschau ebenfalls. Hier in Berlin ballt sich die kreative Szene an Orten wie Mitte, Kreuzberg, Wedding und anderen hippen Bezirken, wo in Coworking Spaces, Lofts und fancy Büros Ideen geschmiedet werden. In Oberbayern fährt man in (sehr) kleine Orte mitten in den Bergen und stellt verwundert fest, dass hier in alten Bauernhäusern, wo die Haustüren stets offen stehen und Gäste immer herzlich Willkommen sind, Mode, Möbel und andere Designprodukte entworfen und produziert werden.
Vom Chiemgau in die weite Welt hinaus. Am Sonnenbichl 2 steht das »LPJ Concept House« von Hedwig Bouley, ihrem Team von 9 Designerinnen und ihrer Familie. Über drei Etagen erstreckt sich eine Kombination aus Wohnhaus, Designwerkstatt und Atelier. Sohn Paul kam gerade aus der Schule, als uns Hedwig Bouley durch das Haus führte. Arbeits- und Privatleben findet hier schon immer gemeinsam statt. Im Erdgeschoss entstehen die neuesten Kollektionen für internationale Kunden und für das eigene Wohnaccessoire-Label LPJ Studios. Im oberen Geschoss wohnt die Familie in wunderbar eingerichteten Räumen mit Möbelstücken des befreundeten Designers Nils Holger Moormann, Lampen und Vasen von Pulpo Design oder einem grünen Samtsofa von Moroso, von dem man einen direkten Blick auf die Kampenwand hat. Das alte Haus wurde vor einigen Jahren mit viel Stahl, Glas und Holz so umgebaut, dass nicht nur der Showroom im Erdgeschoss, sondern auch der Wohnbereich im ersten Stock von Licht durchflutet wird und so den vielen Designobjekten eine entsprechende Bühne bereitet. Nicht mit Scheinwerfern, sondern durch die bayerische Sonne. Herrlich.
Die Tür zum Keller steht immer offen. Dort werden alle Reststoffe und Stricklaschen aufbewahrt, die die Basis der LPJ Arbeit sind. Auch in Hedwigs Atelier stapeln sich die bunten Stoffstücke nach Farben sortiert und warten auf ihre Verwendung. Hedwig und ihr Team entwerfen (Wand)Teppiche, Decken, Kissenbezüge und viele andere Dinge aus den Stoffresten internationaler Modeproduktionen. Statt im Müll zu landen, genau wie die Musterstücke oder Stricklaschen, werden sie hier im Chiemgau zu edel avantgardistischen Wohnaccessoires upgecycelt. &hellip
65 Spiegel und 90 Lichtmodule, die sich computergesteuert zu elektronischen Sounds synchron bewegen, verwandeln das Kathedralen ähnliche Innere des Kraftwerks Berlin für einen Monat in eine spektakuläre Kunstinstallation. Anlässlich des Medienkunstfestivals Transmediale (CTM) zeigen der Berliner Künstler Christopher Bauder und Musiker David Letellier, besser bekannt als Elektro-Avantgardist Kangding Ray, ihr gemeinsames Werk SKALAR.
Licht, das auf Spiegel trifft, in der riesigen Industriehalle umhergwirbelt wird, die Farbe im Rhythmus der elektronischen Beats wechselt und beim Betrachter Emotionen wie Wut, Trauer, Freude oder Angst auslösen kann. Insgesamt acht menschliche Emotionen werden bei SKALAR in Licht dargestellt. Über Wochen trafen sich die beiden Kreativen, stellten sich gegenseitig ihre Ideen vor, probierten aus, verwarfen wieder und erstellten schließlich ein grandioses Konzept, das anschließend von Bauders Team aus Ingenieuren, Programmierern, Designern und Innenarchitekten (WHITEvoid) technisch umgesetzt wurde.
Die Installation umfasst 40 x 20 Meter und erstreckt sich über 10 Meter Höhe. Im Hintergrund arbeitet das Team an Mischpulten und Computern, um SKALAR Leben einzuhauchen. Während der Presse Preview am vergangenen Freitag durften wir hinter die Kulissen schauen und bekamen eine erste kleine Performance zu sehen oder besser zu spüren. Die sonst graue und düstere Kraftwerkshalle wurde in Farbe getaucht, kräftige Sounds erhoben sich zwischen den Betonpfeilern und füllten den Raum mit Energie und Power, die Gänsehaut erzeugte.
Noch bis zum 25. Februar wird die Lichtshow als Ausstellung im Kraftwerk Berlin zu sehen sein. Zudem gibt es vier Live Performances, Konzerte, in denen Christopher Bauder und Kangding Ray selber an den Mischpulten stehen werden. Sehr zu empfehlen.
SKALAR – Reflections On Light And Sound, Kraftwerk Berlin, Köpenicker Str. 70, 10179 Berlin, Tel: +49 (0)30 2300 5100 und auf Facebook
27.01 bis 25.02.2018, geöffnet Mo – Do von 15.00 bis 21.00 Uhr, Fr & Sa von 13.00 bis 23.00 Uhr und So von 13.00 bis 21.00 UhrLive Performances: 04.02.2018 um 18.00 und 20.30 Uhr, 24.02.2018 um 20.00 und 22.30 UhrTickets gibt es hier&hellip
Wir wohnen für unser Leben gern. Unsere Freude am Einrichten, an schönen Dingen, Farben, Materialien, guter Qualität und Nachhaltigkeit sorgt dafür, dass sich jedes Jahr Köln, Paris, Mailand und andere Metropolen dieser Erde in Design-Hauptstädte verwandeln, um Trends und Neuigkeiten rund um Möbel und Accessoires aufzuzeigen. Köln startete letzte Woche den Messe-Marathon mit der imm cologne mit etwa 1200 Ausstellern aus 50 Ländern.
Messegelände und Innenstadt standen ganz im Zeichen des Designs. Die Ausstellungshallen nach den schönsten Möbelstücken zu durchkämmen, bestimmte Stilentwicklungen zu erkennen und sich noch dazu möglichst viel von alledem zu merken, war und ist jedes Mal eine gewaltige Aufgabe. Schnell sind viele Stunden vergangen, der Kopf fängt an zu brummen und die Auffassungsgabe lässt von Minute zu Minute nach. So sehr ich die schönen Dinge liebe, so sehr stresst mich die Flut an (vermeintlich) Neuem. Am Ende bleibt ein Stuhl eben doch ein Stuhl, ein Sofa ein Sofa und ein Tisch eine Platte mit Untergestell. Wie die unterschiedlichen Materialien eingesetzt und kombiniert, Form und Funktion optimiert und in welchem Umfeld Einsatz finden, das ist dann das Aktuelle, der Trend, die Mode.
Und trotzdem – die Kölner Möbelmesse war wieder toll. So viel Inspiration, kreative Energie und schöne Bilder, die ich in nur zwei Tagen aufnehmen konnte. Nun habe ich eine Idee davon, was in der kommenden Saison in ist und was out. Nicht zu sehen gab es Punkte, Streifen oder Karos auf Möbelstoffen. Stattdessen viele starke Farben – auf Unistoffen aus Samt, Baumwolle, Wolle und Leinen. Sofas, Sessel, gepolsterte Stühle in Lila, Senfgelb oder sogar Silber stehen vor kraftvoll gestrichenen Wänden oder blumigen Tapeten und sagen aus: Wir machen es und gemütlich. Entsprechende Fotos für Euch gemacht habe ich auf den Messeständen von der Freifrau Sitzmöbelmanufaktur und Partner Janua, bei Wittmann, Möller Design, Pode und Leolux. Auch Houe, dänischer Möbelhersteller für In- und Outdoormöbel, setzte auf dunkle Wände, um seine neuesten Entwürfe schon fast dramatisch in Szene zu setzen. So auch Piet Hein Eek, mein Liebling der letzten Kölner Möbelmesse.Auf Licht und dessen Wirkung setzte hingegen Designerin Lucie Koldová. Die in Prag ansässige Kreative gestaltete die diesjährige Installation »Das Haus«. Für die imm cologne entwickelte sie hierfür wabenartige Zellen mit unterschiedlichen Leuchten und Möbeln auf insgesamt 180 Quadratmetern. Jede Lichtraum-Zelle zeigt einen anderen Raum des alltäglichen Lebens. Verfremdet à la Lucia Kaldova. Sehr beeindruckend, zumal die Installation fast ausschließlich aus eigenen Design-Produkten besteht. Zu sehen sind neben zahlreichen Lampendesigns auch der Sessel »Chips«, der rot und mit übergroßer Lehne daher kommt und von Stylepark, der internationalen Plattform für Design und Architektur, gerade zu einem der 20 besten Produkte 2018 gekürt wurde. (Stylepark Selected/Ausstellung im MAKK, Museum für angewandte Kunst, Köln).
Lucie Koldovás Design war zudem auch beim tschechischen Leuchtenhersteller Brokis zu bewundern. Die Leuchten Muffins und Macaron könnt Ihr auf den nachfolgenden Fotos sehen. Ebenfalls fotografiert habe ich die zeitlosen Sideboards von Treku, bequeme Barhocker von Muuto, Möbel und Accessoires von Valerie Objects, Weltevree und By Lassen, Teppich-Design von cc-tapis, die schwedischen Allrounder von String Furniture und viele andere. Bei den Farbenherstellern Little Greene und Anna von Mangoldt ließ ich mich ausführlich beraten. Wunderbare Qualitäten und Farbtöne gibt es bei beiden Firmen. Ich werde sie bei zukünftigen Beratungen mit einbeziehen. Bisher war Farrow & Ball mein Steckenpferd. Mal schauen, was die Konkurrenz kann.
Scrollt Euch nun durch die Welt der Möbel und entdeckt Eure Lieblinge für dieses Jahr. Vielleicht ist ja das eine oder andere Designteil für Euer Zuhause dabei. Links und Bildunterschriften helfen Euch, zu den jeweiligen Herstellern zu finden. Im April gibt's dann auch schon wieder Neues vom Salone del Mobile in Mailand. Schön&hellip
Lampen, die aus gebrauchten Materialien bestehen oder andere, die wie kleine Planeten schimmern – Die schönen Unikat-Lampen der Kanadierin Clémence Grieco habe ich hier bereits vorgestellt. Jetzt besuchte ich die Künstlerin in ihrem Kreuzberger Showroom, einer alten Fabriketage, die sich Clémence mit drei anderen Kreativen teilt.
Ein Ort des Schaffens und voller künstlerischer Energie. Es wird gemalt, gebaut, getüftelt und mittendrin steht Clémence vor einem Regal voller »kleiner Planeten« und erklärt mir, wie sie lebt – mit kleiner Tochter und Freund auf einem Hof im Umland – wo sie ihre Unikate herstellt – auch dort draußen – und wie sie das Leben als Designerin und Kunst schaffender Mutter so meistert. Eine tolle Frau. Ich konnte sie für ein Sponsoring gewinnen und durfte während unseres gemeinsamen Termins zwei Leuchten für ein Tinyhouse auswählen.
Über das Tinyhouse-Projekt, das ich seit einigen Wochen mit betreue, werde ich demnächst ausführlich berichten. Heute sei nur schon verraten, dass es sehr gemütlich wird. Ein »Liebesobjekt« soll es werden. Besitzerin Luise Loué betreibt im München ein Museum für Liebesobjekte = Erinnerungsstücke, Kunstwerke und kreative Basteleien, die aus Liebe oder für einen geliebten Menschen erschaffen wurden. Nun wird das Tinyhouse selbst zu solch einem Kunstwerk. Auf Rädern und als Liebesbeweis an ihre Heimat Oberbayern. Wohnen und arbeiten auf 10 Quadratmetern, mit allem drum und dran, ausgestattet mit einer Schlafetage, einer rollbaren Küche, einem tiny Samtsofa, gestrichen und lackiert in Farben von Farrow & Ball und mit einem Tresen, der von zwei VLO-Lampen beleuchtet wird. Ihr seht die beiden auf dem letzten Foto des Beitrags. Sie werden nun noch farblich dem Rostrot des Sofastoffes angepasst...
Ich freue mich schon, wenn bald alles fertig ist und ich Euch in das Tinyhouse auf dem bauhaus Campus in Berlin einladen darf. Sozusagen als kleines Event für Interessierte. Clémence und andere am Projekt Beteiligten werden vielleicht auch da sein. Aber das müssen wir noch alles organisieren. Schee wird's.
VLO Design, Showroom, Schlesische Str. 42, Klingel Voltage, 3. OG, 10997 BerlinTermine nach Vereinbarung unter 0176 9791 298&hellip
»Wenn Ihr nach Turin kommt, gehen wir zusammen in die Peter Lindbergh Ausstellung«, freut sich Tilla beim FaceTime-Anruf. Wir hätten zwar den Bildband von TASCHEN zu Hause, aber die Original-Fotos müssten wir uns unbedingt zusammen anschauen. Alleine der Palast von Venaria Reale und dessen Garten seien »sooo schön« und nur eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Seit September lebt unsere Tochter als Au-Pair-Mädchen in einer Turiner Familie. Im Dezember waren wir zu Besuch dort. Turin im Winter. Eine tolle Stadt. Wir wohnten in San Salvario, dem Ausgehviertel Turins, und nur wenige Minuten entfernt von Tillas Gastfamilie. Über unser sehr nettes Backpackers Hotel »Tomato« werde ich demnächst berichten.
Ein Highlight des Kurztrips nach Turin war die große Lindbergh Retrospektive »A Different Vision on Fashion Photography«. Noch bis zum 04. Februar 2018 sind 220 Fotos des Starfotografen im Palast von Venaria Reale zu sehen. Faszinierende, zeitlose Aufnahmen von Persönlichkeiten, denen Peter Lindbergh während der letzten Jahrzehnte begegnete. Schauspieler, Künstler, Models oder Musiker, viele bekannte Gesichter, ohne viel Schminke und sexy Posen abgelichtet. Hier habe ich vor einem Jahr den Bildband zur Ausstellung vorgestellt und bereits über Lindbergh berichtet.
Die Fotos in Originalgröße zu sehen, war ein Ereignis. Ein bisschen enttäuscht waren wir von den recht kleinen Räumen des sonst hochherrschaftlichen Jagdschlosses. Wir hätten uns eine großzügigere Hängung erwartet. Nicht weiter schlimm, die einzigartige Bildsprache Lindberghs kam deshalb nicht zu kurz. Wir genossen die Ausstellung im Reggia di Venaria Reale und möchten Euch einen Besuch dort sehr empfehlen. Die Ausstellung endet am 04.Februar 2018.
La Venaria Reale, Piazza della Republica, 4, 10078 Venaria Reale TO, Italien, Tel: +39 011 499 2333 und auf FacebookGeöffnet: Di – Fr von 9.00 bis 17.00 Uhr, Sa, So & Feiertage von 9.00 bis 18.30 Uhr&hellip
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