Leben und arbeiten im Haus aus den 1930ern – Zu Besuch bei Droste Architekten, Berlin

Der Architekt Philipp Droste zu Senden ist sich sicher: Häuser suchen sich die Menschen, die zu ihnen passen. So wie er und seine Frau Isabel, ebenfalls Architektin, auch nicht durch Zufall auf BauherrInnen stoßen würden, die zu ihnen passen. Schließlich arbeite man (manchmal über einen langen Zeitraum) MITEINANDER an einem Projekt, einer Geschichte, WIE man wohnen möchte. Man denke nach vorne, entwickle durch Architektur seine Persönlichkeit weiter. Am Ende entstehe ein Gesamtkunstwerk.




Für die Droste Architekten, wie sich Isabel und Philipp Droste zu Senden beruflich bezeichnen, steht das gemeinsame Entwickeln von Projekten an erster Stelle. Nicht nur das Miteinander im Zusammenhang mit den Kunden. Steht ein neuer Auftrag an, sitzen die beiden Kreativen am liebsten zusammen am Esstisch (oder im Sommer auf der Veranda), tauschen Gedanken aus und planen erste Schritte. Da geht es nicht nur um den Baukörper bzw. die Struktur eines Gebäudes. Für die Architekten gehören Innen und Außen, das Interiordesign und der Garten oder eine Loggia zusammen. Philipp Droste zu Senden spricht von der Kunst, auch mit kleinen Mitteln zu beheimaten.



Beim Interview im sommerlichen Garten erzählen die Architekten, wie ihr Zuhause vor über 20 Jahren »zu ihnen kommt«, vom Erwerb und der Renovierung. Aus dem ehemals Zwei-Familienhaus wird ein Einfamilienhaus. Die gesamte Elektrik und alle Wasserleitungen werden erneuert. Das Dach wird ausgebaut um mehr Raum für Eltern und zwei Kinder zu schaffen.
Viele im Original erhaltene Details, wie die Fliesen in Küche und Bädern, das großformatige Mosaikparkett im Wohnbereich, die Türblätter, Klinken und die Holztreppe mit Geländer sind so gut erhalten, dass sie lediglich aufgearbeitet werden müssen. Um die Küche besser mit dem Essbereich zu verbinden wird die Durchreiche durch eine Tür ersetzt. Isabel Droste zu Senden entwirft die Küchenschränke, entscheidet sich für eine solide Terrazzo-Arbeitsplatte und freut sich auch nach langer Zeit noch an diesem zeitlosen Design und dem Blauton, der hinter den Glaspaneelen aufgetragen wird.
Die alten Doppelkastenfenster erhalten außen einen Anstrich im Farbton Geistergrau von ktColor, innen werden sie aus energetischen Gründen mit Isolierglas versehen. Der Edelkratzputz der Fassade, der noch bestens erhalten ist, wird per Wirbelstrahl vorsichtig abgewaschen und sieht aus wie neu.
Ein schönes architektonisches Detail, das sich gut in den Bestand einfügt, stellt die neu gebaute Glaswand dar. Sie zieht sich vom Keller bis zum obersten Geschoss durch das Treppenhaus, verbindet die Wohnebenen gestalterisch miteinander, schließt diese gleichzeitig auch ab und hat in den kühleren Jahreszeiten isolierende Wirkung.

Wer das Haus der Droste Architekten betritt, wird bereits in der Diele mit viel Wärme empfangen. Einer Energie, die von den farbigen Wänden (hier im zeitlosen und doch selbstbewussten Rouge Vif) ausstrahlt. Isabel Droste zu Senden arbeitet seit vielen Jahren mit den exklusiven Farben von ktColor aus der Schweiz. In der Manufaktur, gegründet 1998 von Dr. Katrin Trautwein, werden Farben aus natürlichen und reinen Pigmenten hergestellt. Mit intensiver Leuchtkraft, Farbtiefe und einer unverwechselbaren Ästhetik. So entscheiden sich die Architekten, alle Räume und sogar die Decken (in Porzellanweiß) streichen zu lassen. Mit faszinierender Wirkung. Die Farben sind lebendig, strahlend und nicht aufdringlich. Für architektonische Details, Möbelstücke, Leuchten und Kunst sind sie Bühne, nicht Akteure.
Isabel Droste zu Senden spricht von Elementen eines absichtsvollen Spiels: von Farbe, Material, Licht, Interior, Garten und Kunst, die zu einer Gesamtgestaltung zusammengeführt werden. Daraus ergäbe sich im besten Falle eine Gelassenheit, eine Poesie des Alltäglichen, so die Architektin.


Schön sind auch die Sichtachsen im 1930er-Jahre Haus. Bereits von der Diele kann der Blick über den Wohnbereich, die Veranda bis hinaus in den Garten schweifen. Philipp Droste zu Senden spricht im Gespräch von den Übergängen zwischen Innen und Außen. Der Terrassenausgang ist eine Verbindung der Bereiche. Die Veranda stellt eine Erweiterung des Wohnzimmers dar.
Von dort führt eine Treppe hinunter auf ein Holzdeck. Eine zweite Erweiterung nach außen. Der wunderschön angelegte Garten mit alten Bäumen, Rhododendren und vielen Stauden gleicht einem kleinen Park. Dort blühen nun je nach Jahreszeit Frühblüher, Storchschnabel, Allium, Gaura und vieles mehr.
Leben und arbeiten im Paradies. Schön.
Droste Architekten, Osthofener Weg 24, 14129 Berlin, Tel.: +49 179 104 34 26 & Instagram, Isabel Droste zu Senden hat noch ein weiteres Profil bei Instagram





























