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(Buch-Rezension und Verlinkung nach Presseveranstaltung)Vor einigen Tagen kam das Buch »Tischkultur« von Björn Kroner im Callwey Verlag heraus. Ein wunderschöner Bildband und Ratgeber mit Ideen zu 20 unterschiedlichen Tischdekorationen für jeden Anlass und jedes Budget.
Im Vorwort beschreibt der international gefeierte Florist, wie er einmal zu einem Dinner in einer klassischen Berliner Beletage eingeladen war. Die Einrichtung vom Feinsten, alle großen Möbelmarken waren vorhanden, die Küche strahlend weiß und ausgestattet mit den neuesten Hightech-Geräten. 500 Kochbücher füllten ein Wandregal und sorgten für wenigsten einen Hauch von Leben. Die Speisen standen in einem Nebenzimmer zum Anrichten bereit. Alles sehr beeindruckend, findet Björn. Sie setzten sich zu Tisch und vielleicht ahnt Ihr ja schon, was er dann beschreibt? Björn ist zutiefst enttäuscht über den ohne jeglichen Charme und Stil gedeckten Tisch. Es mangelte an allem, was einen schön gedeckten Tisch ausmacht. Es gab weder Tischwäsche, noch einheitliches Porzellan, die Gläser wirkten zusammen gestoppelt. Auf dem Tisch brannten einzelne Teelichter ohne Gefäße und Blumenschmuck gab es auch keinen...
Björn, der sich seit er 16 Jahre alt ist mit der Kunst des Blumenbindens beschäftigt und heute einer der angesagtesten Stars der internationalen Floristikszene ist, möchte uns mit dieser kleinen Anekdote über die völlige Abwesenheit von Tischkultur mitteilen, dass es auch anders geht. Freunde und andere geschätzte Mitmenschen zum Essen an einen schön gedeckten Tisch einzuladen und unvergessliche Stunden zu verbringen, ist für ihn wichtig, geradezu unerlässlich&hellip
Wenn wir in den späten Achtzigern unsere Freundin Astrid abends im Wedding besuchten und an der Haustür klingelten, öffnete sie kurz darauf ihr Küchenfenster im 4. OG und warf eine zum Ball zusammengesteckte Socke zu uns auf die Straße hinunter. In der Socke befand sich der Schlüssel für die Hauseingangstür. Ein Schlüssel mit zwei identischen Bärten. Nach dem Aufschließen der Tür mussten wir den Schlüssel ganz durch das Schloss hindurch schieben. Er ließ sich nur dann auf der anderen Türseite wieder heraus nehmen, wenn vorher anständig verriegelt wurde. Ein Mechanismus, der gewährleistete, dass das Haus während der Nacht immer gut verschlossen blieb. Kamen also Freunde wie wir zu Besuch, konnte Astrid nicht einfach den Summer betätigen, sondern musste die vier Stockwerke hinunter (und wieder hinauf) laufen, um aufzuschließen. Deshalb der Sockenwurf. Beim Verabschieden wurde ihr der Gang nach unten jedoch leider nicht erspart...
Der Berliner Schlüssel oder Duschsteckschlüssel ist einer der kuriosen Dinge, die noch bis zum 25. September im Museum der Dinge in der Oranienstraße in Berlin Kreuzberg gezeigt werden. Im »Kabinett des Unbekannten«, einem partizipativen Ausstellungsprojekt, kuratiert von Ece Pazarbaşi, findet Ihr eine Sammlung rätselhafter Objekte vor. &hellip
Das unter Denkmalschutz stehende, ehemalige Krematorium (erbaut 1909/10) in Berlin Wedding ist seit 2014 Kreativzentrum, Veranstaltungs- und Rückzugsort zugleich. Im silent green Kulturquartier wird gedacht, geforscht und experimentiert. Auf 6000 qm führt der Kulturcampus etwa 100 kreativ Arbeitende zusammen, stellt Räume und Infrastruktur zur Verfügung und beherbergt das MARS|Küche & Bar, das Herzstück des Kulturquartiers. Für die Mieter ein Ort des Austauschs, eine Schnittstelle zur Weddinger Nachbarschaft und für die Öffentlichkeit ein ruhiges Plätzchen mitten in der Stadt. Wissenswertes zur Geschichte des Krematoriums findet Ihr hier. Informationen zum vielfältigen Kulturprogramm auf dem Außengelände und in der Kumpelhalle des ehemaligen Krematoriums findet Ihr hier.
Es ist schon ein Weilchen her, dass wir im MARS am Fenster saßen, Kaffee tranken und auf die alten Bäume und moosbewachsenen Urnengräber schauten. Was für ein friedvoller Anblick. Auf der einen Seite des Zauns reihen sich die Sitzgelegenheiten des Cafés aneinander, hängen Lichterketten in den Ästen, lädt ein bestimmt 5 Meter langer Holztisch mit ebenso langen Bänken zum gemeinsamen Essen und Trinken ein, während auf der anderen Seite des Grundstücks hundert Jahre alte Grabsteine und Friedhofsbäume eine Ruhe ausstrahlen, die wohltuend ist für die Großstadtseele(n).
Die Küche des MARS bietet Salate, Suppen, saisonale und vegane Gerichte, sowie Risotto und Pasta. Im Sommer wird im Garten auch gerne mal gegrillt. Online gibt's die aktuelle Speisekarte. Zum Essen müssen wir unbedingt bald wiederkommen. Schön ruhig und grün dort...
MARS Küche & Bar, silent green Kulturquartier, Gerichtstr. 35, 13347 Berlin, Tel: +49 (0)30 460 612 05 und auf Facebook
Geöffnet: Mo – Fr von 11.00 bis 18.00 Uhr, Sa & So von 10.00 bis 17.00 Uhr&hellip
Zwischen hochherrschaftlichen Villen und üppig blühenden Gärten Lichterfeldes befindet sich das 1906 erbaute ehemalige Frauengefängnis. Zwischen Amtsgericht und einer Schule gelegen, ragt das dreistöckige, noch immer prunkvolle Gebäude in den blauen Sommerhimmel. Vogelgezwitscher. Sonst herrscht sonntägliche Ruhe. Wir stehen vor dem großen grauen Stahltor und hoffen, dass die Angabe auf Facebook aktuell ist und wir um 16.00 Uhr Einlass gewährt bekommen.
Ein Handwerker ist so nett und lässt uns herein. Wir sprechen eine Frau an, die gerade zielstrebig den L-förmigen Zellentrakt ansteuert. Unsere Frage, ob das Gefängnis heute zu besichtigen sei, konnte sie uns nicht beantworten. Sie wohne hier. Sie wohnt hier? &hellip
Auch wenn der letzte Tag des Aprils windig und kalt war – Im alten Herrenhaus vor den Toren Berlins wurde kräftig in den Mai gefeiert. Unsere Freunde, die seit Jahren im Umland wohnen, entführten uns nach Schwante (Oberkrämer), um uns dort das 1742 erbaute Schloss zu zeigen. Ein stattliches Haus, das nun von der »Monbijou Theater GmbH« aus Berlin betrieben wird. Das »Clärchens Ballhaus« oder das »Monbijou Theater« ist Euch sicher ein Begriff. Das Schloss ergänzt die kreativen städtischen Standorte um eine wundervolle Location auf dem Land. Kunst & Theater meets Sommerfrischler.
Frisch war's schon, als wir durch den parkähnlichen Garten spazierten. Vom Sommer war allerdings weniger zu spüren. Um den großen Teich mit Springbrunnen standen die Liegestühle bereit, Lichterketten leuchteten, rote mit Helium gefüllte Ballons wehten im leichten Sturm. Wie schade. An einem lauen Sommerabend wäre es hier im Schlossgarten noch 1000 mal schöner gewesen. Das angekündigte Maifeuer musste ebenfalls ausbleiben. Zum Rundgang über das Gelände mit anschließendem Besuch im Schlossrestaurant war trotzdem ein voller Erfolg. Der riesige Kronleuchter über der hochherrschaftlichen Freitreppe leuchtete uns den Weg zum Eingang. Hier war die Party – Tanz in den Mai – schon im vollen Gange. Ein DJ legte Musik auf, in den Gasträumen war es so voll, dass wir Glück hatten, noch ein Plätzchen auf dem Sofa zu bekommen. Wir tranken Bierchen und bestellten lecker Spargel aus Kremmen, probierten auch die Burger mit gezupftem Schwein und wünschten, man könne die Zeit mal eben zurückdrehen. Wie wurde hier wohl vor über 250 Jahren gefeiert? Wie sahen die Zimmer damals aus? Wer ging im Schloss ein und aus? Gastgeber waren laut meiner Recherche Erasmus Wilhelm von Reder aus dem Hause Schwandte und Catharina Elisabeth von Bredow aus dem Hause Sontz, die dieses Haus von 1741 bis 1743 erbauen ließen. An diesem Abend schwoften hier die Brandenburger zusammen mit den Berlinern in den Mai hinein...
Die Räumlichkeiten des Restaurants können für Feiern und Events gemietet werden. Hier eine Hochzeit zu feiern – ditwärschön. Das Restaurant ist von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet und bietet eine gute Küche mit regionalen Zutaten. Das Fleisch stammt vom Brandenburger Landschwein, dem Schwantener Weiderind und vom Kikok-Hühnchen. Der Käse kommt von den Nachbarn oder etwas weiter weg. Wir kommen bestimmt noch mal her, wenn es draußen warm wird. Kann ja nicht mehr lange dauern.
Schloss Schwante, Schlossplatz 1-3, 16727 Oberkrämer, Ortsteil Schwante und auf Facebook, Tel: 033055 221 730Geöffnet Freitag - Sonntag (& Feiertage) von 11.00 bis 24.00 Uhr. Warme Küche 12.00 bis 21.00 Uhr (letzte Bestellung)&hellip
Eine Woche vor dem Gallery Weekend lud der Verein »Kultur am Nauener Platz« zum Tag der offenen Tür ins gleichnamige Atelierhaus. In meinem letzen Beitrag habe ich Euch bereits über die Künstlerinitiative berichtet und Fotos aus Carola Göllners Atelier gezeigt.
Auf der gleichen Etage, gleich nebenan, arbeitet der Berliner Künstler Christian Grosskopf. Kleine und großformatige Bilder stellen einzelne oder mehrere Menschen im Raum oder in der Landschaft dar. Im Atelier hängen und stehen Portraits und realistische Bilder mit meist gesellschaftlichen Bezügen. Dabei sind auch Szenen, die von Terror, Armut oder dem Kampf ums Überleben handeln. Die Dramatik der gezeigten Situation liegt in der bevorstehenden Eskalation, erklärte uns Christian. Ein Auto brennt und droht zu explodieren, während Kinder mit Wasser an einem Gullydeckel spielen, Kampfjets fliegen am Himmel über einem Ölbohrloch... Die Arbeiten des Künstlers kann man als aktuelle Form des Historienbildes verstehen. Auf Christians Webseite findet Ihr eine Vielzahl von aktuellen Arbeiten und Werke aus früheren Schaffensphasen.
Eine Etage höher, im vierten Stock des Atelierhauses, erhielten wir Einblick in die Wohn- und Arbeitsräume von Anne Amelang und Chika Takabayashi. Anne Amelangs Baumschattenmotive, die sie auf Beton, Putz, Holz, Stoff und anderen Materialien darstellt, sind faszinierend. Dem Betrachter wird die Illusion vermittelt, dass in diesem Moment Bäume bzw. deren Blätter ihre Schatten auf eine Hauswand o.ä. werfen. In Wahrheit fing die Künstlerin diesen flüchtigen Moment irgendwo ein, um ihn im städtischen Raum oder auf diversen Oberflächen wieder frei zu lassen... Die gefangenen Schatten sind auch in Annes Atelier zu bewundern. Ob auf der großen Wand im Raum, auf Beton- oder Acrylplatten oder anderen Materialien. Gearbeitet wird mit verschiedenen Techniken wie z.B. Siebdruck, Digitaldruck, Schablonen, Airbrush und anderen Verfahren. Phänomenal.
Chika Takabayashi arbeitet als Bildenden Künstlerin und Bühnenbildnerin. Installationen im Raum, dreidimensionale Formen aus organischen Stoffen, die aussehen wie (Vorzeitliche) Kreaturen, haben immer wieder das Thema des »Lebendigen«. Gerne benutzt China Brotteig für ihre Skulpturen. So jedenfalls habe ich es auf der Webseite des Vereins gelesen. Im Atelier war von alldem nichts zu sehen. Dafür gab es einen Flamingo aus Stoff, der über einer Stuhllehne hing und eine Stehlampe mit Globus zu sehen.
Im Atelierhaus arbeiten noch viele andere Künstler, deren Arbeitsräume jedoch am Vormittag noch nicht geöffnet waren. Bitte schaut gerne auf der Webseite des Vereins »Kultur am Nauener Platz« vorbei und lernt dort auch Christoph Both-Asmus, Peter Bömmels, Juro Grau, Lisa Huber und Klaus Mertens kennen. &hellip
Am vergangenen Wochenende öffneten die Künstler des Vereins »Kultur am Nauener Platz« ihre Ateliers für Freunde und Kunstinteressierte in der Weddinger Schulstraße. Seit 1982 existiert die kulturelle Initiative, die damals als eine Selbsthilfegruppe von acht Künstlern auf der Suche nach geeigneten Räumen für ihre Arbeit gegründet wurde. Sich für den Erhalt und die Nutzung einer ehemaligen Lumpenfabrik einzusetzen, langwierige Verhandlungen zu führen und andere Hemmnisse aus dem Weg zu räumen, war für den Verein ein jahrelanger Prozess, der am Ende mit einem Nutzungsvertrag und einem Etat für Modernisierungsarbeiten belohnt wurde. Die Künstler wurden zu Bauarbeitern, legten selbst Hand an, wo es ihnen möglich war. Sie schufen einen Ort, der bis heute sein kulturelles und künstlerisches Angebot in den Stadtteil integriert und einen internationalen Austausch mit Künstlern möglich macht.
Künstler wie Carola Göllner, Christian Großkopf, Anne Amelang, China Takabayashi und andere Kreative haben im Atelierhaus nicht nur ihr künstlerisches Zuhause. Einige wohnen auch hier. Um so interessanter, am Tag der offen Tür hinter die Kulissen schauen zu können.
Wir waren recht früh in der Schulstraße. Die Ateliers in der zweiten Etage waren noch verschlossen und öffneten erst einige Stunden später. Schade. So begann unser Rundgang in der dritten Etage bei Carola Göllner und Christian Großkopf, deren Ateliers nebeneinander liegen. Alleine bei Carola gab es so viel zu entdecken, zu erfahren und zu fotografieren, dass ich diesen Beitrag ihren Kunstwerken widmen und bald noch einen weiteren Blogpost über Christian Großkopf und die Künstler der vierten Etage veröffentlichen werde.
Wenn ein Bühnenbildner oder Setdesigner die Aufgabe hätte, ein Künstleratelier zu kreieren und in Szene zu setzen, dann könnte es so aussehen wie bei Carola Göllner. Ein Atelier wie man es sich vorstellt. Unzählige Farbtuben, die sich auf Tischen stapeln, Pinsel, Paletten mit angetrockneter Farbe, ein altes Sofa zum Ausruhen und abgewetzte Sessel, die ihre eigene Geschichte erzählen. Von Menschen, die hier gemalt wurden, von arbeitsreichen guten und schlechten Tagen und Nächten, an (und in) denen hier Portraits, Familien- Und Alltagsszenen, Film Stills und vieles andere von Carola auf die Leinwand und auf Papier gebracht wurde.
Die Ergebnisse sind im ganzen Raum zu bewundern. Hier schaut Michael Caine – ein besonders geliebtes Motiv, in unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten von der Wand – dort stehen Leinwände mit einer Serie von Künstlerportraits, Sonnenbadenden am Strand, Berliner U-Bahnhöfen (mit Selbstbildnissen der Künstlerin) oder anderen alltäglichen Motiven. Wir können und nicht entscheiden, ob wir lieber das Bild mit den blauen Badfliesen und dem Spiegelschrank nehmen sollen oder ein Film Still aus der Godard-Serie... Carola stellt Sequenzen aus Filmen oder dem Alltag realistisch dar und verändert diese künstlerisch durch eine kleine Veränderung der Farbgebung. Und das gerne in Serie. Gefällt uns.
Wenn Ihr mehr über Carola Göllner lesen möchtet, klickt mal auf ihre Webseite oder auf Facebook. Zum Verein »Kultur am Nauener Platz« geht es hier entlang&hellip
Wie Ihr aus dem ersten Beitrag über das Hotel SP34 heraushören konntet, hatten wir eine schöne Zeit in Dänemarks Hauptstadt. Drei Tage voller Eindrücke und Entdeckungen. Falls Ihr demnächst einen Kopenhagen-Trip plant, findet hier einige Tipps und Adressen, die ich Euch empfehlen kann. Es gibt natürlich noch viel viel mehr zu besichtigen und zu sehen..&hellip
Viel Samt, Mut zu kräftigen Farben und eine Menge neuer Designs für Möbel und Leuchten habe ich während meines Messebesuchs in Köln gesehen. Die imm cologne ist nun zu Ende und was bleibt ist die Erinnerung an ganzheitliche Wohnphilosophien, innovative Produktkonzepte und kreativ gestaltete Messestände großer und kleiner Designmarken. In 11 Hallen und zum Teil auf mehreren Etagen wurden die neuesten internationalen Trends und Ideen rund um das Einrichten und Wohnen in Köln gezeigt.
Ich war an zwei Tagen jeweils für einige Stunden auf dem Messegelände. Zeit genug, um mir ein Bild zu machen von dem unendlich scheinenden Angebot der Kreativen und Hersteller der Interior-Welt. Um wirklich alle Hallen zu erkunden, reichten die beiden Tage allerdings nicht. Irgendwann stellte sich Müdigkeit ein, sah auf einmal alles ähnlich aus, die Entwürfe verschwammen und die Luft war schlecht. Ich ziehe meinen Hut vor den Ausstellern, die eine volle Woche auf der Messe verbrachten. Vom Aufbau des Messestands bis zum Abbau waren ihre Tage gefüllt mit Gesprächen, Verhandlungen und sonstiger Kommunikation mit Händlern, Kunden und anderen Messegästen. Für mich hingegen vergingen die Stunden zwischen Sofas, Stühlen, Leuchten, Küchendesign und Kaffeetrinken recht schnell. Ich traf Freunde und Bekannte aus dem Designumfeld, knüpfte neue Kontakte und abends beim Laden der Fotos, Sichten der Broschüren, Booklets und Visitenkarten, sortierte ich meine neu gewonnenen Eindrücke. Schön war, dass ich bei lieben Freunden in Köln wohnen und mit ihnen gemütliche Abende verbringen durfte. Wir waren auch im belgischen Viertel unterwegs, wo im Rahmen der Passagen (Interior Design Week Köln) Veranstaltungen in Kreativbüros, Galerien und Läden stattfanden. Den Dom und das von Gerhard Richter gestaltete Fenster habe ich mir auch angeschaut. Köln war also ein voller Erfolg.
Aus etwa 200 Fotos habe ich nur wenige für Euch zusammengestellt. Besonders beeindruckt haben mich die Designs von Piet Hein Eek und Pode aus Eindhoven – beide Firmen sind in den ehemaligen Werkshallen von Philips ansässig und zeigten auf der imm cologne besonders kreative Möbel und Lampen. Piet Hein Eek (bis ich mir diesen Namen merken konnte...) besitzt eigene Werkstätten für Holz, Metall, Stoff und Keramik und arbeitet mit alten und neuen Materialien. Am liebsten würde ich mal vor Ort fotografieren. Die Produkte sind wirklich großartig. Die neue Kollektion von Mode gefiel mir ebenfalls sehr. Schöne Sofas, Sessel, Tische und Textilien in warmen Farben. Diese Saison wird samtig. Nicht nur bei Pode, sondern auch bei der Mutterfirma Leolux gab es zahlreiche Samtsofas und Sessel aus dem edelfeinen Material zu entdecken. Leolux arbeitet jedes Jahr mit anderen Künstlern zusammen. Dieses Jahr entwarf Olaf Hajek florale und »tierische« Muster für Textilien, den aktuellen Katalog und die Wände des Messestands. Letztere waren eine wahre Freude für die langsam ermüdenden Augen der Messegäste und wundervolle Motive für diesen Blog-Beitrag&hellip
Potsdam zählt für mich zu den schönsten Städten Deutschlands. Prunkvolle Villen und Stadthäuser, geschichtsträchtige Schlösser und Bauten, Parks und Grünflächen und überall Wasser. Der Alte Markt, historischer Kern der Stadt , gehörte früher zu den schönsten Plätzen Europas. Im Krieg zu großen Teilen zerstört, erlangt der Mitte des 18. Jahrhunderts unter Friedrich des Großen gestaltete Stadtplatz, dank der zahlreichen Wiederaufbauprojekte mehr und mehr seines alten Glanzes zurück. Die Nikolaikirche, der Obelisk, das Stadtschloss, das Alte Rathaus, das Noacksche Haus, der Palast Pompei – Der Alte Fritz wäre beglückt daüber, wie dieser wunderbare Ort wieder zum Leben erweckt wurde.
Käme Friedrich heute auf seinem Ross über den neu gepflasterten Markt daher geritten, würde er Hasso Plattner begrüßen und ihm zu seinem neuen Kunstmuseum gratulieren, dem ehemaligen Palais Barberini. Nach vier Jahren Bauzeit öffnet diese Woche das neue Museum Barberini für eine Woche seine Türen. Friedrich der Große ließ 1771/72 das Palais als herrschaftliches Bürgerhaus errichten. Er wollte sich in seinem Schloss nebenan nicht wie auf dem Dorf fühlen, heißt es. 1945 wurde das Gebäude bei einem Luftangriff stark beschädigt. 1948 wurde die Ruine abgerissen.
Die Hasso Plattner Stiftung ermöglichte nun mit dem Wiederaufbau des Palais die Vervollständigung des baulichen Ensembles des Alten Markts. Fassade, Baukörper und sogar die 12 Prunkvasen auf dem Dach wurden exakt rekonstruiert. 42 Meter in der Breite und 30 Meter in der Höhe misst das Gebäude und erstreckt sich mit seinen Außenanlagen zur Havel hinunter. Wunderschön.
Das Museum Barberini lädt acht Wochen vor der offiziellen Eröffnung ein, seine noch leer stehenden Räume zu besichtigen, bevor am 23. Januar 2017 die Kunstwerke einziehen. Noch bis zum 4. Dezember können die Gäste 18 Ausstellungsräume, gestrichen in den schönsten Farben, durchstreifen, Kassettenlichtdecken und gewölbten Deckenkehlen bewundern, über die Holz- und Steinböden flanieren, großzügige Treppenhäuser durchwandern und die mit Stuccolustro gestalteten Wände (vorsichtig) betasten. Glatt und fein fühlen sich die Oberflächen an.
In Besucherführungen und mit dem Barberini Guide (es gibt auch eine tolle kostenlose App) hört Ihr die Geschichte des wiederaufgebauten Palais. Es wird an frühere Nutzungen des Hauses als Wohnhaus, Jugendherberge, Theater, Bibliothek, Tanzschule oder Konzertsaal erinnert. Eine kleine Ausstellung veranschaulicht die Zeit vom barocken Palais bis zur Zerstörung im Krieg und den Wiederaufbau in den letzten vier Jahren. Für die Besuchertage stehen kostenfreie Online-Tickets zur Verfügung.
Wir waren am Dienstag dort. Um sicher zu gehen, dass es noch Tickets (#EmptyMuseum) gibt, rate ich, die Webseite des Museums zu besuchen oder vorsichtshalber anzurufen, wie es mit den Kontingenten an der Museumskasse aussieht. Ein Besuch lohnt sich aber auf jeden Fall. Durch das Museum gelangt Ihr ans Ufer. Von dort habt Ihr eine schöne Aufsicht auf das Palais. Es gibt ein Café und einen Museumsshop. Beides befindet sich noch im Aufbau. Am 23. Januar geht es dann richtig los. Den Anfang machen die Ausstellungen »Impressionismus. Die Kunst der Landschaft« mit Werken von Claude Monet bis Gustave Caillebotte, »Klassiker der Moderne. Lieberman, Munch, Nolde, Kandinsky« und »Künstler in der DDR. Einblick in die Arbeit mit dem Sammlungsbestand des Museum Barberini«. Mehr zu den Ausstellungen erfahrt Ihr hier.
Wer es nicht in das noch leereMuseum schafft, kann sich auf den Fotos einen kleinen Einblick verschaffen. Auch der Ausblick aus den Fenstern war am Dienstag grandios. Wie ein Gemälde lag der Alte Markt vor uns. Genießt die Bilder!
Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstraße 5-6, 14467 Potsdam Tel: +49 331 97992-18&hellip
Nur wenige Kilometer von Burghausen entfernt und idyllisch an der Salzach gelegen: Das neue Akademiezentrum Raitenhaslach der Technischen Universität München (TUM) öffnete diesen Sommer seine Pforten.
Das ehemalige Zisterzienserkloster, bereits die letzen 200 Jahre in privater Hand einer Brauereifamilie, wurde 2013 von der Stadt Burghausen gekauft und seither aufwendig und sehr behutsam saniert. Nun haben Studierende der TUM, internationale Wissenschaftler(innen) und ausgewählte externe Gäste die Möglichkeit, sich an diesem historischen Ort zu treffen. Zum Arbeiten, Studieren und sich Vernetzen. Es gibt hochmoderne und wunderbar gestaltete Seminar- und Tagungsräume, Studierzimmer und öffentliche Bereiche. Bei unserem Spaziergang über das Klostergelände durfte ich in einige Räume hineinschlüpfen und fotografieren. Im Garten des Klosters ging am Vorabend der erste Kultursommer mit zahlreichen Aufführungen zu Ende, die Aufräumarbeiten waren gerade im vollen Gange und die Türen glücklicherweise geöffnet.
Schaut Euch auf den Bildern an, was fünf Arichtekturlehrstühle der TUM für den ehemaligen Prälatenstock und die Außenanlagen planten. Die ursprüngliche Bausubstanz wurde dabei weitgehend bewahrt, die moderne Haustechnik möglichst unauffällig integriert und die Ausstattung gekonnt dem historischen Gemäuer angepasst. Sehr schön.
Alle weiteren Informationen zur Geschichte des Klosters und zu dessen heutiger Nutzung findet Ihr auf der Webseite des Akademiezentrums&hellip
(Buch-Rezension)Wie das Wasser glitzert und das Orange der Stege leuchtet… Wie schön. Und ich konnte es nicht live sehen, hatte keine Zeit zwischen dem 18. Juni und 3. Juli 2016 nach Italien zu fahren, um über das Wasser des Lago d'Iseo zu spazieren...
Für alle, die Christo und Jeanne-Claudes Floating Piers nicht erleben konnten und natürlich auch als Erinnerung für die Besucher des Kunstwerks, hat der TASCHEN Verlag ein wunderbares Buch herausgebracht (auf Englisch und Italienisch), um die vollständige Entstehungsgeschichte dieses vom Wasser getragenen Kunstwerks zu dokumentieren.
Im Buch findet Ihr Christos Skizzen, Modelle, Dokumente und Entwürfe und viele stimmungsvolle Fotos, die während der zweijährigen Projektphase bis hin zur Eröffnung entstanden sind. Der Autor Jonathan William Henery, der Sohn von Jeanne-Claudes Schwester, und Fotograf Wolfgang Volz, der bereits seit 1971 mit Christo und Jeanne- Claude zusammenarbeitet, dokumentieren nicht nur Christos einzigartige schöpferische Vorstellungskraft, sondern auch den enormen technischen, bürokratischen und logistischen Aufwand, die die Floating Piers mit sich brachten. Ihr erfahrt, wo und wie die 70.000 Quadratmeter gelber Stoff und die 220.000 Polyethylenwürfel produziert wurden, die vorübergehend den langen Steg über die Oberfläche des Isosees bildeten, der das Festland für kurze Zeit mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verband. Auch wie viele Anker aus Beton benötigt und wie sie aufwendig am Grund des Sees angebracht wurden, könnt Ihr im Buch nachlesen. Die Fotos zeigen detailliert den gesamten Prozess des Kunstprojekts und sogar schon die ersten Gäste, die barfuß über die Stege spazierten. Auch wenn viel mehr Menschen als erwartet Christos Werk besuchten und die Sinnlichkeit wohl eher auf der (drei Kilometer langen) Strecke blieb, hätte ich so gerne auch meine Schuhe in die Hand genommen, um über das Wasser zu wandeln...
Christo und Jeanne-Claude. The Floating Piers Christo und Jeanne-Claude, Wolfgang Volz, Jonathan William Henery, Softcover mit Klappen, 23,5 x 29,0 cm, 128 Seiten
Das Buch wurde mir vom TASCHEN Verlag zur Verfügung gestellt&hellip
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