Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf unseren Seiten surfen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies
zu.
Der Frühling ist da. Mit Sonne, Wärme und energiereichen Farben. Der Wechsel der Jahreszeiten ist etwas sehr Wertvolles und Schönes. Wie viel mehr können wir die kommenden Wochen und Monate schätzen, nachdem wir monatelang mit Kälte und oft verhangenem Himmel zu kämpfen hatten. Unsere Stimmung hängt ja leider zu oft davon ab, ob draußen der Himmel blau ist oder Wolken über uns hinweg ziehen.
»Der Tag beginnt mit dem Blick aus dem Fenster und ich frage mich, ob ich heute Kraft genug habe für das große Ganze oder ob ich in meinem kleinen Mikrokosmos nicht schon genug mit mir selber zu tun habe«, sagt die Künstlerin Katharina Schmidmayer bei unserem Besuch in ihrem Atelier und Werkraum am Chiemsee. Katharina ist gebürtige Rosenheimern, hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert und sich 2011 als freischaffende Künstlerin selbständig gemacht.
Sie malt fast jeden Tag, sofern sich das mit dem Familienleben mit zwei kleinen Kindern vereinen lässt. Wenn Katharina morgens ins Atelier kommt, fühlt sie zunächst in sich hinein und entscheidet dann, wie sie ihre kreative Energie umsetzen kann, verrät sie uns. Wir stehen in ihrem Atelier zwischen ihren meist großformatigen Bildern, die überall im Raum an den Wänden lehnen. An manchen Tagen malt sie an noch nicht ganz beendeten Werken weiter, mal erschafft sie ein Neues. Mal bessert sie aus, übermalt, mit kleinen Pinselstrichen, mal bringt sie Farbe in großen Schwüngen auf die Leinwand – eben je nach Stimmung, Himmelsfarbe und Wolkenfluss. Ihre liebsten Motive sind Dirndl und Lederhose. Bayerischer geht's nimmer. &hellip
Mit Sonne und Wärme im Herzen, unvergesslichen Bildern im Kopf und viel Staub im Gepäck sind wir wieder zurück aus dem Sudan. Heiß war's. Bis zu 43°Grad im Schatten. Die Hitze sei trocken, halb so schlimm, wir könnten uns auf viel Neues, Aufregendes und noch nie Erlebtes freuen, so unsere Gastgeber am Telefon vor unserer Abreise. Unsere Freunde leben für drei Jahre in Khartum und luden uns ein, sie in ihrer Wahlheimat zu besuchen. Sie waren, wie schon im Mosambik und Simbabwe, die besten Gastgeber, die man sich nur wünschen kann.
In Khartum treffen sich der weiße und der blaue Nil. Auf den Sandbänken der Tuti-Insel wird zu dieser Zeit im Jahr Fußball gespielt und gepicknickt. Einige Sudanesen gehen baden. Der Wasserstand des Nil ist sehr niedrig, 8 Meter tiefer als im Herbst, wenn das Wasser aus den Gebirgen Äthiopiens kommt und den Pegel wieder steigen lässt. Es ist eine große Stadt – friedlich, staubig, quirlig. Minibusse und Rishkas prägen das Straßenbild, der Muezzin ruft über Lautsprecher mehrmals täglich zum Gebet. Der Staub, der aus der Wüste mal schwächer, mal stärker in die Stadt hinüber geweht wird, ist allgegenwärtig und überzieht Khartum mit einem erdigen Farbton. Auf den Straßen sieht man (erstaunlich) weiß gekleidete Männer in Galabijas, den landestypischen, hemdartigen Baumwollgewändern und gewickelten Turbanen und Frauen in farbenfrohen Thoben, langen und weiten farbenfrohen Schals, die sie um den ganzen Körper wickeln. Auf den staubigen Straßen ergeben die sudanesischen Frauen in ihren bunten Gewändern ein schönes Bild. In der Wüste haben wir viele Frauen, die oft in Gruppen unterwegs sind, gesehen. Um sie herum nur Sand und ewige Weite, fast schienen sie zu schweben...
»Frauen in der Wüste« – ein Motiv, inzwischen international bekannt durch den sudanesischen Künstler Dr. Rashid Diab. Geboren Im Sudan, studiert, promoviert und verheiratet in Madrid und nach 20 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt, gehört Rashid zu den bekanntesten Künstlern des Landes. 2006 eröffnete er das erste und einzige Kunst- und Kulturzentrum des Landes. Unser Besuch bei Rashid war rückblickend eines der beeindruckendsten Erlebnisse während unseres Aufenthalts im Sudan. Rashid empfing uns im schattigen Innenhof seines Kunstzentrums und schenkte erst einmal Tee zur Begrüßung ein. Es folgte ein Rundgang über das Gelände und durch die Häuser, begleitet von vielen interessanten Geschichten aus seinem Leben als Maler, Architekt, Designer und Schriftsteller, der bereits auf der ganzen Welt ausstellen durfte.
Das Rashid Diab Arts Centre (RDAC) ist ein Ort der Begegnung, des Lehren und Lernens. Es spiegelt die Weltoffenheit des Künstlers unter Wahrung seiner sudanesischen Wurzeln und sein Engagement für den künstlerischen Nachwuchs des Landes wider. Fünf Häuser mit herrlichen Dachterrassen, mit Werkräumen, Ateliers, je einer Küche, Wohn- und Schlafräumen, bieten Platz für Workshops, Kunstkurse, Vorträge und regelmäßig stattfindende Artist-In-Residence-Programme. Zusammen mit dem großen Garten und einen Innenhof ist das Ensemble ein einziges Kunstwerk. Das Kunstzentrum trägt bis in den letzten Winkel die Handschrift Rashids. Hier wurde oder besser wird nichts dem Zufall überlassen. Von der Architektur über das Möbeldesign bis zur Gestaltung der Außenbereiche. Die kunstvollen Bodenmosaike, Skulpturen aus gebrauchten Materialien, selbstgebauten Sitzgelegenheiten, die Einrichtung und farbliche Gestaltung der Räume – alles Ideen und Umsetzungen Rashids.
In der zum Zentrum gehörigen Galerie gibt es immer wieder Ausstellungen bekannter und weniger bekannter Künstler. Im Shop auf dem Grundstück gibt es Kunst(Gewerbe) und Rashids eigene Mode-Kollektion zu kaufen – wunderbar bestickte Galabijas und Schals für den Turban.
Die farbigen Wände der Häuser, die vielen Gestaltungsdetails und vor allem die Gemälde Rashids, die die Räume zusätzlich schmücken, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. »Frauen in der Wüste« auf Leinwand, auf Papier, auf Passepartouts oder auf Holz. In den Farben des Sudans. Sehr sehr schön&hellip
Seit September 2017 hat Berlin ein Museum, das es (laut eigener Aussage) gar nicht geben dürfte. Im URBAN NATION MUSEUM FOR CONTEMPORARY URBAN ART in der Berliner Bülowstraße werden Werke von renommierten und noch unbekannten Streetart-Künstlern gezeigt. Die Straße wird hier kurzerhand in ein Gebäude verlegt. &hellip
Eine Woche vor dem Gallery Weekend lud der Verein »Kultur am Nauener Platz« zum Tag der offenen Tür ins gleichnamige Atelierhaus. In meinem letzen Beitrag habe ich Euch bereits über die Künstlerinitiative berichtet und Fotos aus Carola Göllners Atelier gezeigt.
Auf der gleichen Etage, gleich nebenan, arbeitet der Berliner Künstler Christian Grosskopf. Kleine und großformatige Bilder stellen einzelne oder mehrere Menschen im Raum oder in der Landschaft dar. Im Atelier hängen und stehen Portraits und realistische Bilder mit meist gesellschaftlichen Bezügen. Dabei sind auch Szenen, die von Terror, Armut oder dem Kampf ums Überleben handeln. Die Dramatik der gezeigten Situation liegt in der bevorstehenden Eskalation, erklärte uns Christian. Ein Auto brennt und droht zu explodieren, während Kinder mit Wasser an einem Gullydeckel spielen, Kampfjets fliegen am Himmel über einem Ölbohrloch... Die Arbeiten des Künstlers kann man als aktuelle Form des Historienbildes verstehen. Auf Christians Webseite findet Ihr eine Vielzahl von aktuellen Arbeiten und Werke aus früheren Schaffensphasen.
Eine Etage höher, im vierten Stock des Atelierhauses, erhielten wir Einblick in die Wohn- und Arbeitsräume von Anne Amelang und Chika Takabayashi. Anne Amelangs Baumschattenmotive, die sie auf Beton, Putz, Holz, Stoff und anderen Materialien darstellt, sind faszinierend. Dem Betrachter wird die Illusion vermittelt, dass in diesem Moment Bäume bzw. deren Blätter ihre Schatten auf eine Hauswand o.ä. werfen. In Wahrheit fing die Künstlerin diesen flüchtigen Moment irgendwo ein, um ihn im städtischen Raum oder auf diversen Oberflächen wieder frei zu lassen... Die gefangenen Schatten sind auch in Annes Atelier zu bewundern. Ob auf der großen Wand im Raum, auf Beton- oder Acrylplatten oder anderen Materialien. Gearbeitet wird mit verschiedenen Techniken wie z.B. Siebdruck, Digitaldruck, Schablonen, Airbrush und anderen Verfahren. Phänomenal.
Chika Takabayashi arbeitet als Bildenden Künstlerin und Bühnenbildnerin. Installationen im Raum, dreidimensionale Formen aus organischen Stoffen, die aussehen wie (Vorzeitliche) Kreaturen, haben immer wieder das Thema des »Lebendigen«. Gerne benutzt China Brotteig für ihre Skulpturen. So jedenfalls habe ich es auf der Webseite des Vereins gelesen. Im Atelier war von alldem nichts zu sehen. Dafür gab es einen Flamingo aus Stoff, der über einer Stuhllehne hing und eine Stehlampe mit Globus zu sehen.
Im Atelierhaus arbeiten noch viele andere Künstler, deren Arbeitsräume jedoch am Vormittag noch nicht geöffnet waren. Bitte schaut gerne auf der Webseite des Vereins »Kultur am Nauener Platz« vorbei und lernt dort auch Christoph Both-Asmus, Peter Bömmels, Juro Grau, Lisa Huber und Klaus Mertens kennen. &hellip
Am vergangenen Wochenende öffneten die Künstler des Vereins »Kultur am Nauener Platz« ihre Ateliers für Freunde und Kunstinteressierte in der Weddinger Schulstraße. Seit 1982 existiert die kulturelle Initiative, die damals als eine Selbsthilfegruppe von acht Künstlern auf der Suche nach geeigneten Räumen für ihre Arbeit gegründet wurde. Sich für den Erhalt und die Nutzung einer ehemaligen Lumpenfabrik einzusetzen, langwierige Verhandlungen zu führen und andere Hemmnisse aus dem Weg zu räumen, war für den Verein ein jahrelanger Prozess, der am Ende mit einem Nutzungsvertrag und einem Etat für Modernisierungsarbeiten belohnt wurde. Die Künstler wurden zu Bauarbeitern, legten selbst Hand an, wo es ihnen möglich war. Sie schufen einen Ort, der bis heute sein kulturelles und künstlerisches Angebot in den Stadtteil integriert und einen internationalen Austausch mit Künstlern möglich macht.
Künstler wie Carola Göllner, Christian Großkopf, Anne Amelang, China Takabayashi und andere Kreative haben im Atelierhaus nicht nur ihr künstlerisches Zuhause. Einige wohnen auch hier. Um so interessanter, am Tag der offen Tür hinter die Kulissen schauen zu können.
Wir waren recht früh in der Schulstraße. Die Ateliers in der zweiten Etage waren noch verschlossen und öffneten erst einige Stunden später. Schade. So begann unser Rundgang in der dritten Etage bei Carola Göllner und Christian Großkopf, deren Ateliers nebeneinander liegen. Alleine bei Carola gab es so viel zu entdecken, zu erfahren und zu fotografieren, dass ich diesen Beitrag ihren Kunstwerken widmen und bald noch einen weiteren Blogpost über Christian Großkopf und die Künstler der vierten Etage veröffentlichen werde.
Wenn ein Bühnenbildner oder Setdesigner die Aufgabe hätte, ein Künstleratelier zu kreieren und in Szene zu setzen, dann könnte es so aussehen wie bei Carola Göllner. Ein Atelier wie man es sich vorstellt. Unzählige Farbtuben, die sich auf Tischen stapeln, Pinsel, Paletten mit angetrockneter Farbe, ein altes Sofa zum Ausruhen und abgewetzte Sessel, die ihre eigene Geschichte erzählen. Von Menschen, die hier gemalt wurden, von arbeitsreichen guten und schlechten Tagen und Nächten, an (und in) denen hier Portraits, Familien- Und Alltagsszenen, Film Stills und vieles andere von Carola auf die Leinwand und auf Papier gebracht wurde.
Die Ergebnisse sind im ganzen Raum zu bewundern. Hier schaut Michael Caine – ein besonders geliebtes Motiv, in unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten von der Wand – dort stehen Leinwände mit einer Serie von Künstlerportraits, Sonnenbadenden am Strand, Berliner U-Bahnhöfen (mit Selbstbildnissen der Künstlerin) oder anderen alltäglichen Motiven. Wir können und nicht entscheiden, ob wir lieber das Bild mit den blauen Badfliesen und dem Spiegelschrank nehmen sollen oder ein Film Still aus der Godard-Serie... Carola stellt Sequenzen aus Filmen oder dem Alltag realistisch dar und verändert diese künstlerisch durch eine kleine Veränderung der Farbgebung. Und das gerne in Serie. Gefällt uns.
Wenn Ihr mehr über Carola Göllner lesen möchtet, klickt mal auf ihre Webseite oder auf Facebook. Zum Verein »Kultur am Nauener Platz« geht es hier entlang&hellip
Filter
Die Bestimmung von Filtern vereinfacht die Suche nach Beiträgen. Wählt sie unter Sektionen, Themen, Schlagwörtern oder Standorten aus.