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Von der Tour durch die Berliner Stadtteile Wedding und Moabit habe ich im letzten Beitrag berichtet. Bisher gab es nur eine Bilderstrecke der Lehrter 17. Wo Jochen Küpper und Anna Niestroj uns außerdem hingeführt haben, zeige ich Euch heute in einer Bilderstrecke mit vielen schönen Momentaufnahmen. Kulturfabrik, Kriminalgericht, die versteckte Bibliothek am Luisenbad an der Panke wunderbare Altbauten in der Badstraße, Künstlerateliers an der Panke und die Wiesenburg. Vielleicht machen Euch die Fotos Lust auf mehr Moabit und mehr Wedding…
Am Donnerstag beginnt das Kulturfestival, das ich sehr gerne mit diesem Post unterstützen möchte. Die Organisatoren haben über ein Jahr geplant, das Programm ist so vielfältig, dass man sich nicht entscheiden kann, wo man hingehen soll. Und – die beiden Stadtteile haben es verdient. Schön da&hellip
Das Stue – Eine zierliche, kupferfarbene Schrift auf der historischen Fassade der ehemaligen dänischen Botschaft verrät dezent, was sich hinter dem großen Eingangsportal verbirgt. Könnte man die Zeit zurück drehen, würden Diplomaten und Botschaftsangestellte die große, mit Travertin und Granit verkleidete Halle betreten, die seitlichen Treppenaufgänge zu den Räumen der Botschaft empor schreiten und vom Balkon hinunter grüßen. Aber das ist lange her. 1978 verkaufte Dänemark das Gebäude, das Ende der 1930er Jahre von dem KaDeWe-Architekten Johann Emil Schaust erbaut wurde.
Seit Dezember 2012 kommen Gäste aus aller Welt in die Drakestraße 1 in Berlin-Tiergarten, um im Luxus Boutique-Hotel im Botschaftsviertel am Rande des Tiergartens zu übernachten. Ruhig und grün gelegen ist das Stue. Aus den Fenstern fällt der Blick direkt in den Berliner Zoo und in das satte Grün des Tiergartens. Man hat fast das Gefühl, der Park sei der private Garten, der sich an das Wohnzimmer anschließt – »Wohnzimmer« ist das dänische Wort für «Stue« und bringt wunderbar zum Ausdruck, wie wohl sich die Gäste im Stue fühlen können.
Wir waren für eine Nacht Gäste in diesem außergewöhnlichen Hotel. Ich wusste schon lange von dem modernen Interior-Design, das von Patricia Urquiola konzipiert und perfekt mit dem historischen Gebäude kombiniert wurde. Von den vielen Kunst-Objekten, der bekannten Bar mit Panorama-Fenster zum Zoo, den hoch gelobten Restaurants und der intimen Atmosphäre des Hauses. Schwärmende Berichte in den Medien und Freunde, die bereits Tapas bei dem Sterne-Koch Paco Pérez gegessen haben, machten mich neugierig auf die Nacht im Stue.
Ich möchte eins vorweg nehmen. Es war ein wundervoller Urlaubsabend/morgen in der eigenen Stadt. Das Hotel hat alle meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen. Ich liebe Design, Kunst und Architektur. Und alte Gemäuer, die eine Geschichte erzählen. Hotels üben auf mich eine besondere Faszination aus. Die 16 Stunden im Stue waren super schön.
In der Eingangshalle begrüßt uns das berühmte Krokodil von Quentin Garel, das hungrig sein Maul aufsperrt, als ob es uns schon erwartet hätte. In der Bar und im Hof-Garten sitzen bereits Gäste und trinken einen Aperitif. Das Hotel strahlt große Ruhe und Eleganz aus. Wer mag, kann es sich in einen der grandiosen »Bohemian Chairs« bequem machen oder in einer der Sofaecken Platz nehmen. Es gibt eine Vielzahl öffentlicher Räume mit Rückzugsmöglichkeiten. Für Gäste, die Wert auf Privatsphäre legen, gibt es sogar einen Private Dining Bereich. Mir fallen die warmen Farben auf, schöne Stoffe und Teppiche, Kupfer hier und da. Modernes Mobiliar in hochherrschaftlichem Ambiente. Alles gekonnt aufeinander abgestimmt. Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Sammlung von einem der Hotelbesitzer schmücken die Wände in Fluren und Zimmern, die originellen Draht-Giraffe und Gorillas der Künstlerin Benedetta Mori nehmen Bezug zum benachbarten Zoo. Auf den Treppenabsätzen des ehemaligen Botschaftsgebäudes laden weitere Sitzecken zum Schmökern in Bildbänden des Taschen-Verlags ein. Eine Bibliothek auf mehreren Etagen – geniale Idee. Es gibt viel zu entdecken im Stue. Der Spa-Bereich ist einfach wunderbar. Pool und Sauna eine architektonische Meisterleistung. Auf meinen Fotos könnt Ihr sehen, was sich die Architekten (Büro Axthelm, Potsdam) für den relativ kleinen Raum ausgedacht haben...
Unser schönes Zimmer mit dem offen gestalteten Badezimmer und dem Porzellan-Kakadu als Wandhaken, der Bar-Besuch nach einem langen Spaziergang im Tiergarten, Schwimmen im Pool und das leckere Frühstück am nächsten Morgen – nun schon wieder Erinnerungen. Zum Speisen kommen wir mal gerne ein anderes Mal in das »Wohnzimmer«.
Das Stue, Luxus Boutique-Hotel, Drakestraße 1, 10787 Berlin-Tiergarten
Vielen Dank an Gregor Schatz, Marketing Manager des des Hotels, für die nette Einladung&hellip
Die Bread & Butter geht heute zu Ende. Es war eine bunte, große Sommer-Party. Vom genialen Lunapark habe ich schon im letzten Beitrag beichtet und Euch versprochen, noch Fotos von den ‘Areas’ in den Hangars zu zeigen.
Die Eingangshalle des ehemaligen Flughafens erstrahlte in Grün-Gelb, die Brand-Bibles zogen auf den Kofferbändern ihre Kreise und die Hostessen in ihren hübschen Kleidern im Brasilien-Style reichten die Taschen (Bags of Ethics) mit Info-Material vom Band herunter. Eine schöne Begrüßung. Dann folgten zwei Stunden voller Eindrücke. Life-Tattooing hinter Glas, Print your own ‘Codello'-Bandana, Mode in Obstkisten beim 'Gang'-Shop, türkise Gummistiefel in riesigen Regalen von 'Aigle', Vintage-Denim-Kreationen der sympathischen 'Lizzie Kroeze', Kronleuchter über dem Stand von 'Cream', tolle Fahrräder von 'Le Vélo’ oder das neue Label CR7: Underwear und Socken by Christano Ronaldo. Sexy.
Die Stimmung in den Hallen hätte besser nicht sein können. Eine Kombination aus Spaß, Kreativität und ernstem Business. Gute Musik, leckere Drinks, lockere Atmosphäre, aber auch angestrengte Gesichter. Es war so heiß in den Hangars. Fast wie in Brasilien&hellip&hellip
Eine kleine 25qm-Oase mitten in der Stadt. Ganz weit oben auf dem Dach eines Hinterhauses – die Stadtalm. Hier werde ich nun bald arbeiten. Schön ruhig ist es hier. Kuhglocken gibt es keine. Dafür Weitsicht und einen freien Blick auf meinen Liebling, den Fernsehturm. Es war ein langer Weg bis hier oben alles so (schön) war. Ein Zimmer mit Bad und ein enger, dunkler Dachboden oben drüber – Das war einmal. Decken, Wände, Zargen, Leitungen und Rohre mussten raus, ein Konzept her. Meine, unsere liebste Beschäftigung. Was kann man aus 25 Quadratmetern Grundfläche machen? Wie lässt sich dieser Raum optimieren und gestalten? Ich habe in den letzten Monaten viele Fotos gemacht und die Baustelle begleitet. Das Vorher-Nachher-Feature kommt, wenn die Leiter und das fehlende Geländer installiert sind. Heute gibt's schon mal einen ersten Blick ins Mini-Loft. Sechs Meter sind es bis zur Decke. Die Backsteine des Dachbodens haben wir offen gelassen, nicht verputzt. Die über 100 Jahre alten Deckenbalken sind frei gelegt und die zwischen den Geschossen entfernt worden. Ein lichter, hoher Raum ist erstanden. Durch die vielen neuen Fenster im Dach lassen sich die Wolken am Himmel zählen.
An der Backsteinwand leuchtet seit letzter Woche ein Neon-Schriftzug. Die Idee dafür lieferte das Lichtobjekt an der Betonwand des benachbarten Café Oliv. Bei der Recherche im Internet bin ich auf die Berliner Firma NeonBär in der Kollwitzstraße gestoßen. Perfekt. Die Schriftart, die Farbe des Neons und die Größe der Buchstaben kann man individuell bestimmen. Letztere werden einzeln geliefert und müssen dann nur noch an der Wand befestigt werden. Das dauert etwa eine Stunde. Die Leuchtschrift ist dimmbar, ein Trafo mit dabei. Das Kabel wird mit einem Stecker geliefert, kann aber auch direkt an einen Stromauslass angeschlossen und per Lichtschalter bedient werden. Tagsüber leuchtet die »Stadtalm« als illuminiertes Kunstwerk von der Wand, abends ersetzt sie die Deckenlampe. Cool.
Alle Infos zu NeonBär findet Ihr hier. Ralph Gärner und sein Team setzen Eure Ideen gerne um. Leuchtschriften können auch problemlos verschickt werden.
NeonBär, Kollwitzstraße 48, 10405 Berlin, Telefon: 030-44 03 12 4&hellip
Chronologisch richtig wäre es, wenn dieser Beitrag vor dem Post über ‘Roomsafari’ online gegangen wäre. Denn unterwegs zur ‘Nachtschicht’ in der Bergmannstraße, kamen wir an der 600 Meter langen Friedhosmauer vorbei, hinter der sich drei nebeneinanderliegende Kirchhöfe befinden – und das Café Strauss mit dem Glashaus…
Es war kurz vor 20.00 Uhr, das Tor zum Friedrichwerderschen Friedhof (eingeweiht 1844) stand noch offen. Tische und Stühle vor dem roten Backsteinbau wurden gerade zusammengestellt. Ein Café mit Blick ins Grüne, auf eine Wiese mit alten Bäumen und Grabsteinen zur Linken. Ein bezaubernder Ort. Obwohl das Café gleich schließen würde, durften wir noch herein kommen, uns umschauen. Zu der von Schinkel 1824-30 erbauten Kirche gehört die ehemalige Aufbahrungshalle. Hier stehen nun Caféhausstühle, bereits für den Abend über einander gestapelt. Gerne hätte ich diesen Ort noch tagsüber erlebt, wenn in den alten Gemäuern der frisch gebrühte Cappuccino sein Aroma verstömt...
Vom Café führt eine Tür direkt ins Glashaus, das um die (vorletzte!) Jahrhundertwende zwischen Kapelle und Aufbahrungshalle gebaut wurde. Da ich diesen Raum so ganz ohne Erwartung und ohne jemals von ihm gehört zu haben, betrat, war ich überrascht, erstaunt und glücklich, mal wieder auf so etwas ‘Schönes’ gestoßen zu sein. Durch die hohen Fenster mit Jugendstil-Elementen, schaut man hinaus auf den Friedhof. Was für ein Grün! Innen wie außen. Das Glashaus wird als Ausstellungsort genutzt. Bis zum 29. Juni sind die Werke von Egon Schrick unter dem Titel ‘Dramatische Orte’ zu sehen. Die monochromen Bilder im diesem von Licht und Grün des Friedhofs durchfluteten Ort wirken viel leichter, als bei einzelner Betrachtung.
Weiß getünchte Backsteinmauern, alte Fliesen auf dem Boden, ein gusseiserner Engel in der einen, eine Frauenbüste in der anderen Ecke, scheinen über diesen Raum zu wachen. Das helle Blau der Bänke und Türen bildet einen wohltuenden Kontrast zu Metall, Glas und Industrielampen, strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus. Wie wäre es mit einem Spaziergang zwischen Jugendstilgräbern und alten Mausoleen bei Vogelgezwitscher und Sonnenschein am Pfingstwochenende? Mit Kaffeetrinken in oder vor der ehemaligen Aufbahrungshalle? Verlockend.
Café Strauss , Bergmannstraße 42, 10961 Berlin, Tel: 030 - 69 56 44 53Geöffnet ab 9.00 Uhr, Montag Ruhetag&hellip
DMY 2014
Gestern war ein schöner Tag. Die Berlin Design Week, die 8. Berlin Biennale und der DMY, das Internationale Design Festival in den Hangars des ehemaligen Tempelhofes Flughafens, starteten fast zeitgleich. Ich startete um 17.30 Uhr in der Spanischen Botschaft, wo im Rahmen der Design Week die Ausstellung ‘RESET’ eröffnet wurde. Aber über die Spanier schreibe ich in den nächsten Tagen. Diese Ausstellung wird noch bis Ende Juli zu sehen sein.
19.00 Uhr – Hangar 6 & 7 – Flughafen Tempelhof. Der diesjährige DMY beginnt. 500 renommierte und junge Designer, neue Produkte, Prototypen und experimentelle Konzepte auf 12.000 qm Fläche. Am Eingang bekommen wir einen Gutschein für einen ungewöhnliche Drink an einer ungewöhnlichen Bar – von Hendrick's Gin. Gurken sind das Geheimnis, Rosen auch. Dazu Gin und Tonic Water. Das zieht sofort rein. Entschuldigt den Ausdruck, aber so war's. Und so lecker. Ob die Jungs von Hendrick's nun bis zum Sonntag Frei-Gin ausgeben? Die zwei Hangars bezwingen wir jetzt doppelt so leicht. Beschwingt geht's von der Bar direkt zu den Ausstellungsflächen. Es ist doch erstaunlich, dass immer wieder Neues entworfen wird. Es gibt richtig tolles Design zu sehen. Ich habe viele Fotos gemacht und unter den Bildern erfahrt Ihr, um was und wen es sich handelt. Keine Fotos habe ich z.B von den ‘Psycho Furnitures', sehr originelles Konzept, den Sideboards von 'tipla', Entwürfe aus Metall und Holz, die ich demnächst mal gesondert vorstellen werde, oder von der 'Street Food Kitchen’ von Anne Liesch.
Noch bis zum Sonntag, 1. Juni um 18.00 Uhr könnt Ihr ‘Das Bett’ aus Pappe, ein Motorrad aus Holz, viele außergewöhnliche Lampen und Leuchten, Stühle, Regalsysteme und Ideen rund um das Produktdesign bestaunen. Seit 2012 ist DMY Berlin ebenfalls Ausrichter des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Mal sehen, wer dieses Jahr einen Preis mit nach Hause nimmt…
Alle Infos zum Internationalen Design Festival, zu den Workshops und Open Talks findet Ihr auf der Webseite des DMY
+++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 ++++ DMY 2015 +++ DMY 2015 +++
11.06. bis 14.06.2015 im Kraftwerk Mitte, Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin&hellip
Am Wochenende war ich zum ersten Mal in einem Berliner Plattenbau: WBS 70/9 Typ Neubrandenburg. Mit Original Werkattest des Beton- und Plattenwerks Pasewalk und Wechselsprechanlage bzw. Türöffner 'RFT welton'. Diesen Typ 'Platte' gibt es nur vier Mal in Berlin, Architekt unbekannt – erzählt mir Martin bei einem Kaffee auf dem Balkon der 36 qm Einraumwohnung. Seit er vor vier Jahren aus Sydney nach Berlin zog, wohnt er hier im 8. Stock. Zentral, ruhig, mit super Aussicht und sehr netten Nachbarn auf der Etage. Die Sonne steht bis nachmittags auf dem Balkon, die Pflanzen und Blumen gedeihen prächtig. Eine Oase mitten in der Großstadt. Urban Jungle!
Martins Wohnung ist eine einmalige, kreative Mischung aus Selbstgebautem, Fundstücken und Geschenken von Freunden: ein Seventies-Geschirr der Marke Thomas, Retro-Vasen, Kakteen und Grünpflanzen unterschiedlicher Herkunft und Aussehen, Kunst von befreundeten Künstlern aus Australien, ein Brett von der Baustelle in der Nähe, das jetzt als Balkontisch dient, sogar ein Aquarium mit Goldfischen... Ich liebe es, wenn eine Wohnung mit der Zeit ihren eigenen Charakter erhält, nichts lange am gleichen Platz stehen bleibt und die Einrichtung ständig 'redesignt' wird. Das Bett hat Martin mit Holzleisten bis zur Zimmerdecke eingebaut. Der entstandene Raumteiler lässt das Zimmer viel größer wirken. Die Wände hat er mit Hilfe seiner Mutter tagelang von den alten Tapetenschichten befreit. Jetzt ist die 'Platte' in ihrer ganzen Schönheit zu sehen. Beton mit Lufteinschlüssen, Reste von Tapetenkleber und viel Struktur. Bett und Küchenmöbel baute Martin aus OSB-Platten. Günstige Lösung mit viel Effekt und Funktionalität. Auf dem schwarzen PVC liegt die Katze und lässt sich von mir fotografieren. Sie ist das schon gewohnt. Die Wohnung wurde schon vom ZDF gefilmt. Martin gehört zum Team des 'Platten'-Portals 'Jeder qm Du' – für Plattenliebhaber oder die, die es werden wollen. Auf der Webseite findet Ihr viele DIY-Ideen rund um's Wohnen, Wohn-Dokus und natürlich unzählige Informationen zum Thema Plattenbau. Schaut mal rein: (http://www.jeder-qm-du.de/platten-portal/).
Aber jetzt erstmal in Martins Wohnung – Herr von Statten seine Plattenbude...
Was für eine Idylle. Auf Martins Balkon sprießt das Grün. Der Morgenkaffe schmeckt hier gleich noch mal so gut. Der Schnittlauch hat sich im Eighties-Kochtopf der ehemaligen DDR dieses Jahr von alleine ausgesäht. Der Plaste-Eierbecher ist ebenfalls ein Relikt aus Vorwendezeiten... Urban Jungle&hellip
René Talmon L'Armée. Der Schmuck-Designer sitzt gerade an seiner Werkbank und hantiert mit einer kleinen Säge, als ich den Laden betrete. Früher saß an dieser Stelle vielleicht der Besitzer des damaligen Kolonialwaren-Geschäfts, der den Kindern des Viertels Bonbons und den Hausfrauen die täglichen Einkäufe in Papiertüten verpackte… Diese Bilder habe ich in Berlin häufig vor Augen. Es gibt so viele Wohnungen und Läden in der Stadt, deren alte Steinfußböden, Wände oder Stuckdecken die Vergangenheit konserviert zu haben scheinen. So auch im Atelier des Juweliers, das gleichzeitig Showroom und Verkaufsraum ist: Die Wände sind in ein warmes, dunkles Blau getaucht, die Decke ebenfalls. Üppig mit goldenem Stuck aus dem vorletzten Jahrhundert verziert, gibt sie dem Hauptraum einen edlen, feinen Charakter und nimmt Bezug auf den Werkstoff, den René so gerne bearbeitet – das 925er Gold. Die Atmosphäre kommt auf meinen Fotos nur annähernd rüber. Eigentlich ist es ziemlich ‘blaudunkel’ und die gut eingesetzte Beleuchtung sorgt dafür, dass der Schmuck, den René entwirft, in Szene gesetzt wird. In Vitrinen aus dunklen Hölzern und Glas liegen Ringe, Ketten und andere Kreationen. Schwarze Diamanten und Gold – Renés liebste Kombination. Eine ausgetretene Treppe führt in einen kleineren zweiten Ausstellungsraum. Mir gefallen die alten Möbel auf den Original-Bodenfliesen, die prominent platzierten Werkzeuge, das kreative Chaos auf dem Arbeitstisch und das Design des ausgestellten Schmucks. Dies alles eingerahmt in ein geheimnisvolles Blau – sehr schön.
René Talmon L'Armée, Linienstraße 109, 10115 Berlin, Tel: +49 30 955 984 4&hellip
Kleiner Restaurant-Tipp für's Wochenende. Ich war im »Lokal«. Nur zum Fotografieren – weil’ s da so schön ist. Zum Essen werde ich ganz bald hingehen. Wenn es dort so lecker schmeckt, wie ich es bereits von verschiednen Seiten gehört habe, dann stimmt im Lokal einfach alles. Ein Eckladen (ist immer etwas Besonderes), hell, rustikal-elegant, gemütlich, mit sicherem Stil und sehr sympathisch eingerichtet. Die Tische, besonders den Großen mit den alten Lettern auf der Platte, würde ich sofort in mein Esszimmer stellen. Die weißen Schälchen mit Salz- und frisch gemahlenem Pfeffer auch. Alle Tische sind Unikate der Berliner Designerin Katja Buchholz. Sie wurden extra für das Restaurant entworfen. Die Hölzer kommen aus deutschen Wäldern oder sogar aus der dem Umland und haben meist schon eine eigene Geschichte zu erzählen. Und wurden nur mit Olivenöl behandelt. Das habe ich gerade nachgelesen.
Aber nicht nur die Tische machen das schöne Ambiente des Lokals aus. In flaschenähnlichen Gläsern leuchten alte Glühbirnen, auf alten Küchenstühlen, von denen ich auch vor kurzem welche ertrödelt habe, liegen Felle. Der Steinfußboden hat perfekte Patina. Die gelben Pfingstrosen in grünen Vasen sehen sonnig und frühlingshaft aus, die sorgfältig aufgereihten Weingläser in offenen Regalen hinter dem Tresen wie ein Kunstwerk. Licht und Luft strömt durch die offenen Fenster und vor dem Haus sitzen schon die ersten Gäste beim Vino. Und nicht zu vergessen – sehr nette Menschen, die dort arbeiten! Ach, schön, ich muss gleich mal einen Tisch bestellen…
Lokal, Linienstraße 160/Ecke Kleine Hamburger Straße, 10115 Berlin-Mitte Sa– Mo ab 17.00 Uhr, Di – Fr ab 11.00 Uhr, Dinner ab 18.00 Uhr Lunch (nur Di – Fr) 12.00 bis 16.00 Uhr Reservierungen unter 030 – 284 495 00 oder kontakt@marenthimm.de&hellip
Gestern entdeckt: Seit drei Wochen gibt es ‘room capacity’ in der Linienstraße in Berlin-Mitte. Stufen führen hinunter ins Souterrain. Es gibt kein Schild an der Tür. Das Haus steht unter Denkmalschutz und erlaubt nur eine Schrift direkt auf der Wand über dem Eingang. Statt Schild steht e ine Vintage-Garderobe mit Sitzgelegenheiten vor der Hausnummer 149. Super Idee. Ich habe mich gestern richtig gefreut, diesen schönen Laden beim Vorbeigehen gesehen zu haben. Eine wahre Wunderkammer. In den gerade neu bezogenen Räumen bieten Jörn Kuschinsky und Thomas Storai ihre über viele Jahre gesammelten Raritäten zum Kauf an: Bilder (Fotografien, Drucke oder Streetart-Unikate), Möbel, Leuchten, alt und neu, und viele ganz unterschiedliche Fundstücke. Wie die Schmetterlingssammlung, die sich in einem großen Spiegel von ‘Karo König’ spiegelt, einer Rahmenmanufaktur aus Berlin-Wedding. Über room capacity könnt Ihr auch Bilderrahmen oder Spiegel beziehen. Maßgefertigt und in Museumsqualität.
Die Wände werden von unten angeleuchtet. Thomas und Jörn haben die Neonlampen, die sie beim Einzug an der Decke vorgefunden haben, schwarz lackiert und am Boden befestigt. So entsteht ein perfektes Licht im Raum. Die Wände sind roh belassen, der Industrieboden ist neu. Ein wirklich toller Laden mit vielen schönen Dingen. Gefällt mir sehr.
room capacity, Linienstraße 150, 10115 Berlin Di – Fr von 13.00 bis 19.00 Uhr, Sa von 12.00 bis 18.00 Uhr
Die Fotos stammen noch aus den Räumen in der Linienstraße 149, gleich nebenan. In der Hausnummer 150 wurde etwas umarrangiert&hellip&hellip
Auf dem Plateau des 115 Meter hohen Teufelsberg in Berlin bauten die West-Alliierten Ende der 1950er Jahre eine streng geheime militärische Anlage – die Field Station. Die ehemalige Abhöranlage ist seit etwa 20 Jahren nicht mehr in Betrieb, die weißen Radarkuppeln (Radoms) gehören aber immer noch zum Stadtbild. Der Teufelsberg ist die höchste Erhebung Berlins und somit auch aus größerer Entfernung gut zu erkennen.
Das Gelände und die seit dem Abzug der Alliierten leer stehenden Gebäude können nach Anmeldung besichtigt werden. Der Rundgang führt an der ehemaligen Kantine und am Search Tower vorbei zur Radom Unit 1463, wo sich eine der größten Graffiti- und Streetart-Galerien Deutschlands befindet. An den Wänden der Ruinen haben sich Künstler aus der ganzen Welt verewigt. Vom Dach des Gebäudes habt Ihr eine unglaubliche Sicht auf Berlin. Wie bewaldet und grün die Stadt von hier oben aussieht… Die Radoms, die Gebäude, das ganze Gelände – ein Traum zum Fotografieren. Das dachte sich auch die PR-Agentur ,Wildcard Communications‘ und organisierte dort für ihren Kunden Canon einen Foto- und Graffiti-Workshop mit Bloggern und Journalisten in den Ruinen der Abhörstation. In weiße Anzüge verhüllt und mit Schutzmasken vor der Nase, sprayten wir zusammen mit bekannten Streetart-Künstlern ein großes Graffiti an eine der Wände in der ehemaligen Kantine. Die Hälfte unserer Truppe durfte sprayen, die andere bekam eine EOS 1200D in die Hand gedrückt und testete unter Anleitung von Jörg Ammon die verschiedenen Einstellungen der Spiegelreflex-Kamera. Super schöne Fotos sind entstanden und irgendwann spürten wir auch die Kälte nicht mehr. Ein bisschen Sonne hätte gut getan. Wir hatten auch so unseren Spaß – besonders am Abend beim Dinner im ,The Grand‘, wo wir den Tag gemeinsam haben ausklingen lassen. Danke an Björn Seum für die tolle Organisation. Dit war schön j ewesen.
Wenn Ihr an einer geführten Tour über das Gelände auf dem Teufelsberg interessiert seid, schaut mal auf die Webseite Berliner Teufelsberg. Dort erfahrt Ihr auch die ausführliche Geschichte dieses ungewöhnlichen Ortes im Berliner Grunewald&hellip
Schön geworden. Am Donnerstag feierte das ‘Bikini Berlin’ zwischen Berlins Zoologischem Garten und Gedächtniskirche große Eröffnung. Nach dreijähriger Bauphase wurde der Hauptteil des Bikini-Ensembles, das nach den Entwürfen des belgischen Architekten Arne Quinze vom Büro Hild & K Architekten aufwendig saniert wurde, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Feierlichkeiten und die Berichterstattung in den Medien nehmen kein Ende. Heute ist anlässlich des Opening-Events sogar verkaufsoffener Sonntag in der City West.
Die Besucher zieht es Scharen in die neue ‘Concept Mall’ und auf die wahrscheinlich längste und größte (7000qm) Terrasse Berlins. Eine städtebauliche Meisterleistung, denn den Architekten ist es gelungen, eine Brücke zwischen der historischen Vergangenheit und den modernen Ansprüchen der Großstadt zu schlagen. Die herrlich weite Fläche hinter dem Bikini-Haus lädt zum Flanieren, Ausruhen und Einkaufen ein. Über eine große Treppe neben dem Kino Zoo-Palast gelangt Ihr nach oben. Von dort aus habt Ihr Sicht in den Zoo, könnt Kaffee trinken und essen und natürlich shoppen gehen. Das ehemalige Luftgeschoss des Gebäudes ist nun voll verglast und auch von der Terrasse zugänglich. Viele schöne Läden warten auf Euch. Am östlichen Ende der Terrasse befindet sich der Eingang zur ‘Reception Area’ des 25hours Hotel. Hier sitzen Hotelgäste, Berliner und Touristen auf den Sitz-Stufen vor dem Haus – diese Durchmischung ist Teil des Konzepts des Hotels. Auch wenn zur Zeit der Ansturm auf die 3. und 10. Etage des 25hours sicher ein bisschen viel wird für alle Beteiligten…
Auch innenarchitektonisch finde ich das Bikini Haus großartig. Eine breite Freitreppe, luftiges Stahlfachwerk in (Zoo)Grün, breite Handläufe aus massiver Eiche, aufputzige Haustechnik und große Industriescheinwerfer, 19 Holzboxen zur temporären Nutzung für kleine Label oder Firmen, die sich erst einmal als Pop Up vorstellen möchten, gut designte Läden und Cafés auf drei Etagen, edle Holzböden und das alles großzügig und luftig gebaut.
Schaut Euch die Fotos an. Impressionen vom Eröffnungstag, bevor der große Ansturm kam.
Wenn Ihr mehr über das Bikini Ensemble lesen möchtet, besucht bitte die Webseite. Oder lest hier und hier im Blog über das 25hours Hotel und das NENI Berlin &hellip
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