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Von der Tour durch die Berliner Stadtteile Wedding und Moabit habe ich im letzten Beitrag berichtet. Bisher gab es nur eine Bilderstrecke der Lehrter 17. Wo Jochen Küpper und Anna Niestroj uns außerdem hingeführt haben, zeige ich Euch heute in einer Bilderstrecke mit vielen schönen Momentaufnahmen. Kulturfabrik, Kriminalgericht, die versteckte Bibliothek am Luisenbad an der Panke wunderbare Altbauten in der Badstraße, Künstlerateliers an der Panke und die Wiesenburg. Vielleicht machen Euch die Fotos Lust auf mehr Moabit und mehr Wedding…
Am Donnerstag beginnt das Kulturfestival , das ich sehr gerne mit diesem Post unterstützen möchte. Die Organisatoren haben über ein Jahr geplant, das Programm ist so vielfältig, dass man sich nicht entscheiden kann, wo man hingehen soll. Und – die beiden Stadtteile haben es verdient. Schön da&hellip
Der gestrige Sonntags-Ausflug nach Beelitz Heilstätten hätte schöner nicht sein können. Ich konnte an einem ganz besonderen Ort fotografieren und meine Kamera war im Dauereinsatz. Nur eine halbe Stunde von Berlin entfernt wurde von »muxmäuschenwild« zum Baustellen-Picknick in den historischen Heilstätten eingeladen. Dort, im Quadranten D, entsteht demnächst ein Wohn- und Arbeitskomplex für Kreativschaffende – das »Refugium Beelitz«. Ein ambitioniertes Bauprojekt. Kaum vorstellbar, dass aus den Ruinen der ehemaligen Lungenheilanstalt einmal Studios, Wohnungen und Ateliers werden sollen. Im Oktober ist Baubeginn. Drei Gebäuden des Areals, am Waldrand gelegen, soll behutsam neues Leben eingehaucht werden. 6200 qm Nutzfläche gilt es (so viel wie notwendig, aber auch so wenig wie möglich) zu renovieren. Zitate aus vergangenen Zeiten der Heilstätten sollen erhalten bleiben – wie zum Beispiel die Wand- und Bodenfliesen von Villeroy & Boch, deren Glanz hier und da unter Staub und abgefallenem Putz zum Vorschein kommt…
Die Beelitzer Heilstätten haben eine lange Geschichte. Zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt vor den Toren Berlins errichtet, waren sie mit 60 Gebäuden auf rund 200 Hektar der erste Krankenhauskomplex, der durch die spezielle bauliche Umsetzung in Kombination mit dem anliegenden Waldgebiet die notwendigen klimatischen Voraussetzungen für die Versorgung von Tuberkulose-Patienten ermöglichte. Durch die einzigartige Anordnung des Ensembles entstand ein Architekturdenkmal, das in vielen Abschnitten durch jahrelangen Leerstand und Vandalismus zu verfallen droht.Gestern war nun die letzte Möglichkeit, die leer stehenden Gebäude zu erkunden. Etwas gruselig war das schon. Spinnweben, blätternder Putz, zerbrochene Fensterscheiben, verlassene Gänge und Treppenhäuser, ab und zu drohte Einsturzgefahr und rot-weißes Flatterband sperrte bestimmte Bereiche ab. Doch die ehemalige Schönheit der Häuser war ebenfalls zu sehen: Große Terrassen mit Freitreppen in den verwilderten Garten, Balkone mit Säulen und korinthischen Kapitellen, schmiedeeiserne Geländer in imposanten Treppenhäusern, Flügeltüren und schöne Fenster.Überall bröselt und bröckelt Putz, Lack oder Latexfarbe ab. Viel Arbeit kommt auf die Macher des Bauprojektes zu. Aber wie gut, dass sich jemand gefunden hat, der sich des 44.000 qm großen Grundstückes annimmt und die einstige Wäscherei, die Küche und den Pavillon der Heilstätten aus dem Dornröschenschlaf weckt...Alle Informationen zum Bau-Projekt »Refugium Beelitz« findet Ihr hier. Die Geschichte der Beelitzer Heilstätten könnt Ihr hier nachlesen&hellip
Eigentlich ganz schön, dass Ludwig II. damals das Geld ausgegangen ist und sein Schloss nicht ganz fertig wurde… Denn im unvollendeten Nordflügel Herrenchiemsee, an unverputzten Backsteinwänden und in großen Rohbau-Sälen werden noch bis zum 28. September zeitgenössische Kunstwerke gezeigt. Eine Ausstellung der Pinakothek der Moderne München mit Gemälden, Skulpturen und Installationen von Andy Warhol, Imi Knobel, Dan Flavin, Wolfgang Laib und anderen großen Künstlern: »KÖNIGSKLASSE II«.
Noch sind Sommerferien und vielleicht habt Ihr ja die Gelegenheit, am Chiemsee einen Halt zu machen, mit der Fähre auf die Herreninsel überzusetzen und das Schloss zu besuchen. Es lohnt sich. Unbedingt durch die Parkanlage spazieren, auf Bänken sitzen und den Wasserspielen zuschauen, im Schloss-Café einkehren und auf jeden Fall das Schloss besichtigen. Die eigentliche Führung durch die offiziellen Räume dauert etwa eine halbe Stunde. Danach habt Ihr die Gelegenheit, auch den unvollendeten Bereich des Versaille-Doubles anzuschauen. Schade, dass ich im Schloss nicht fotografieren durfte. Den Gegensatz zwischen dem im Marmor und Gold gestalteten Haupt-Treppenhauses und der Backstein-Variante des Nordflügels hätte ich gerne auf Fotos für Euch festgehalten.
In den Ausstellungsräumen war das Fotografieren erlaubt, das Veröffentlichen der Kunstwerke ist meist nur in kleiner Menge erlaubt. Daher beschränke ich mich auf drei Exponate – Andy Warhol's »Ladies and Gentlemen«, Dan Flavin's Lichtinstallation »Blue and Red Fluorescent Light« und die Installation aus Blütenstaub in der »Alten Küche« Herrenchiemsees von Wolfgang Laib. Hoffentlich kommt die besondere Stimmung herüber, das Zusammenspiel von den alten, geschichtsträchtigen, rohen Räumen und den modernen Arbeiten, die mich so begeistert hat.
Der Weg aus der »Königsklasse II« führt noch einmal durch zwei weitere Prunkräume – das ehemalige Badezimmer mit Deckengemälden und Kronleuchter und das Ankleidezimmer Ludwigs. In das Badebecken, über das ein Steg führt, passen 60.000 Liter Wasser. Ob Ludwig je im beheizten Chiemseewasser gebadet hat, weiß ich nicht. Er bewohnte das Schloss nur für 12 Tage, bevor er viel zu jung durch Ertrinken im Starnberger See ums Leben kam...
Viele offizielle Fotos und Informationen zur Ausstellung und zum Schloss Herrenchiemsee findet Ihr auf www.herrenchiemsee.de&hellip
Spanisches Design zu Gast in Berlin. In der spanischen Botschaft in Berlin-Tiergarten eröffnete letzte Woche im Rahmen der Berlin Design Week die Ausstellung: RESET Design – New Working Models. Kuratiert von Marcelo Leslabay und veranstaltet von der spanischen Agentur für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (AECID), sind dort mehr als 120 in Spanien entworfene und entwickelte Designprodukte zu sehen, die über soziale Netzte weltweit vermarktet werden: Möbel, Wohnaccessoires und Beleuchtung von zehn Designstudios wie Yarussi Alvarado, Raul Lauri, Redo-me, Omelette_ed oder Mad Lab.
Auf meinem Rundgang durch die Ausstellung habe ich Fotos gemacht. Besonders beeindruckend finde ich die ‘decafé- Objekte von Raul Lauri, die, wie der Name schon vermuten lässt, aus Kaffeesatz hergestellt werden. Eine lange und aufwendige Experimentierphase geht den dunkelbraunen, nach Kaffee duftenden Schalen, Lampen und Spiegeln voraus. Auf meinem Schreibtisch liegt der aktuelle Flyer – Papier und Kaffee mischen sich zu einem ganz betörenden Geruch, der mir beim Schreiben in die Nase steigt. Die Anlehnspiegel von 'Omelette_ed’ aus Valencia und die (Schaukel)Stühle zum immer wieder neu Erfinden von ‘Redo-me’ sind meine Ausstellungs-Favoriten.
Eingeladen zur Vernissage wurde ich von Luis Araújo und Javier Benítez von HALBINSEL, der Handelsagentur für modernes Design aus Spanien (http://halbinseldesign.com/de/) . ‘We care about Spain’ – so lautet die Philosophie der designbegeisterten Firmeninhaber, die beide spanische Wurzel haben. Luis und Javier arbeiten mit spanischen Herstellern und jungen talentierten Designern zusammen und vertreten deren Kollektionen hier in Deutschland. Sie bilden eine Schnittstelle zwischen dem spanischen Designmarkt, den Interior-Designern, Objektplanern und Onlineshops. Omelette_ed und Mad Lab sind zwei ihrer Geschäftspartner. Eine gute Gelegenheit, sich einmal vor Ort zu vernetzen, Pläne zu schmieden und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln…
Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Teilnehmern, findet Ihr hier.
RESET Design, bis 31.07.2014, Ausstellungsraum Spanien-Kultur in der spanischen Botschaft, Lichtensteinallee 1, Eingang Thomas-Dehler-Str. 1, 10787 Berlin&hellip
Chronologisch richtig wäre es, wenn dieser Beitrag vor dem Post über ‘Roomsafari’ online gegangen wäre. Denn unterwegs zur ‘Nachtschicht’ in der Bergmannstraße, kamen wir an der 600 Meter langen Friedhosmauer vorbei, hinter der sich drei nebeneinanderliegende Kirchhöfe befinden – und das Café Strauss mit dem Glashaus…
Es war kurz vor 20.00 Uhr, das Tor zum Friedrichwerderschen Friedhof (eingeweiht 1844) stand noch offen. Tische und Stühle vor dem roten Backsteinbau wurden gerade zusammengestellt. Ein Café mit Blick ins Grüne, auf eine Wiese mit alten Bäumen und Grabsteinen zur Linken. Ein bezaubernder Ort. Obwohl das Café gleich schließen würde, durften wir noch herein kommen, uns umschauen. Zu der von Schinkel 1824-30 erbauten Kirche gehört die ehemalige Aufbahrungshalle. Hier stehen nun Caféhausstühle, bereits für den Abend über einander gestapelt. Gerne hätte ich diesen Ort noch tagsüber erlebt, wenn in den alten Gemäuern der frisch gebrühte Cappuccino sein Aroma verstömt...
Vom Café führt eine Tür direkt ins Glashaus, das um die (vorletzte!) Jahrhundertwende zwischen Kapelle und Aufbahrungshalle gebaut wurde. Da ich diesen Raum so ganz ohne Erwartung und ohne jemals von ihm gehört zu haben, betrat, war ich überrascht, erstaunt und glücklich, mal wieder auf so etwas ‘Schönes’ gestoßen zu sein. Durch die hohen Fenster mit Jugendstil-Elementen, schaut man hinaus auf den Friedhof. Was für ein Grün! Innen wie außen. Das Glashaus wird als Ausstellungsort genutzt. Bis zum 29. Juni sind die Werke von Egon Schrick unter dem Titel ‘Dramatische Orte’ zu sehen. Die monochromen Bilder im diesem von Licht und Grün des Friedhofs durchfluteten Ort wirken viel leichter, als bei einzelner Betrachtung.
Weiß getünchte Backsteinmauern, alte Fliesen auf dem Boden, ein gusseiserner Engel in der einen, eine Frauenbüste in der anderen Ecke, scheinen über diesen Raum zu wachen. Das helle Blau der Bänke und Türen bildet einen wohltuenden Kontrast zu Metall, Glas und Industrielampen, strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus. Wie wäre es mit einem Spaziergang zwischen Jugendstilgräbern und alten Mausoleen bei Vogelgezwitscher und Sonnenschein am Pfingstwochenende? Mit Kaffeetrinken in oder vor der ehemaligen Aufbahrungshalle? Verlockend.
Café Strauss , Bergmannstraße 42, 10961 Berlin, Tel: 030 - 69 56 44 53Geöffnet ab 9.00 Uhr, Montag Ruhetag&hellip
Auf dem Plateau des 115 Meter hohen Teufelsberg in Berlin bauten die West-Alliierten Ende der 1950er Jahre eine streng geheime militärische Anlage – die Field Station. Die ehemalige Abhöranlage ist seit etwa 20 Jahren nicht mehr in Betrieb, die weißen Radarkuppeln (Radoms) gehören aber immer noch zum Stadtbild. Der Teufelsberg ist die höchste Erhebung Berlins und somit auch aus größerer Entfernung gut zu erkennen.
Das Gelände und die seit dem Abzug der Alliierten leer stehenden Gebäude können nach Anmeldung besichtigt werden. Der Rundgang führt an der ehemaligen Kantine und am Search Tower vorbei zur Radom Unit 1463, wo sich eine der größten Graffiti- und Streetart-Galerien Deutschlands befindet. An den Wänden der Ruinen haben sich Künstler aus der ganzen Welt verewigt. Vom Dach des Gebäudes habt Ihr eine unglaubliche Sicht auf Berlin. Wie bewaldet und grün die Stadt von hier oben aussieht… Die Radoms, die Gebäude, das ganze Gelände – ein Traum zum Fotografieren. Das dachte sich auch die PR-Agentur ,Wildcard Communications‘ und organisierte dort für ihren Kunden Canon einen Foto- und Graffiti-Workshop mit Bloggern und Journalisten in den Ruinen der Abhörstation. In weiße Anzüge verhüllt und mit Schutzmasken vor der Nase, sprayten wir zusammen mit bekannten Streetart-Künstlern ein großes Graffiti an eine der Wände in der ehemaligen Kantine. Die Hälfte unserer Truppe durfte sprayen, die andere bekam eine EOS 1200D in die Hand gedrückt und testete unter Anleitung von Jörg Ammon die verschiedenen Einstellungen der Spiegelreflex-Kamera. Super schöne Fotos sind entstanden und irgendwann spürten wir auch die Kälte nicht mehr. Ein bisschen Sonne hätte gut getan. Wir hatten auch so unseren Spaß – besonders am Abend beim Dinner im ,The Grand‘, wo wir den Tag gemeinsam haben ausklingen lassen. Danke an Björn Seum für die tolle Organisation. Dit war schön j ewesen.
Wenn Ihr an einer geführten Tour über das Gelände auf dem Teufelsberg interessiert seid, schaut mal auf die Webseite Berliner Teufelsberg. Dort erfahrt Ihr auch die ausführliche Geschichte dieses ungewöhnlichen Ortes im Berliner Grunewald&hellip
Gestern im halb leer stehenden Atelier(Hoch)haus in der Prenzlauer Promenade in Berlin-Pankow: Jette & August Deibelschmidt, gespielt von Norma Anthes und Jeffrey von Laun, spuken als Geister im original 1982 Ambiente eines Berliner Hochhauses herum. Die DDR-TV-Kultserie »Spuk im Hochhaus« diente Regisseurin Anna Diedering und Produzentin Eva-Maria Brück-Neufeld als Vorlage zur gleichnamigen Bühnenfassung.
Bereits im Dezember 2013 hatte das Stück des »White Elephant Collective e.V.« Premiere. Der Verein macht Brachen in ganz Berlin zur Bühne von Kunst- und Kulturprojekten. Für einen Monat wird nun der leer stehender Flügel des Hochhauses in der Prenzlauer Promenade mit Spukspaß für Kinder und Erwachsene bespielt. Wegen des großen Erfolgs gibt es nun 20 weitere Aufführungen.
Gestern Abend waren alle Ränge besetzt, viele Kinder waren unter den Zuschauern. Aber nicht nur die Kleinen machten große Augen. Ich war mit meiner Tochter Carlotta dort – wir waren beide ganz fasziniert von der Vielseitigkeit und Professionalität der Schauspieler, die immer wieder in andere Rollen schlüpfen mussten. Die Rolle des August Deibelschmidt übernahm kurzfristig Jeffrey von Laun, der nur zwei Tage Zeit hatte, sich die Texte des erkrankten Kollegen anzueignen. Er spielte fantastisch. Hätte es Eva-Maria nicht im Vorhinein angekündigt, es hätte keiner gemerkt. Die Textblätter, die der Schauspieler in den letzten Minuten des Stückes in den Händen hielt, hätten auch zur Rolle gehören können.
Toll war auch das Bühnenbild, die Requisite, die Kostüme und die Maske. Herrliche Klamotten, super Frisuren und gut ausgewählte Accessoires vom ‘Fallsbeutel’ bis hin zur Langspielplatte im Regal. Etwa 2 1/2 Stunden dauerte der »Spuk«. Wir lernten die unterschiedlichen Bewohner eines Hochhauses mit allen ihren Sorgen und Nöten kennen und sahen zu, wie die Geister Jette und August Friede und Eintracht unter den nicht immer friedvollen Hausbewohnern stifteten.Eine schöne Geschichte, die 1982 vom Drehbuchautor C.U. Wiesner und dem Regisseur Günter Meyer ins Fernsehen gebracht wurde. Die beiden Schöpfer der Kult-Serie unterstützten Anne Diedering bei der Bühnenfassung sehr gerne und freuen sich mit ihr über den Theatererfolg ihrer Geister… Unbedingt hingehen.
Alle Informationen zum Stück zu den einzelnen Schauspielern und zu den bevorstehenden Terminen findet Ihr auf www.spuk-im-hochhaus.de
Der Spielort: Das von der Schließung bedrohte Atelierhaus in der Prenzlauer Promenade 15&hellip
Amsterdam, 2013. Innerhalb von zwei Wochen erhielt die Künstlerin Marga van Oers mit einer Crowd Funding Kampagne genug Startkapital, um ihr Projekt ‘Story Tiles’ ins Leben zu rufen. Mittlerweile findet man die holländischen ‘Witjes’ mit den Collagen, Fotos und Unikaten aus den 1950er und 60er Jahren, schon in zahlreichen Design-Shops, im Museum of Contemporary Art in Amsterdam und hoffentlich bald auch in Deutschland.
Marga van Oers beschäftigte sich bereits während ihres Kunststudiums mit Keramik. Aus wenig viel zu schaffen, war ihr das Liebste. Sie sammelte holländische Bildchen, Fotos und Illustrationen und fing an, ihre eigenen Fliesen damit zu gestalten. Ihre Großmutter stellte ihr die alten ‘Witjes’ (Fliesen, die bereits seit dem 16. Jahrhundert gefertigt werden) zur Verfügung – ‘Story Tiles’ war geboren. Jede Fliese erzählt ihre eigene Geschichte, zeigt auf humorvolle Weise Margas Sicht auf die Welt.
Zusammen mit Judith Bleek, die für die Unternehmensentwicklung zuständig ist, erobert Marga nun die Welt. Demnächst werden ihre Fliesen sogar in Singapur vertrieben… Schön.
Mehr über ‘Story Tiles’ erfahrt Ihr auf der Webseite. Und bestellen könnt Ihr die Fliesen zum Beispiel bei Studiowinkel&hellip
Habe ich schon geschrieben, dass ich Berlin liebe? Mir fällt gerade keine andere Stadt ein, die so voller Wunder steckt und in der es immer noch so viel Neues und Ungeahntes zu entdecken gibt. Zu einem dieser 'Wunder' gehört für mich der etwa hundertjährige Spiegelsaal, der zum Clärchens Ballhaus gehört. Keine echte Neuentdeckung mehr, aber dennoch versteckt und vielleicht für den einen oder anderen von Euch noch nicht bekannt. Wann das Gebäude aus der Jahrhundertwende in Berlin-Mitte genau errichtet wurde, weiß man nicht so genau. Sämtliche Bauakten sind im Krieg verloren gegangen. Geblieben ist , neben dem großen Ballsaal im Untergeschoss, der in seinem Original erhaltene alte Spiegelsaal mit seinen aufwändigen Stuckdecken, blinden Spiegeln, großen Leuchten und kleinen Logen im ersten Stockwerk.
Jahrzehntelang vergessen, zum Glück bis heute nicht saniert oder verändert, ist er das Juwel des Ballhauses in der Auguststraße. Hier wurden früher schon Feste gefeiert, getanzt, geschwoft, sich vergnügt. Heute kann man das wieder. Hier könnt Ihr mehr über die Geschichte des Spiegelsaals nachlesen und wie er heute genutzt wird. Den Saal erreicht Ihr durch eine Seitentür im Hof. Fragt im Ballhaus nach. Dort gibt man sehr gerne Auskunft. Wenn die Türe offen steht, dürft Ihr nach oben gehen und Euch umsehen. Superschön... &hellip
Das Wochenende ist schlicht weg zu kurz. Das Gallery-Weekend endet heute Abend, die meisten Galerien werden aber ihre Kunst für mindestens drei weitere Wochen zeigen. Eine Attraktion wird heute Abend ihre Türen jedoch wieder schließen und nur nach Vereinbarung für Besucher öffnen: die Fahrbereitschaft in Berlin Lichtenberg, Herzbergstraße 40-43. Das Sammler-Ehepaar Barbara und Axel Haubrok hat Anfang des Jahres das etwa 18.000 qm große Gelände erworben und an diesem Wochenende wird Einweihung gefeiert. Wo zu DDR-Zeiten die Abteilung »Verkehr« des ZK der SED ansässig war, soll nun ein Ort der Kunst entstehen. In den Gebäuden haben noch einige Betriebe ihren Sitz, nun sind auch Ateliers und Werkstätten für Künstler geplant. Die Gebäude sind seit den 1950er Jahren nicht renoviert, ein Rundgang durch die Gemäuer lässt ahnen, wie es hier früher zuging. Das Gelände war ein Hochsicherheitstrakt. Von hier wurden Besucher des »kapitalistischen« Auslands mit PKWs und Bussen durch die DDR gefahren. Die Fahrbereitschaft hatte an diesem abgeschiedenen Ort Garagen, Werkstätten, aber auch einen Speisesaal, Großküche, Kegelbahn und sogar eine Sauna. Die Menschen lebten und arbeiteten hier hinter Stacheldraht… Der Geruch in den Gebäuden, das Heruntergekommene, die Stimmung, die auf dem Gelände herrscht – schon das ist Kunst. Ich habe versucht, dies auf meinen Fotos fest zu halten. Im Rahmen des Gallery-Weekends könnt Ihr noch bis 19.00 Uhr zwei Kunstprojekte auf dem Gelände ansehen. Unter dem Titel »abstrakt« in der ehemaligen Lagerhalle werden hauptsächlich malerische Positionen gezeigt, im »Kasino« Exponate der Amsterdamer Galerie »art & project« ausgestellt. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier&hellip
Dieses Wochenende steht im Zeichen der Kunst. In Berlin findet ab heute Abend das Gallery Weekend statt. 51 Galerien warten auf den Ansturm der Sammler und Kunstbummler.
Im Süden Berlins ging es heute Morgen noch recht ruhig zu. Das Haus am Waldsee stellt unter dem Titel »Home of the Future« den Produktdesigner und Künstler Werner Aisslinger aus. Noch bis zum 9. Juni 2013 könnt Ihr Aisslingers Interpretationen zum Haus des 21. Jahrhunderts bestaunen. Die ehemalige Industriellenvilla empfängt Euch bunt verpackt in hochwertigen Möbelstoffen. Davor parkt wie zufällig ein ebenso verhüllter Sportwagen. Upcycling, Aufwertung eines gebrauchten Gegenstandes durch eine neue Hülle oder eine alternative Dämmung? Es sieht auf jeden Fall gut aus. Folien vor den Fenstern tauchen die Räume des Hauses in farbiges Licht. Aisslinger geht es um Materialien, um Formen, um das Wohnen im Zeitalter sich wandelnder Bedürfnisse und Lebensformen. Er verwandelt Materialien aus der Autoindustrie, der Medizin und Biowissenschaften in Möbel, er macht sich Gedanken um die Zukunft: Im Erdgeschoss beschreibt ein Küchenlabor mit lebenden Mini-Welsen und Goldfischen, Tomatensträuchern und Pilzkulturen einen Ort der Lebensmittelproduktion, ein Badezimmer aus Nebelfängerstoffen zeigt, wie der beim Duschen entstehende Wasserdampf zum Wässern der Grünpflanzen genutzt werden kann. Die »Chair Farm« ist eine geniale Installation: Eine Weidenpflanze scheint in einem Metallgerüst in Stuhlform gewachsen zu sein. Eine Anspielung auf unsere gentechnisch veränderte Welt. Vielleicht kaufen wir später unsere Stühle als Samenmischung? Im ersten Stock des Hauses könnt Ihr Objekte sehen, die durch Aisslingers Beschäftigung mit ungewöhnlichen Grundmaterialien entstanden sind, als Resultate des Materialtransfers: Stühle, Sessel, Vasen, 3D-Gebilde. Aisslingers Experimentierfreude kommt in dieser Ausstellung sehr deutlich zum Ausdruck…
Informationen zur Ausstellung und Öffnungszeiten des Hauses am Waldsee findet Ihr hier.
Seit 2007 steht im Garten des Hauses der Loftcube, den Aisslinger für die Flachdächer der Metropolen erdacht hat und den Ihr im Rahmen dieser Ausstellung besichtigen könnt. Etwa 40 qm Wohnfläche Wohnen, Bad und Küche in einem Raum, Glas und Holzlamellen als Sicht- und Sonnenschutz... Sehr schön&hellip
Endlich Frühling in Berlin! Gestern zog es die Berliner in die Parks, in die Cafés, in den Wald oder wie uns – an einen der vielen Seen dieser Stadt. Wer Berlin nicht kennt, weiß nicht, dass die Stadt 51,7 qkm Wasserfläche besitzt. Das sind über 7 % des Stadtgebiets. Im Südwesten Berlins, angrenzend an den Grunewald liegt der Wannsee und das dazu gehörige Strandbad: 1200 m Sandstrand mit einer Breite von 50-80 m, Strandkörbe mit gelben und blauen Streifenbezügen, viel Platz zum Spielen und Sport treiben.
Nachdem man das Drehkreuz am Eingang passiert und die Treppen zum Strand erreicht hat, eröffnet sich der Blick auf das weite Gewässer – Segelboote und Ausflugsschiffe in der Ferne… Die massiven, mit gelben Klinkern gemauerten Gebäude, die Ende der 1920er Jahre von den Berliner Architekten Richard Ermisch und Martin Wagner entworfen wurden, dominieren den Strand. Damals im Stil der Neuen Sachlichkeit gebaut, reihen sich die vier zweigeschossigen Hallen, von Norden nach Süden aneinander – verbunden durch einen vorgelagerten Wandelgang mit geschlossener Decke. Die Dächer als Sonnenterrassen erdacht, sahen gestern noch recht verlassen aus.
Ein Teil der Gebäude wurde im Laufe der letzten Jahre renoviert, doch leider fehlt das Geld, um das Strandbad komplett zu sanieren. Was wäre für eine Perle aus diesem Ort zu machen... Das ehemalige Lido-Restaurant verfällt, die nackten Stahlträger ragen traurig in die Luft, Moos wächst über die einstmals herrschaftlichen Treppen. Auf den gestern entstandenen Fotos ist gut zu erkennen, dass aber gerade das Marode, das Verfallene, den Charme dieses Ortes ausmacht. Ein skurriles Zusammentreffen von Geschichte und Berliner Bäderbetrieb – Imbiss und Strandkorb-Verleih inklusive. Freut Euch mit mir an den Bildern und fahrt hinaus zum Wannsee. Urlaubsgefühl mit Coolnessfaktor garantiert!
Strandbad Wannsee,
Wannseebadweg 25,
14129 Berlin - Nikolause, Tel: +49 (30) 22 19 00 1&hellip
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